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Morning BriefingAngeblich „Schreiduell“ bei Treffen zwischen Trump und Selenskyj

Christian Rickens 20.10.2025 - 06:16 Uhr
Morning Briefing

Anbahnung: Telefónica spricht mit United Internet

20.10.2025
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Guten Morgen liebe Leserin, lieber Leser,

Noch geht es nur um Gespräche in einem frühen Stadium, von denen das Handelsblatt-Technologieteam erfahren hat. Doch bereits diese Tatsache fasziniert, denn am Ende der Gespräche könnte nicht weniger als die Neuordnung der deutschen Telekommunikationsbranche stehen.

Worum es konkret geht? Die Führung des spanischen Telekommunikationskonzerns Telefónica will die Beziehungen zum einstigen Partner United Internet wieder aufleben lassen. Vertreter beider Konzerne sollen über eine engere Zusammenarbeit gesprochen haben. Thema ist wohl eine mögliche Kooperation von Telefónica Deutschland mit 1&1, der Mobilfunk- und Festnetztochter von United Internet. In Madrid werde langfristig auch eine Übernahme erwogen, sagten zwei Insider. Aber auch ein Scheitern der Pläne wird nicht ausgeschlossen.

Hintergrund sind offenbar sowohl Probleme von 1&1 beim Aufbau seines neuen, eigenen 5G-Mobilfunknetzes, als auch Telefónicas geringe Netzauslastung. Bei Telefónica ist man den Informationen zufolge der Auffassung, dass es wenig Sinn ergibt, ohne 1&1 gegen die Hauptkonkurrenten Vodafone und Deutsche Telekom anzutreten.

Foto: Handelsblatt, Reuters

1&1-Chef Ralph Dommermuth hatte 2023 eine langjährige Netz-Partnerschaft mit Telefónica aufgekündigt. Der Wechsel seiner rund zwölf Millionen Kunden auf das Netz von Vodafone soll bis Jahresende abgeschlossen sein – und könnte nun schon wieder infrage stehen.

Für Analyst James Ratzer von New Street Research ist klar, dass es kaum einen besseren Kapitaleinsatz für Telefónica gibt, als 1&1 zu kaufen:

Aber die entscheidende Frage ist, ob Dommermuth bereit ist, einen Deal zu machen.

US-Subvention hilft deutschen Autobauern

Donald Trump setzt auf Verbrenner. Foto: Handelsblatt, PR, Getty Images (M)

Bislang galt US-Präsident Donald Trump für die deutsche Autoindustrie als Teil des Problems. Er verhängte zeitweise einen Einfuhrzoll von 27,5 Prozent auf EU-Neuwagen. Exporte in die USA hätten sich für europäische Hersteller kaum noch gelohnt.

Doch inzwischen zeigt sich, dass Trump für die deutschen Autobauer auch ein Teil der Lösung sein könnte. Die Zölle sind nach Verhandlungen mit der EU auf 15 Prozent gesunken. Vor allem aber vollzieht Trump in Sachen Antriebstechnologie genau jene Kehrtwende, von der manche Autobosse auch für Europa heiß und ölig träumen.

In den USA werden nun auch wieder große, schwere Verbrenner subventioniert: Käufer können die Kosten ihres Autokredits von der Steuer absetzen – bis zu 10.000 Dollar jährlich. Um den vollen Förderbetrag zu erhalten, ist ein Autokredit in Höhe von über 100.000 Dollar nötig.

Die Subvention ist damit wie gemacht für die deutschen Premiumhersteller. Laut den Steuerexperten von Freedomtax Accounting dürften sich die BMW-Verbrenner der Reihen X3 bis X7 für die Vorteile qualifizieren, ebenso der Mercedes GLS und GLE sowie die Oberklasse-Elektromodelle EQS und EQE. Und Käufer des Verbrenner-SUV „Atlas“ von Volkswagen könnten sich ihre Kreditkosten ebenfalls erstatten lassen.

Die drei Unternehmen fertigen die besagten Modelle auch in den USA. Das ist wichtig, denn die Vorteile gelten nur für Neufahrzeuge, die in den USA endmontiert worden sind. Damit haben zwei deutsche Marken das Nachsehen: Audi und Porsche. Beide haben zwar genug hochpreisige Autos im Sortiment, betreiben aber keine Werke in den USA.

Nach Kämpfen: Rückkehr zur Waffenruhe in Gaza

Trümmer im Gazastreifen (Foto: Reuters) Foto: REUTERS

Nach ihren jüngsten Luftangriffen im Gazastreifen will die israelische Armee laut eigenen Angaben die Waffenruhe wieder einhalten. Die mühsam vereinbarte Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas war zuvor ins Wanken geraten. Israel meldete am Sonntag Angriffe auf seine Truppen im Süden und Norden des Gazastreifens.

