Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Zalando-Klone der Global Fashion Group Die Ladenhüter

Die Global Fashion Group aus der Start-up-Schmiede Rocket Internet bündelt alle Klone des Onlinehändlers Zalando in der Welt. Obwohl das Unternehmen frisches Geld bekommt, finden sich keine neuen Investoren. Warum nur?
22.07.2016 - 16:04 Uhr
Sein Unternehmen Rocket Internet gehört zu den Altaktionären der Global Fashion Group. Quelle: Reuters
Oliver Samwer

Sein Unternehmen Rocket Internet gehört zu den Altaktionären der Global Fashion Group.

(Foto: Reuters)

Berlin Aufatmen bei der Global Fashion Group: Das Start-up aus dem Hause Rocket Internet, in dem das Unternehmen seine Zalando-Klone in aller Welt vereint hat, erhält 330 Millionen Euro Kapital, unter anderem von den Altaktionären Rocket Internet und Kinnevik aus Schweden. Zur Global Fashion Group gehören fünf Unternehmen: Lamoda in Russland, Namshi im Nahen Osten, Dafiti in Südamerika, Jabong in Indien und Zalora in Südostasien.

Die Nachricht an sich ist nicht überraschend. Rocket und Kinnevik, die größten Investoren der Gruppe, hatten bereits im April verkündet, dass sie Geld nachschießen werden. Damals war von 300 Millionen Euro die Rede. Dass es nun noch 30 Millionen Euro mehr geworden sind, erklärte Rocket-Chef Oliver Samwer am Freitag laut Pressemitteilung mit der „hohen Investorennachfrage“.

Dieser Satz indes macht etwas stutzig. Denn neue Investoren scheint die Modegruppe nicht gefunden zu haben. Außer Kinnevik und Rocket wird in der Meldung nur noch der mit Rocket assoziierte Rocket Internet Capital Partners Fonds (RICP) genannt. An dem mehr als 500 Millionen Euro schweren Fonds sind neben Rocket zwar auch andere Geldgeber beteiligt, erklärtes Ziel aber ist es, in das Wachstum der von Rocket gegründeten Unternehmen zu investieren. Auch das Management des Fonds wird von den Berlinern gesteuert.

Wie das US-Portal Techcrunch mit Verweis auf eine anonyme, unternehmensnahe Quelle berichtet, soll Romain Voog, einer der beiden Chefs der Global Fashion Group, zwar versucht haben, um externe Investoren zu werben. 90 Gespräche solle er geführt, aber „keinen Penny bekommen“ haben. Offenbar sei die Finanzierungsrunde in „ziemlicher Eile“ durchgeführt worden.

Erst im April war bekannt worden, dass die bestehenden Investoren die Global Fashion Group von drei Milliarden Dollar auf nur noch eine Milliarde Dollar abwerten mussten. Die Bewertung würde nicht den tatsächlichen Wert des Unternehmens widerspiegeln, hatten damals alle Parteien betont. Tatsächlich geht aus den Halbjahreszahlen, die Kinnevik am Freitag veröffentlichte, hervor, dass die Schweden ihren Anteil an der Mode-Gruppe schon wieder etwas besser bewertet haben.

Anders als den Mutterkonzern Rocket Internet, in den Kinnevik ebenfalls investiert hat. Die Beteiligung verlor innerhalb der vergangenen drei Monate erneut 27 Prozent an Wert. Im Vergleich zum Juni 2015 musste Kinnevik den fairen Wert von Rocket um mehr als die Hälfte abschreiben. Ebenfalls abgewertet wurde der Möbelhändler Home24 – was die Schweden aber mit geänderten Liquidationspräferenzen begründeten, nicht mit den jüngsten Quartalszahlen, die einen Trend nach oben erkennen ließen.

Die Global Fashion Group sei stabil finanziert, erklärte Kinnevik-Chef Lorenzo Grabau am Freitag weiter. Nun gehe es für die Modehändler darum, größer und profitabler zu werden – durch weitere Automatisierung in den Warenlagern, Investitionen in die Logistik und mehr Effizienz im Marketing, einer der größten Kostentreiber bei E-Commerce-Firmen. Im ersten Quartal des Jahres stieg der Umsatz der Global Fashion Group um 25,7 Prozent, mit jedem umgesetzten Euro macht die Gruppe aber noch immer 23,4 Cent Verlust.

