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Elektromobilität Mehr Taycan braucht kein Mensch – so fährt sich der günstigere Elektro-Porsche

Das neue Basismodell des Porsche Taycan hat zwar keinen Allradantrieb, ist dafür aber deutlich günstiger. Muss man dafür Abstriche machen? Der Test.
  • Tomas Hirschberger
03.02.2021 - 11:45 Uhr 1 Kommentar
  • Spotpress
Die Zuffenhausener Kaufleute gehen davon aus, dass ihr neues Baby zum neuen Bestseller der Taycan-Famillie heranwachsen dürfte Quelle: Porsche
Bestseller mit Ansage

Die Zuffenhausener Kaufleute gehen davon aus, dass ihr neues Baby zum neuen Bestseller der Taycan-Famillie heranwachsen dürfte.

(Foto: Porsche)

Stuttgart Porsche und Verzicht treffen im großen Spielzimmer der Automobile eher selten aufeinander. Und das dürfte so bleiben. Denn auch das neue elektrische Basismodell der Zuffenhausener hat mit Verzicht nicht wirklich viel am Hut.

Wenn im März der neue Taycan mit Heckantrieb als viertes Familienmitglied dazu kommt, stehen mindestens 83.520 Euro auf dem Preisschild des Elektro-Sportwagens. Was noch immer nicht wirklich ein Freundschaftsangebot ist, aber immerhin satte 22.967 Euro unter dem Allrad-Taycan 4S liegt. Auch deshalb gehen die Zuffenhausener Kaufleute davon aus, dass ihr neues Baby zum neuen Bestseller der Taycan-Famillie heranwachsen dürfte.

Porsche bietet den Stromer in zwei Akkugrößen an: Mit der serienmäßigen Performance-Batterie beträgt die Systemleistung 300 kW/408 PS, in der von uns gefahrenen Version Performance-Plus-Variante sind es 476 PS (+ 5.724 Euro). Mit dieser Batterie ist der Taycan übrigens das erste Serienfahrzeug, das mit einer Systemspannung von 800 Volt, statt der üblichen 400 Volt antritt. 

Den kombinierten Stromverbrauch gibt Porsche mit 28,7 kWh/100 km an, die maximale Reichweite soll bei 484 Kilometern liegen. Als neue Sonderausstattung gibt es ein 22 kW On-Board-Ladegerät (+1.666 Euro), das eine schnellere Ladung an AC-Säulen erlaubt. An DC-Schnellladestationen kann der Taycan sogar mit bis zu 270 kW in etwa fünf Minuten Strom für bis zu 100 Kilometer nachladen.

Die ersten paar hundert Kilometer hinterm Steuer des schlicht „Taycan“ genannten Viertürers sind eine überzeugende Demonstration. Wir nehmen es gerne vorweg: Mehr Taycan braucht kein Mensch. Wenngleich der Sport-Stromer mit 2,2 Tonnen nicht wirklich als Diätwunder durchgeht, spielt er doch zum 4S befreiter auf. Der Allradler hat zwar nominell 54 PS mehr zu bieten, ist aber auch gut 100 Kilogramm schwerer.

Die Unterschiede in der Beschleunigung sind marginal und – mal ehrlich – außer auf der Rennpiste völlig zu vernachlässigen. Wer per Overboost und der Antriebsregelung Launch Control kurzzeitig die volle Leistung abruft, bekommt jedenfalls ordentlich Druck in den Nacken. 5,4 Sekunden auf Tempo 100, Spitze 230 km/h.

Zu erkennen ist der Einstiegs-Taycan einzig am Schriftzug und den neuen 19-Zoll-Rädern im Aero-Design Quelle: Porsche
An den Rädern zu erkennen

Zu erkennen ist der Einstiegs-Taycan einzig am Schriftzug und den neuen 19-Zoll-Rädern im Aero-Design.

(Foto: Porsche)
Mit der serienmäßigen Performance-Batterie beträgt die Systemleistung 300 kW/408 PS Quelle: Porsche
Immer noch leistungsstark

Mit der serienmäßigen Performance-Batterie beträgt die Systemleistung 300 kW/408 PS.

(Foto: Porsche)

So dynamisch bewegt, hat der Stromzähler im Taycan natürlich alle Hände voll zu tun. Die Rest-Kilometer im Akku schmelzen dann schneller als eine Kugel Eis in der Mittagssonne. Mit Bedacht gefahren und nicht gerade im tiefsten Winter bei Minustemperaturen, scheinen über 400 Kilometer mit einer Ladung realistisch.

Im Heckantrieb liegt traditionell ja ein Teil der Porsche-Seele. Das spürt man auch hier. Auch wenn die Elektronikzügel nicht alles zulassen, was sich der Mann vorne links im Überschaum seiner Gefühle zutrauen würde - die Performance des Taycan ist erstklassig.

Aber klar ist auch: In engen, schnell genommenen Kurven nehmen Gewicht und Dimensionen dem 4,96 Meter-Auto die spielerische Leichtigkeit eines kleinen Sportwagens. Dennoch ist immer wieder erstaunlich, wie es Porsche gelingt, Lenkungen so abzustimmen, dass jeder etwas damit anfangen kann. Der ambitionierte Fan ebenso, wie der Profi. Zielgenau, sensibel, nicht zu leichtgängig, nicht zu nervös.

