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TeslaElon Musk ist sein schlimmster Feind

Der Tesla-Chef verstößt mit seinem politischen Engagement gegen die erste Regel des Unternehmertums – und gefährdet damit sein eigenes Geschäft. Ein Kommentar.Thomas Jahn 12.03.2025 - 11:52 Uhr
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Elon Musk und seine Plattform X - dort tobt sich der Tesla-Chef aus, zum Nachteil seiner Marke.. Foto: AFP

Elon Musk ist kein einfacher Mensch. Der 53-Jährige kann sich ganz unterschiedlich zeigen: Mal ist er der geniale Ingenieur, dann der Lausbub, um plötzlich in den „Dämonenmodus“ zu schalten, wie es Freunde, Mitarbeiter und Biograf Walter Isaacson nennen.

Dann wird Musk kalt, hart und teilt gnadenlos aus. Später erinnert er sich kaum daran, was er gesagt hat und wie gemein er war. Aber, so zitiert Isaacson Musks Ex-Freundin Claire Boucher, besser bekannt als Sängerin Grimes: Im „Dämonenmodus“ bekommt er „Dinge erledigt“.

Er hat seine Mitarbeiter zu Höchstleistungen gebracht, mit Tesla einen Weltkonzern in einer der schwierigsten Branchen der Welt aufgebaut und mit SpaceX die technisch komplexeste Maschine der Welt kostengünstig und zuverlässig gebaut – und mit seinen Raketen die Raumfahrt revolutioniert.

Der Kardinalfehler des Geschäftslebens

Allerdings: Der Dämon richtet sich derzeit gegen Musk selbst. Der will die USA vor dem Schuldenberg retten und die Behörden auf Effizienz trimmen. Das Problem ist nur: Es geht um Menschen, Meinungen und Institutionen, die sich nicht wie ein Fließband in einer Fabrik optimieren lassen – auch wenn Musk einen Wutanfall bekommt.

Gleichzeitig begeht Musk damit den Kardinalfehler des Geschäftslebens: dem Kunden auf die Füße zu treten. Plötzlich ist ein Tesla kein Auto mehr, sondern ein politisches Statement. Plötzlich ist der Lack zerkratzt oder Bekannte machen hämische Bemerkungen. Teslas Verkaufszahlen brechen weltweit ein, die Marke leidet, der Aktienkurs stürzt ins Bodenlose.

Mit seiner Unterstützung für Donald Trump setzt Musk sein unternehmerisches Erbe aufs Spiel. Bisher waren Tesla und Musk die Technogenies, die mit KI und Software unsere Zukunft gestalten. Doch plötzlich könnte aus ihm ein Mann werden, der mit Sonnenbrille und Kettensäge sein Alter zu verbergen sucht.

Musk setzt eine Abwärtsspirale in Gang

Tesla ist trotz des Desasters an der Börse immer noch der mit Abstand am höchsten bewertete Autohersteller der Welt. Wäre Musk vernünftig, würde er sich aus der Politik zurückziehen. Aber er ist sein Leben lang mit dem Kopf durch die Wand gegangen und hat das Unmögliche geschafft. Deshalb wird er nicht aufhören.

Als Nächstes will Musk in den USA das Rentensystem und Medicare angreifen. Beides sind heilige Kühe der Amerikaner. Selbst wenn der Unternehmer dort Betrügereien aufdeckt, niemand wird es ihm danken.

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Musk wird damit eine Abwärtsspirale für Tesla befeuern, die nur schwer aufzuhalten ist. Der Tesla-Chef ist derzeit sein schlimmster Feind.

Mehr: Tesla verliert in wenigen Wochen hunderte Milliarden Dollar Börsenwert

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