Pro und Contra: Hat der Westen seinen Zenit überschritten?

Joe Biden (l), Präsident der USA, und Bundeskanzler Olaf Scholz.
Pro: Selbstverschuldet in der Defensive
Von Jens Münchrath
Es steht nicht gut um die Sache des Westens – und jene Werte, die er für sich beansprucht: Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und eine regelbasierte Weltordnung, in der nicht das Recht des Stärkeren gilt, sondern die Stärke des Rechts.
Da ist einerseits der Ukrainekrieg, den vor zwei Jahren noch kaum jemand für möglich gehalten hätte. Da ist der vom Iran finanzierte, möglicherweise sogar orchestrierte Gewaltexzess der Hamas im Nahen Osten, der sich zu einem Flächenbrand ausweiten könnte. Und da ist die drohende Invasion Chinas in Taiwan, die zu einer direkten militärischen Konfrontation zwischen den USA und der Volksrepublik führen könnte.
Es ist sicherlich kein Zufall, dass all diese Verwerfungen nahezu zeitgleich stattfinden oder drohen. So unterschiedlich die Interessen eines Wladimir Putin, eines Xi Jinping oder eines iranischen Religionsführers Ali Chamenei auch sein mögen – sie alle eint die radikale Ablehnung der westlichen Führungsmacht USA und der durch sie implementierten Weltordnung.