Auch bei der Fahrwerksauslegung gelingt einmal mehr ein gekonnter Kompromiss. Unser Testwagen hatte die optionale adaptive Luftfederung PASM an Bord (+ 2.160 Euro), serienmäßig fährt der Taycan mit Stahlfahrwerk vor. Beide sollen sich in puncto Komfort kaum merklich unterscheiden.  

Mindestens 83.520 Euro stehen dann auf dem Preisschild des Elektro-Sportwagens Quelle: Porsche
Immer noch kein Schnäppchen

Mindestens 83.520 Euro stehen dann auf dem Preisschild des Elektro-Sportwagens.

(Foto: Porsche)
Porsche führt seine neue Plug & Charge-Funktion ein, die alle anderen Taycan-Modelle auch bekommen  Quelle: Porsche
Lädt automatisch

Porsche führt seine neue Plug & Charge-Funktion ein, die alle anderen Taycan-Modelle auch bekommen.

(Foto: Porsche)

Zu erkennen ist der Einstiegs-Taycan einzig am Schriftzug und den neuen 19-Zoll-Rädern im Aero-Design. Parallel führt Porsche ihre neue Plug & Charge-Funktion ein, die alle anderen Taycan-Modelle auch bekommen (auch nachrüstbar für ältere Modelle). Die ist megapraktisch, bedingt aber eine Ladestation, die über diese Funktion verfügt. Wird das Kabel eingesteckt, merkt die Ladestation – aha - ein Taycan und beginnt mit dem Laden, anschließend wird automatisch bezahlt. Tesla kann das übrigens bereits von Anfang an.

Ansonsten unterscheidet sich der Basis-Porsche nicht von seinen Allrad-Brüdern. Heißt: Super Sitze, perfekte Verarbeitung, modernste Connectivity. Zum Modelljahr 2021 hat Porsche die Serienausstattung des Taycan geringfügig erweitert. Digital- Radio ist jetzt Serie, Apple-Podcast lässt sich als eigene Medienquelle anwählen und Fahrzeugfunktionen später flexibel „Over-the-Air“ dazu buchen.

Zudem kann man den Vollblut-Stromer natürlich mit allem aufrüsten und verschönern, was die pralle Taycan-Preisliste so hergibt. Denn eines ist schon mal klar: Verzichten muss hier keiner.

Porsche Taycan – Technische Daten

Viertüriger Elektro-Sportwagen mit Heckantrieb

  • Länge: 4,96 Mete
  • Breite: 1,97 Meter
  • Höhe: 1,39 Meter
  • Radstand: 2,9 Meter
  • Kofferraumvolumen: vorne: 84 Liter, hinten: 407 Liter
  • Elektroantrieb
  • Systemleistung 350 kW/476 PS
Ansonsten unterscheidet sich der Basis-Porsche nicht von seinen Allrad-Brüdern. Heißt: Super Sitze, perfekte Verarbeitung, modernste Connectivity Quelle: Porsche
Gut verarbeitet

Ansonsten unterscheidet sich der Basis-Porsche nicht von seinen Allrad-Brüdern. Heißt: Super Sitze, perfekte Verarbeitung, modernste Connectivity.

(Foto: Porsche)
Wer per Overboost und der Antriebsregelung Launch Control kurzzeitig die volle Leistung abruft, bekommt jedenfalls ordentlich Druck in den Nacken. 5,4 Sekunden auf Tempo 100, Spitze 230 km/h Quelle: Porsche
Schneller Sprinter

Wer per Overboost und der Antriebsregelung Launch Control kurzzeitig die volle Leistung abruft, bekommt ordentlich Druck in den Nacken.

(Foto: Porsche)
  • maximales Drehmoment 357 Nm
  • Zweigang-Automatikgetriebe
  • Performance-Batterie Plus mit 93,4 kWh.
  • 0-100 km/h: 5,4 s
  • Vmax: 230 km/h
  • Stromverbrauch: 28,7 kWh/100 km (NEFZ kombiniert)
  • max. Reichweite 484 km (WLTP)
  • Preis: ab 83 520 Euro

Mehr: Stromstoß aus Stuttgart – der Porsche Taycan 4S im Handelsblatt-Autotest

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1 Kommentar zu "Elektromobilität: Mehr Taycan braucht kein Mensch – so fährt sich der günstigere Elektro-Porsche"

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  • Das kann so nicht stimmen: "Den kombinierten Stromverbrauch gibt Porsche mit 28,7 kWh/100 km an, die maximale Reichweite soll bei 484 Kilometern liegen. Als neue Sonderausstattung gibt es ein 22 kW On-Board-Ladegerät (+1.666 Euro), das in etwa fünf Minuten Strom für bis zu 100 Kilometer nachladen kann."
    Denn mit einem 22kW Lader fliessen in fünf Minuten lediglich 1,8kWh in den Akku (ohne Ladeverluste). Bei einem Verbrauch von 28,7 kWh auf 100km kommt man damit also nur 6 km weit. Die Angabe bezieht sich deshalb sicherlich auf die maximale Ladeleistung an einem SuperCharger.

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