Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Konjunktur Preise im Großhandel mit stärkstem Anstieg seit mindestens 1962

Mit dem aktuellen Anstieg setzt sich ein Trend der vergangenen Monate fort. Preistreiber sind neben Mineralölerzeugnissen auch Altmaterialen und Metalle.
13.12.2021 - 08:22 Uhr 2 Kommentare
Der Preisanstieg fällt auch bei Metallen und Metallprodukten besonders hoch aus. Quelle: dpa
Kupferteile

Der Preisanstieg fällt auch bei Metallen und Metallprodukten besonders hoch aus.

(Foto: dpa)

Berlin Die Verkaufspreise im deutschen Großhandel sind im November wegen teurer Rohstoffe und Vorprodukte so stark gestiegen wie noch nie. Sie lagen um 16,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Das ist der kräftigste Anstieg seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 1962. Damit beschleunigte sich der Preisauftrieb erneut deutlich: Im Oktober hatte die Teuerungsrate noch bei 15,2 Prozent und im September bei 13,2 Prozent gelegen.

Die Entwicklung gilt als Indikator für zukünftige Inflationstendenzen, da der Großhandel das Scharnier zwischen Herstellern und Endkunden darstellt. Die Inflationsrate liegt aktuell mit 5,2 Prozent so hoch wie seit fast 30 Jahren nicht mehr. Die Wirtschaftsweisen erwarten in ihrem Jahresgutachten für die Bundesregierung für das zu Ende gehende Jahr eine durchschnittliche Inflationsrate von 3,1 Prozent. Sie soll 2022 auf 2,6 Prozent fallen.

Zu den stärksten Preistreibern im Großhandel zählten im November einmal mehr die Mineralölerzeugnisse. Sie kosteten durchschnittlich 62,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie die Statistiker ermittelten. Altmaterialien und Reststoffe verteuerten sich sogar um 77,4 Prozent, Erze, Metalle und Vorprodukte aus Metall um 60,3 Prozent. Erheblich gestiegen sind auch die Preise für Roh- und Schnittholz (plus 41,1 Prozent) sowie für Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermittel (plus 30,3 Prozent).

Wegen der raschen Erholung der Weltkonjunktur von der Corona-Rezession steigen derzeit die Preise für viele Produkte rasant. Besonders die weltgrößten Volkswirtschaften USA und China wachsen in diesem Jahr recht stark, zumal dort große Konjunkturprogramme aufgelegt wurden. Dadurch kommt es zu globalen Engpässen, die zu steigenden Preisen führen. Hinzu kommen gestörte Lieferketten, etwa durch Corona-Ausbrüche in China, wo die Behörden wegen eines einzigen entdeckten Falls schon mal ganze Fabriken und Häfen schließen.

Mehr: Warum die Preise in Europa genauso wie in den USA steigen könnten

  • rtr
Startseite
Mehr zu: Konjunktur - Preise im Großhandel mit stärkstem Anstieg seit mindestens 1962
2 Kommentare zu "Konjunktur: Preise im Großhandel mit stärkstem Anstieg seit mindestens 1962"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Erfreulich, dass die Metallpreise steigen. Dann wird hoffentlich mehr in Minen investiert werden und neue Minen eröffnet werden. Die aufstrebenden Volkswirtschaften in Asien, Afrika und Südamerika benötigen künftig große Mengen an Rohstoffen. Dass bei der Rohstoffgewinnung weitere Mengen an CO2 emittiert werden, stört in diesen wachsenden Märken kaum jemand. Das rohstoffarme Europa könnte mit Recycling Vorbild werden und so Devisen sparen, was wiederum den Günenden gefallen würde, da C02 vermieden wird. Bei steigenden Rohstoffpreisen rentiert sich hoffentlich endlich mal besseres Recycling. Häufig erscheint die EU/Brüssel als teurer Bürokratie-Bremsklotz. In Bereichen, in denen die EU sogar Vorbild sein könnte, tut sie kaum etwas. Beispielsweise könnte die EU vorschreiben, dass Produkte recycling-einfach konstruiert sein müssen mit 15-jähriger Mindest-Lebensdauer. Das konnte schon die verrufene DDR vor mehr als 40 Jahren viel besser.

  • 135 Euro für einen vollen Tank ist doch (noch) billig, oder?

    Und die monatliche Erhöhung der Stromkosten von 20 Euro auch.

    Das ist erst der Anfang der grünen Bevölkerung!

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%