Pandemie-Bekämpfung RKI-Chef Wieler warnt: „Es ist fünf nach zwölf“– Kommt jetzt 2G-Plus?
Berlin SPD, Grüne und FDP wollen noch mehr Menschen in Deutschland zu einer Impfung bewegen und das Tempo bei Auffrischungsimpfungen beschleunigen. Bei vielen älteren Menschen seien schon mehr als sechs Monate seit der zweiten Impfung vergangen, und die Wirkung lasse nach. Deshalb müsse jetzt der „Impfturbo gezündet“ werden, sagte FDP-Gesundheitsexpertin Christine Aschenberg-Dugnus vor einem Expertentreffen von Ampelpolitikern mit Wissenschaftlern, Praktikern und Sachverständigen.
Wahrscheinlich werde man auch um eine berufsbezogene Impfpflicht nicht herumkommen, etwa für das Pflege-, Küchen- oder Reinigungspersonal in Pflegeeinrichtungen, sagte Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen.
Das Thema sei allerdings sensibel, betonte Aschenberg-Dugnus. Man müsse aufpassen, dass sich bei einer Impfpflicht nicht noch mehr Pflegekräfte, „die man mit Gold aufwiegen muss“, aus dem Beruf verabschieden.
Bei dem Treffen sollten Wege gefunden werden, die sogenannten Booster-Impfungen vor allem bei besonders gefährdeten Menschen zu beschleunigen und „Zögerer und Zauderer“ unter den Bürgern von einer Impfung zu überzeugen.
Die vierte Welle breite sich auch deshalb so stark aus, weil es immer noch mehr als 18 Millionen nicht geimpfte Menschen gebe, der Impfschutz der früh Geimpften nachlasse und es zuletzt einen „sorglosen Umgang miteinander“ gegeben habe, sagte SPD-Expertin Sabine Dittmar. Deshalb sei man in einer „sehr dramatischen Situation“.
Infektionslage entwickelt sich regional unterschiedlich
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Freitag 48.640 Neuinfektionen, nachdem die Zahl am Vortag erstmals die Marke von 50.000 durchbrochen hatte. Die Sieben-Tage-Inzidenz, die die Zahl der Neuansteckungen auf 100.000 Einwohner binnen einer Woche angibt, stieg weiter auf 263,7.
Regional entwickelt sich die Infektionslage aber sehr unterschiedlich. In Sachsen liegt die Inzidenz bei 569, in Thüringen bei 491 und in Bayern bei knapp 455. Schon am Donnerstag hatte das RKI in seinem Wochenbericht „dringend“ dazu aufgerufen, „größere Veranstaltungen möglichst abzusagen oder zu meiden“, sowie alle nicht notwendigen Kontakte zu reduzieren.
Außerdem stufte das Institut die Gesundheitsgefahr für nicht oder nur einmal Geimpfte als „sehr hoch“ ein. „Es ist fünf nach zwölf“, die vierte Welle rolle „jetzt mit voller Wucht“, sagte RKI-Chef Lothar Wieler am Freitag in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem geschäftsführenden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).
Spahn betonte, es müsse mehr getan werden, um die vierte Welle zu brechen. Daher wäre es geboten, bei öffentlichen Veranstaltungen eine 2G-Regel plus Test einzuführen, sagte Spahn. Zugang hätten dann nur Geimpfte und Genesene, die zusätzlich ein negatives Testergebnis vorweisen können.

Ab Samstag soll es wieder kostenlose Bürgertests geben.
Außerdem halte er es für einen Fehler, die epidemische Lage von nationaler Tragweite am 25. November auslaufen zu lassen, wie es die Ampelfraktionen planen, betonte Spahn. Den Ländern würden damit wichtige Instrumente zur Pandemiebekämpfung genommen.
Zugang zu kostenlosen Coronatests
Ab Samstag hätten die Bürger wieder Zugang zu kostenlosen Tests, kündigte der Gesundheitsminister an. Die entsprechende Testverordnung unterzeichne er am heutigen Freitag, und er gehe davon aus, dass ab Anfang der Woche dann nach und nach auch das Angebot an Tests ausgebaut werde.
Außerdem werde die Vergütung für Ärzte pro Impfung von 20 auf 28 Euro und für Impfungen am Wochenende auf 36 Euro angehoben, sagte Spahn. Die Frage, ob auch Apotheker Booster-Impfungen vornehmen sollten, werfe dagegen so viele heilkundliche, berufs- und haftungsrechtliche Fragen auf, dass das sicher keine Lösung für die nächsten Wochen sei.
Eine allgemeine Impfpflicht in Deutschland hält Spahn nicht für praktikabel. Er könne sich nicht vorstellen, dass die Polizei von Haustür zu Haustür gehe, um den Impfstatus der Bürger zu kontrollieren, sagte der Minister. Wolle man dann Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht, die sich bisher nicht impfen lassen wolle, mit der Polizei zur nächsten Impfstelle führen lassen, fragte Spahn.
