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Klimawandel Immer mehr Wetterextreme, eisfreie Arktis: Die sechs wichtigsten Erkenntnisse des Weltklimarats

Der neue Bericht des Weltklimarats gilt als letzter Weckruf in Richtung Politik. Diese Ergebnisse sind entscheidend.
09.08.2021 - 13:00 Uhr 2 Kommentare
Eisschollen auf dem arktischen Ozean im Sommer werden selbst nach dem optimistischsten Szenario der Forscher bis 2050 verschwinden. Quelle: dpa
Eisschollen in der Arktis

Eisschollen auf dem arktischen Ozean im Sommer werden selbst nach dem optimistischsten Szenario der Forscher bis 2050 verschwinden.

(Foto: dpa)

Berlin, Genf Der Bericht des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) ist der erste seit acht Jahren. Der IPCC forscht nicht selbst. Er fasst im Auftrag der knapp 200 UN-Staaten die wissenschaftlichen Erkenntnisse der vergangenen Jahre zusammen. Hier die sechs wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

1. Die Folgen des Klimawandels sind weltweit spürbar

Dem Bericht zufolge ist es eindeutig, dass die Atmosphäre, die Ozeane und die Landflächen durch den Einfluss des Menschen erwärmt wurden. Es hätten „weitverbreitete und schnelle Veränderungen“ stattgefunden, heißt es. Das Ausmaß der jüngsten Veränderungen im gesamten Klimasystem sei „seit vielen Jahrhunderten bis Jahrtausenden beispiellos“, schreiben die Autoren.

Der vom Menschen verursachte Klimawandel führe bereits zu vielen Wetter- und Klimaextremen in allen Regionen der Welt. Der letzte Bericht wurde 2013 veröffentlicht. Seitdem gebe es stärkere Belege für den Einfluss des Menschen auf die beobachteten Klimaveränderungen. Beispiele dafür sind Hitzewellen, Starkniederschläge, Dürren und tropische Wirbelstürme.

2. Wetterextreme werden zunehmen

Es wird laut Weltklimarat häufiger zu bisher selten auftretenden Wetterextremen kommen. Dieser Trend lässt sich demnach auch nicht brechen, wenn der Temperaturanstieg auf 1,5 Grad begrenzt wird. Hitzewellen, die bisher etwa alle 50 Jahre auftraten, wird es einmal pro Jahrzehnt geben.

Tropenstürme werden stärker, Regen- und Schneefälle nehmen zu. Es wird 1,7-mal so oft wie bisher zu Dürren kommen. Brände werden intensiver und dauern länger. Früher sei der Zusammenhang einzelner Wetterereignisse mit dem Klimawandel unklar gewesen.

3. Es wird wärmer

Die globale Oberflächentemperatur wird bei allen betrachteten Emissionsszenarien bis mindestens Mitte des Jahrhunderts weiter ansteigen. „Eine globale Erderwärmung von 1,5 Grad Celsius und zwei Grad Celsius wird im Laufe des 21. Jahrhunderts überschritten werden, es sei denn, es erfolgen in den kommenden Jahrzehnten drastische Reduktionen der CO2- und anderer Treibhausgasemissionen“, schreiben die Autoren.

4. Sommer wird in der Arktis eisfrei sein

Die Arktis ist die Region, die sich am schnellsten erwärmt. Das geschieht mindestens doppelt so schnell wie im weltweiten Durchschnitt. Eisschollen auf dem arktischen Ozean im Sommer werden selbst nach dem optimistischsten Szenario der Forscher bis 2050 verschwinden.

Dieser Prozess ist schon seit den Siebzigerjahren in Gang. Die Eisschmelze bewirkt eine Rückkopplung: Während das Eis das Sonnenlicht reflektiert, nimmt die dunklere Wasseroberfläche die Strahlung auf. Das verstärkt die Erderwärmung noch.

5. Anstieg des Meeresspiegels ist unumkehrbar

„Viele Veränderungen aufgrund vergangener und künftiger Treibhausgasemissionen sind über Jahrhunderte bis Jahrtausende unumkehrbar“, heißt es. Das betreffe besonders Veränderungen des globalen Meeresspiegels. Selbst wenn das 1,5-Grad-Limit eingehalten wird, wird der Meeresspiegel in Hunderten oder Tausenden Jahren um zwei bis drei Meter und womöglich noch mehr steigen.

Der Prozess beschleunigt sich mit der Polareis-Schmelze und der Erwärmung der Ozeane. Überflutungen von Küsten in einem Ausmaß, das früher nur einmal im Jahrhundert vorkam, passieren bis 2100 jedes Jahr. Anstiege des Meeresspiegels von mehr als 15 Metern bis 2300 sind nicht auszuschließen, wenn Kipppunkte eintreten wie der Verlust der Arktis oder Waldsterben.

„Je mehr wir das Klimasystem antreiben, umso wahrscheinlicher überschreiten wir Schwellen, die wir kaum prognostizieren können“, warnte Co-Autor Bob Kopp, Klimaforscher an der Rutgers University im US-Bundesstaat New Jersey.

6. Die Zeit drängt

Soll das 1,5-Grad-Ziel eingehalten werden, darf nur noch ein bestimmtes Budget an CO2 in die Atmosphäre gelangen. Die Menschheit ist dabei, das in nur einem Jahrzehnt aufzubrauchen. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist die globale Durchschnittstemperatur durch den Ausstoß von 2,4 Billionen Tonnen CO2 um 1,1 Grad gestiegen.

Es verbleiben 400 Milliarden Tonnen bis zur Erwärmung um 1,5 Grad. Derzeit belaufen sich die globalen Emissionen auf mehr als 40 Milliarden Tonnen im Jahr.

Mehr: Alarmstufe Rot fürs Weltklima - IPCC stellt neuen Bericht vor

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2 Kommentare zu "Klimawandel: Immer mehr Wetterextreme, eisfreie Arktis: Die sechs wichtigsten Erkenntnisse des Weltklimarats"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Ist dieser Kommentar jetzt maximale Ignoranz oder wirklich Unwissen ???

  • Reiner Populismus. Wenn es Brei regnet muß man den Löffel raushalten, sonst nichts. Es brennt an vielen Ecken-wieviel davon ist Brandstiftung, um z.Bsp. Platz für Windräder in Griechenland zu schaffen? Alles was zugenommen hat, sind die technischen Möglichkeiten solche Ereignisse, wie auch Stürme, Starkregen etc. besser zu erfassen und zu bewerten, gegeben hat es diese Ereignisse immer. Zu der Erfassung kommt dann heute noch der/die Hype der Medien um solche Ereignisse vor dem Hintergrund des "Klimawandels". Dieser dient natürlich mittlerweile jedem schwadronierenden Politiker- Vollpfosten für jedes Wetterhusten als Begründung . Schlimm- man hat das Gefühl es gibt keine Verstand mehr. Statt Wahlkampf mit ernstzunehmenden Problemen anzugehen wird jedem Dorftrampel hinterher gehechelt. Armes Deutschland.

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