Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Hiroshi Shimizu Der Pionier mit dem schnellsten Elektroauto

Elektroautos sind Ladenhüter. Doch der japanische Professor Hiroshi Shimizu hat weder Hoffnung noch Humor verloren. Im kommenden Jahr will er seinen dritten Prototypen auf die Straße bringen. Der erste fuhr 370 km/h.
02.10.2012 - 13:16 Uhr 4 Kommentare
Elektroauto-Pionier Hiroshi Shimizu entwickelt schon seit Jahren eigene Prototypen. Quelle: Martin Kölling

Elektroauto-Pionier Hiroshi Shimizu entwickelt schon seit Jahren eigene Prototypen.

(Foto: Martin Kölling)

Tokio „Technikrevolutionen entwickeln sich sprunghaft“, warnt der japanische Elektroauto-Pionier Hiroshi Shimizu die Autoindustrie. Galgenhumor ist die letzte Waffe des Visionärs, bevor die Hoffnung stirbt. Wenigstens ist sie es für Shimizu, den Entwickler des schnellsten Elektroautos der Welt. Seit Jahrzehnten hat der Professor der Keio-Universität Elektroauto nach Elektroauto entwickelt, um zu zeigen das sie fahren. 370 Kilometer pro Stunde schaffte achträdrige Stretch-Limousine Eliica bereits im Jahr 2004. Doch nun muss er mal wieder mit ansehen, wie sein Traum trotz des Engagements von Firmen wie Nissan und Renault nicht vom Fleck zu kommen scheint.

Der Absatz der ersten Modelle verläuft träge. Toyota, mit seinem Hybridantrieb immerhin einer der Pioniere in elektrischer Mobilität, gibt seinem Stromer eQ mit auf den Weg, dass sie sich noch keine großen Verkäufe versprechen. Selbst Elektroautovorkämpfer Nissan musste seine Expansionspläne bremsen. Und in den Medien macht sich Ernüchterung breit. Nur Shimizu sitzt in einem Forschungszentrum in Kanagawa südlich von Tokio, lacht schelmisch und drückt aufs Gas.

Eher Hinterhof-Werkstatt als Serienfertigungsanlage: In der Garage des Forschungszentrums der Keio-Universität, südlich von Tokio. Quelle: Martin Kölling

Eher Hinterhof-Werkstatt als Serienfertigungsanlage: In der Garage des Forschungszentrums der Keio-Universität, südlich von Tokio.

(Foto: Martin Kölling)

„Seit 30 Jahren erzähle ich Lügen“, scherzt der ergraute Akademiker. „Seit 30 Jahren sage ich, dass in fünf Jahren das Elektroauto kommt.“ Doch Schluss damit! „Jetzt gebe ich offen zu: Das Elektroauto kann wieder scheitern, aber gleichzeitig standen die Chancen auch noch nie so gut, dass es sich durchsetzt.“

Shimizu baut den Open-Source-Sportwagen

Der Grund für seinen Optimismus wächst in der Garage des Forschungszentrums heran: ein Prototyp eines massenproduktionstauglichen Elektrorenners, gemeinsam finanziert und entwickelt von rund 30 Unternehmen aus aller Welt und mehreren Industriezweigen - von der Auto- bis zur Hausbauindustrie. Unter ihnen befinden sich sogar globale Riesen wie der Autozulieferer Denso. Shimizus Ziel ist ehrgeizig: 2015 soll das Modell in Serie gehen.