Etwas anderes sei der Zugang für Geimpfte bei Veranstaltungen oder in der Gastronomie, der müsse dann aber auch entsprechend kontrolliert werden.
Mehr: „Impfpflicht durch die Hintertür“: NGG-Gewerkschaftschef lehnt 2G am Arbeitsplatz ab
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
- Fortsetzung -
"Das Entscheidende ist, die Arbeitsbelastung zu reduzieren – und das können wir nicht einfach von heute auf morgen. Das Problem liegt tiefer, die Wurzeln liegen nicht bei Covid. Die Pandemie hat das Ganze nur schlimmer gemacht. Und das dann während einer Krise zu lösen, das geht nicht. Damit müssen wir danach anfangen, sonst wird gar nichts mehr gehen in den nächsten zehn Jahren."
Da hat der Herr Intensivdoc jedoch absolut Recht. Niemand der es nicht selber erlebt hat, kann sich auch nur ansatzweise vorstellen, was in den Kliniken insbesondere seit den letzten 5-10 Jahren abgeht. Meine Nachbarin arbeitet selber "an der Front" in einem großen Klinikum. Arbeitsbedingungen zunehmend unerträglich. Ich wünsche mir, dass der Herr Gesundheitsminister oder die (Noch-) Frau Bundeskanzlerin einmal am Wochenende als Notfall in eine Klinik müssen (obwohl man selbst denen ja nichts Böses wünschen soll), wenn kein Chefarzt da ist und keine Sonderbehandlung gefahren wird. Das ist Lotteriespiel: man kann Glück haben, aber auch Pech, und dann triff man auf einen Arzt / eine Ärztin, der / die kaum der deutschen Sprache mächtig ist und bei dem man sich ernsthaft fragen muss, wie er die Approbation bekommen konnte. Offensichtlich ist man bereits so verzweifelt, dass man mittlerweile jede ausländische Approbation anerkennt. Die neueste Story meiner Nachbarin: Pat. mit starkem SP02- (Sauerstoffsättigung im Blut) Abfall trotz 02-Gabe. Der Doc meinte jedoch, alles kein Problem, da Pat. sowieso COPD hat. Tja, da hätte er ihn aber besser mal abgehört, denn die Lunge war voll Wasser. Wurde dann ein Notfall mit akutem Lungenödem. Und solche Dinger kommen nicht selten vor. Vergessen Sie heute komplett die "Schwarzwaldklinik" oder "Schwester Stefanie"!!
->> Das Gesundheitssystem steht auch OHNE Corona in den nächsten Jahren vor dem Kollaps!! In der Tat kamen nach 2015ff. auch fähige Fachkräfte, aber diese konnten die Misere nur verzögern. Aber nun kommt fast nichts mehr nach!!
"Man müsse aufpassen, dass sich bei einer Impfpflicht nicht noch mehr Pflegekräfte, „die man mit Gold aufwiegen muss“, aus dem Beruf verabschieden."
Genau das wiürde aber dann passieren: meine Nachbarin arbeitet selber "an der Front" in einem großen Klinikum. Selbstverständlich gibt es auch dort Ungeimpfte unter dem medizinischen Personal - und das sind wohlgemerkt auch keine Laien, die die Story von der "absoluten Unbedenklichkeit" der Notfallzulassungs-Experimentalimpfstoffe unhinterfragt glauben, sondern die WISSEN, dass ihnen das Zeugs (u.U. bleibende) Schäden zufügen kann. Ein Großteil der Geimpften in ihrer Abteilung lag spätestens nach der zweitenm Impfung ein paar Tage flach mit schweren Grippe-Symptomen, einige hatte es noch übler erwischt.
ABER NUR GESUNDES MEDIZINISCHES PERSONAL KANN AUCH KRANKE BEHANDELN UND VERSORGEN!!
Ein freies Intensivbett nutzt genau gar nichts, wenn das Personal impfgeschädigt ausgefallen ist!!! Auf der Corona-Station m Klinikum meiner Nachbarin gab es in den ersten Wellen dagegen genau NULL Ansteckungen beim Personal. Wie auch - mit speziellem Schutzkittel (in dem man spätestens nach einer halben Stunde schweißgebadet ist), mit FFP2-Maske, Schutzbrille , Schutzvisier, Kopfschutz usw. usf ??!!
Vor einem Jahr die Helden - und jetzt die Zielscheibe von Soaltung und Diskriminierung?! Dann wandern eben die fähigsten medizinischen Kräfte noch weitaus eher in freiheitliche Länder ab, wo sie zudem auchg noch weitaus besser bezahlt werden!!
Das Gesundheitssystem kollabiert dann halt noch etwas schneller als ohnehin. LASST NUR KRACHEN!!!
Dazu auch noch einmal mein Kommentar von vorgesetern: