Morning Briefing: Klimakatastrophe treibt Rückversicherungsprämien
Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,
in einer ruhigen Stunde werden mir die Assekuranzexperten der Handelsblatt-Redaktion mal erklären müssen, warum eine derart auf Seriosität und Solidität bedachte Branche wie die Rückversicherer ihr traditionelles Jahrestreffen ausgerechnet im Zockerparadies Monte Carlo abhält. Das Geschäftsmodell dieser Versicherungen für Versicherungen beruht ja letztlich auf ausgeklügelter Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Laufen da also zu später Stunde bizarre Initiationsriten im monegassischen Spielcasino ab? Wetteifern hornbebrillte Aktuare darum, wer beim Black Jack am besten die Karten zählen kann? Wir wissen es nicht.
Was wir allerdings wissen: Seit Jahrzehnten berechnen bei den Rückversicherern ganze Abteilungen, wie sehr die Wahrscheinlichkeit von Schäden durch Wirbelstürme, Überflutungen oder Waldbrände im Zuge des Klimawandels zunimmt. Die Rückversicherer haben schon vor der Klimakatastrophe gewarnt, als man das Thema in anderen Unternehmen noch für grüne Panikmache hielt.
Kurz vor dem Trip nach Monte Carlo schlägt der Chef der Branchengröße Swiss Re einmal mehr Alarm. Christian Mumenthaler zählt auf, was allein dieses Jahr bereits geschehen ist: „große Fluten in Australien und Südafrika, eine extreme Dürre in Brasilien und schlimme Hagelschäden in Frankreich.“ Sein Fazit: „Der Klimawandel ist also sehr ernst, und er ist real.“





