Morning Briefing: Steinmeiers Blick zurück im Zorn
Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,
insgesamt gut sieben Jahre haben die Großkoalitionäre Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier zusammengearbeitet. Sie als Kanzlerin, er als Außenminister. Von der Galerie kam Beifall. Angesichts der Verwandlung eines zivilisierten Landes in einen Schlachthof durch den von ihnen umgarnten Wladimir Putin sieht die Performance des Duos jedoch um einiges schlechter aus, als man beim Amtsabschied dachte. Die miteinander verwobene Energie- und Ostpolitik fliegt ihnen regelrecht um die Ohren.
Die beiden Politiker wurden erst durch kritische ukrainische Stimmen – der Botschafter des Landes in Berlin und Präsident Wolodomir Selenski äußerten sich – regelrecht zu aktuellen Stellungnahmen getrieben. Der Unterschied: Der Sozialdemokrat bereut, die CDU-Politikerin bereut nichts. Wie eine Ohrenbeichte unter Journalisten klingen Steinmeiers Erinnerungen. Zum Beispiel: „Mein Festhalten an Nord Stream 2, das war eindeutig ein Fehler. Wir haben an Brücken festgehalten, an die Russland nicht mehr geglaubt hat und vor denen unsere Partner uns gewarnt haben.“