Radnabenmotor ist besser
Seite 123Alles auf einer Seite anzeigen
4 Kommentare zu "Hiroshi Shimizu: Der Pionier mit dem schnellsten Elektroauto"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Um die Umweltprobleme im Straßenverkehr europaweit in den Griff zu bekommen habe ich eine Vision in das Tirol-Adria-Projekt eingearbeitet. Das völlig neue und innovative Konzept lautet: "PV- Baldachin über Autobahnen, Straßen, Flüssen und Kanälen" zur Gewinnung von sauberem Strom, der zum Teil direkt für die Elektromobilität eingesetzt wird, und zwar für Ladestationen und direkt in elektrifizierten Fahrspuren für LKW und Filobusse. Im letzten Fall ist der Wirkungsgrad beim Einsatz des Radnabenmotors besonders hoch, etwa 96 %. Beim wasserstoffbetriebenen Fahrzeug erreichen nur 11 % des ursprünglichen Solarstromes - hauptsächlich wegen der unvermeidbaren Umwandlungsverluste - den Asphalt!
    Dem Wirkungsgrad des elektrischen Antriebes entsprechend ist auch der Anteil der zurückgewinnbaren Bremsenergie.

  • Vollkommen falsch.
    Nur schneller und besser ist sexy.
    Nur Tesla, Lightning und Co rufen Begeisterung hervor. Twizzy und Heuliez sind wohl vernünftig, erregen jedoch nur Mitleid.
    Mit solchen Konzepten wird man keinen Hund vom überkommenen fossilen Verbrennungsmotorkonzept davonlocken können.
    Auch in der Vergangenheit faszinierten American La France Roadster, Mercedes SSKL & Co, gekauft wurde dann Ford T und der VW.
    Sparsamkann die neue Technologie dann immer noch werden. Sie ist jedoch schon von vorneherein um so vieles sparsamer, dass das gar kein Thema ist.

    Und die ganzen Einwände von wegen Atomkraft usw.: - Scheinargumente des Establishments, das nicht will, dass sich etwas verändert, weil sie dafür etwas her- oder aufgeben müßten.

  • Hiroshi Shimizu ist kein kluger Mann; er baut auf die üblichen Leistungsattribute schneller, fetter. Das ist leider beim E-Auto tödlich, da mehr Batteriegewicht und -kosten entstehen. Seriöser wäre der Ansatz mehr auf eine Standardisierung in den Antriebsstrang Wer zu legen und diesen in Massenstückzahlen entstehen zu lassen - das senkt die Kosten. Das hilft der abnehmenden Industrie das Gebilde um diese Komponenten so zu kreieren, dass es gekauft werden kann.

    Was interessiert hier ein mehrachsiges Stretchauto, das über 350 km/h fahren kann. Wer braucht so etwas im REALEN LEBEN ? Wenn es gelingt die E-Kompenten für Hybridstränge leichter, effizienter und billiger zu machen .. dann profitieren davon viele Autokunden. Gelingt dann noch der PlugIn-Status, können Kleinstrecken auch ganz elektrisch und längere Strecken mit Verbrennungsmotor gefahren werden. DAS hilft momentan mehr, um Massenmobilität sich weiter entwickeln (und zahlbar) zu halten. Da der größte Teil des Mobiltät sich auf Kleinstrecken bis 60 km bezieht, wäre es schon ein großer Schritt ... .
    Eine 4 Achsen Stretchlimusine ist eine Kreativleistung, aber hilft der Menschheit leider nicht weiter.

  • Hiroshi Shimizu ist ein sehr kluger Mann. Er hat deutlich mehr Ahnung von disruptiven Technoligien um das Elektroauto als die meisten Automobilkonzerne. Leider befürchte ich, dass ein Markteintritt von oben die weniger Erfolgversprechende Variante ist. Toyota, GM und Co werden die teueren Elektroautos nicht los weil sie Premiumpreise dafür verlangen. Es lohnt sich bei Clayton M. Christensen nachzulesen warum erfolgreiche Markteinführungen disruptiver Technologien von Unten kommen oder seitwärts aus anderen Märkten. Interessant sind in diesem Zusammenhang die Äktivität von Jungheinrich, die Jahrzente Erfahrungen mit elektrischen Gabelstaplern haben. Hier erwarte ich eher Erfolge als von irgendeinem deutschen Autobauer.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%