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Quartalszahlen Deutsche Post profitiert vom boomenden Welthandel

Obwohl der E-Commerce nicht mehr so stark wächst wie bisher, bleibt die Post auf Rekordkurs. Neue Triebfeder ist die Transportnachfrage der Unternehmen.
05.08.2021 Update: 05.08.2021 - 10:11 Uhr Kommentieren
Am Donnerstag bestätigte die Post ihre im Juli angehobene kurz- und mittelfristige Ergebnisprognose. Quelle: dpa
Paketzentrum

Am Donnerstag bestätigte die Post ihre im Juli angehobene kurz- und mittelfristige Ergebnisprognose.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Nach dem pandemiebedingten Boom im E-Commerce profitiert die Deutsche Post nun auch vom Aufschwung im Welthandel. „Wir sehen, dass die Weltwirtschaft in vollem Gang ist“, sagte Vorstandschef Frank Appel am Donnerstagmorgen bei der Vorlage der Halbjahreszahlen. „Davon profitieren jetzt insbesondere unsere Fracht- und Supply-Chain-Divisionen.“

Das Paketgeschäft, das in den Quartalen zuvor teilweise um mehr als 20 Prozent gewachsen war, schaffte im nun abgelaufenen Quartal deutschlandweit nur noch einen Zuwachs von 13,1 Prozent beim Umsatz. Man werde auch dort weiter ein Wachstum sehen, erwartet Appel, allerdings nicht mehr mit solch hohen Raten wie im Vorjahr.

Durch den starken Rückenwind im B2B-Geschäft übertraf der Bonner Dax-Konzern die vorläufigen Quartalszahlen, die er bereits vor einem Monat veröffentlicht hatte. Als Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) kamen zwischen April und Juni 2,1 Milliarden Euro zusammen, nach 912 Millionen Euro im Jahr zuvor. „Wir hatten mit Abstand unser bestes zweites Quartal überhaupt“, sagte Finanzchefin Melanie Kreis. Das erzielte Quartalsergebnis habe nahezu dem Jahresergebnis früherer Zeiten entsprochen.

Auch der Free Cashflow fiel mit 919 Millionen Euro deutlich höher aus als angekündigt. Der operative Cashflow des Konzerns stieg im Vorjahresvergleich deutlich um 36 Prozent auf mehr als 2,2 Milliarden Euro.

Ebenso übertraf der Konzern die Erwartungen der Analysten. Sie hatten im Schnitt mit einem Quartalsumsatz von 18,8 Milliarden Euro gerechnet. Da die Deutsche Post ihre Vorjahres-Quartalserlöse um 22,2 Prozent übertraf, kamen am Ende jedoch 19,5 Milliarden Euro zusammen.

Pro Aktie verdiente der Konzern mit 1,05 Euro ebenfalls mehr als erwartet. Gerechnet hatten Analysten im Schnitt mit 0,95 Euro – nach 0,43 Euro im Vorjahresquartal. An der Börse gewannen die Papiere im frühen Handel rund ein Prozent und notierten knapp über 58 Euro.

Analysten erwarten weiter steigende Kurse

Börsenexperten erwarten trotz des aktuellen Höhenflugs der Post-Aktie in der Mehrzahl weiterhin steigende Kurse. Im Vorfeld der Zahlenpräsentation nannte Bernstein Research ein Kursziel von 65 Euro. Auch Berenberg, Goldman Sachs und Barclays empfahlen die Papiere in den vergangenen Tagen zum Kauf.

Am Donnerstag bestätigte der Konzern seine im Juli angehobene kurz- und mittelfristige Ergebnisprognose. Für das laufende Geschäftsjahr 2021 erwarte man weiterhin ein Rekordergebnis von mehr als sieben Milliarden Euro. Darin enthalten ist bereits ein für das vierte Quartal 2021 geplanter Corona-Bonus für die weltweit 550.000 Mitarbeiter, der das Unternehmen rund 200 Millionen Euro kosten wird. Der mittelfristige Ergebnisausblick für 2023 beträgt unverändert mehr als 7,4 Milliarden Euro.

Wie sehr das während der Pandemie eher mäßige B2B-Geschäft in den vergangenen Wochen zurückkam, zeigen die Unternehmenszahlen deutlich. So wuchsen in der Express-Division, die mehr als die Hälfte des Konzerngewinns einfuhr, die gewerblichen Transportmengen um 25 Prozent. Die Zustellungen an Privatkunden (B2C), die während der Pandemie das Geschäft getrieben hatten, legten dagegen lediglich um zehn Prozent zu.

Auch die unter dem Titel „Supply Chain“ geführte Division, die Lagerei-Dienstleistungen etwa für BMW, Iglo oder Huawei übernimmt, schaffte nach lockdownbedingten Verlusten im Vorjahr die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Mit einer Ebit-Marge von sechs Prozent sei man hier inzwischen sogar oberhalb der eigenen Zielmarke, berichtete Appel. Gleichzeitig lag das Bruttoergebnis der Seefracht mehr als 50 Prozent über dem Vorjahr, die Luftfracht verzeichnete ein Plus von gut einem Drittel.

Der US-Wettbewerber UPS hatte vor wenigen Tagen ebenfalls über einen Umsatzsprung von 14,5 Prozent berichtet und einen um 51 Prozent verbesserten Nettogewinn vorgelegt. Doch das Unternehmen in Atlanta warnte davor, dass das steile Wachstum im Paketgeschäft nun voraussichtlich ein Ende finden könnte.

Eine Prognose für das laufende Geschäft blieb UPS schuldig, der Aktienkurs gab an der New Yorker Börse seither um elf Prozent nach. Auch Wettbewerber Fedex verlor in der Folge 7,4 Prozent an der Wall Street.

Mehr: Luftfracht soll klimaneutral werden: Deutsche Post bestellt zwölf Elektroflugzeuge

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