Von Z wie Zalando bis Z wie Zalando
Platz 10: Zalando Lounge
1 von 10

Zalando Lounge ist der Rabattwarenladen des Online-Versandhändlers. Nutzer dieses Portals müssen sich registrieren. Danach bekommen sie Angebote mit bis zu 70 Prozent Rabatt. Die Mitgliedschaft in der Zalando Lounge ist kostenlos.

Umsatz (2014)*: 71,8 Millionen Euro**

*Quelle: Statista, EHI Retail Institute

**umfasst Einnahmen der Online-Shops in Deutschland im Segment Bekleidung, Schuhe und Textilien

(Foto: Zalando Lounge Screenshot)
Platz 9: Walbusch
2 von 10

Bis in die 1960er-Jahre verkaufte Walbusch neben Herrenkleidung auch Elektrorasierer und Haushaltswaren. Später konzentrierte sich der Konzern auf den Verkauf von Herrenmode. Bekannt ist das Unternehmen für sein Hemd mit dem Walbusch-Kragen ohne Knopf. Zunächst war Walbusch nur als Versandhändler tätig. Erst 2009 wurde die erste Filiale eröffnet. Im Handelsblatt-Interview erklärte Firmenchef Christian Busch: „Die Frau entscheidet, was gekauft wird“.

Umsatz: 72,2 Millionen Euro

(Foto: Walbusch.de)
Platz 8: C&A Online
3 von 10

Einst hatte C&A die Konfektionsgrößen eingeführt. Seitdem avancierte der Modekonzern zu den größten Bekleidungsherstellern Deutschlands. C&A beschäftigt mehr als 36.000 Menschen. Seit 2008 bietet der Konzern seine Kleidung auch im Internet an. Allerdings ist der Anteil des Internetgeschäfts gemessen am Gesamtumsatz in Deutschland (über drei Milliarden Euro) noch gering.

Umsatz: 79,3 Millionen Euro

(Foto: canda.com)
Platz 7: s.Oliver
4 von 10

s.Oliver kommt nicht wirklich in Fahrt. Seit Jahren kämpft der Modekonzern mit wirtschaftlichen Problemen. Zwar konnte der Umsatz im vergangenen Jahr leicht gesteigert werden, doch das Online-Geschäft weist entgegen des Trends rückläufige Zahlen vor. 2013 lag der Online-Umsatz bei 127 Millionen Euro. Im Jahr darauf sanken die Einnahmen um mehr als 16 Millionen Euro.

Umsatz: 110,8 Millionen Euro

(Foto: dpa - picture-alliance)
Platz 6: Brands-4-Friends
5 von 10

Im Umsatzranking auf Platz sechs ist die Private Sale GmbH aufgelistet. Hinter dem Unternehmen steckt brands4friends.de. Das ist eine kommerzielle Online-Community, die im Internet eine spezielle Sortimentsausrichtung anbietet. Zugang zum Angebot erhalten Interessenten nach einer Registrierung. brands4friends.de bot im September 2007 in Deutschland als erste Mode-Online-Community ihren Dienst an. Seitdem konnten die Erlöse kontinuierlich gesteigert werden.

Umsatz: 114,6 Millionen Euro

(Foto: brands4friends.de)
Platz 5: Esprit
6 von 10

Der Online-Handel hat dem Moderiesen Esprit stark zugesetzt. Erst nach und nach erholt sich der Konzern – auch dank eines eigenen Online-Angebots. Mit einem Umsatz von mehr als 162 Millionen Euro positioniert sich Esprit in Deutschland auf dem fünften Platz.

Umsatz: 162,5 Millionen Euro

(Foto: Reuters)
Platz 4: Heine
7 von 10

Die Heinrich Heine GmbH gehört zu den ersten Modeversandhändlern in Deutschland mit eigenem Online-Shop. Bereits 1996 konnten Kunden ihre Ware im Internet bestellen. Seit 2009 wird der Fokus auf das E-Commerce zunehmend verstärkt.

Umsatz: 204 Millionen Euro

(Foto: heine.de)

In manchen Ländern läuft es etwas besser – Namshi, die Plattform aus dem Nahen Osten etwa, steht schon kurz vor der schwarzen Null. Allerdings sind die Warenkörbe in Ländern wie Dubai auch besser gefüllt als die der Südamerikaner, die zudem mit einer starken Abwertung ihrer Währung kämpfen. Der Indien-Ableger Jabong kämpft zudem mit starker regionaler Konkurrenz.

Startseite
Mehr zu: Zalando-Klone der Global Fashion Group - Die Ladenhüter
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%