Die israelische Luftwaffe bombardierte daraufhin nach Medienberichten Dutzende Ziele im Gazastreifen. Der militärische Hamas-Arm wies jedoch jegliche Verantwortung für die gemeldeten Angriffe zurück:

Wir bekräftigen unsere vollständige Verpflichtung, alles umzusetzen, was vereinbart wurde.

Das gelte vor allem für die Waffenruhe in allen Gebieten des Gazastreifens.

Zeitungsbericht: „Schreiduell“ im Weißen Haus

Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (Foto: AFP) Foto: AFP

Wenn Wolodymyr Selenskyj ins Weiße Haus reist, hält man inzwischen ja immer ein wenig den Atem an und denkt: Hoffentlich wird es nicht wieder so schlimm wie damals im Februar, als Trump und sein Vize JD Vance den ukrainischen Präsidenten vor laufenden Kameras demütigten.

Laut „Financial Times“ verlief das Treffen zwischen Selenskyj und Trump am Freitag ähnlich konfrontativ – allerdings diesmal hinter verschlossenen Türen. Zeitweise sei das Gespräch in ein „Schreiduell“ abgeglitten, berichtet die britische Zeitung unter Verweis auf Insider.

Anlass des Konflikts: Trump habe verlangt, dass Selenskyj die gesamte östliche Donbass-Region an Russland abtrete, obwohl die nur teilweise von russischen Truppen besetzt ist. Damit habe Trump Forderungen aus einem Telefonat mit Kreml-Chef Wladimir Putin vom Vortag aufgegriffen. Der Ukraine sei es jedoch letztlich gelungen, Trump zur Unterstützung eines Waffenstillstands entlang der aktuellen Frontlinie zu bewegen.

Hier ein Kommentar von unserer Osteuropa-Korrespondentin Mareike Müller zum Treffen am Freitag.

Zacken aus Krone gebrochen?

Louvre in Paris (Foto: AP) Foto: dpa

Ein Einbruch in das Pariser Museum Louvre ist am Sonntag so geschmeidig abgelaufen wie es sonst nur in Gangsterfilmen gelingt. Schon Minuten nach ihrem Coup brausen die Täter auf Motorrollern Richtung Autobahn davon. Kulturministerin Rachida Dati sagte dem Sender TF1:

Sie greifen niemanden an, sie gehen ganz ruhig hinein. In vier Minuten zerstören sie Vitrinen, nehmen ihre Beute und verschwinden ohne jegliche Gewaltanwendung. Das ist sehr professionell.

Wie die Zeitung „Le Parisien“ berichtet, sollen die Diebe neun Stücke aus der Schmucksammlung Napoleons erbeutet haben.

So wie in Gangsterfilmen immer etwas schiefgeht, gab es auch bei diesem Coup eine Panne: Eines der Schmuckstücke verloren die Diebe nach Angaben der Kulturministerin auf der Flucht. Laut „Parisien“ soll es sich um die Krone der Kaiserin Eugénie handeln, die dabei beschädigt wurde.

In Otter Words

Otter T-Shirt Foto: Monterey Bay Aquarium

Dank eines Jahrzehnte alten T-Shirts von Superstar Taylor Swift hat ein Großaquarium im Norden Kaliforniens mehr als zwei Millionen Dollar Spenden eingeworben. Die Sängerin hatte das mehr als 30 Jahre alte T-Shirt des Monterey Bay Aquariums zur Veröffentlichung ihres neuen Albums „The Life of a Showgirl“ getragen. Daraufhin bestürmten Fans das Aquarium mit Anfragen, weil sie auch so ein T-Shirt haben wollten, das zwei auf dem Rücken schwimmende Otter zeigt.

Das Aquarium entschloss sich nach Angaben seiner Pressesprecherin Liz MacDonald am Donnerstag, das T-Shirt wieder aufzulegen und es für sein Programm zum Schutz von Seeottern zu nutzen. Wer mindestens 65,13 Dollar für Unterstützung verletzter und verwaister Otter spendet, erhalte das T-Shirt per Post, versprach das Aquarium. Im Schnitt seien daraufhin alle 15 Minuten Spenden von 100.000 Dollar eingegangen, so MacDonald.

Kleiner Hinweis ans Otter-Zentrum im niedersächsischen Hankensbüttel: Ich wäre durchaus bereit, beim Schreiben des Morning Briefings ein Shirt aus dem dortigen Sortiment zu tragen, sofern damit kleinen Otter-Waisen geholfen werden könnte.

Ich wünsche Ihnen einen Wochenauftakt, an dem alles flutscht.

Verwandte Themen United Internet Vodafone Donald Trump Ralph Dommermuth Telekommunikationsbranche Deutsche Telekom

Herzliche Grüße,

Ihr

Christian Rickens

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