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Nach Obama-Veto Chinesen sagen Aixtron-Deal ab

Das Veto von US-Präsident Obama lässt den Aixtron-Verkauf jetzt komplett platzen. Der chinesische Investor Grand Chip Investment zieht sein Angebot für den deutschen Spezialmaschinenbauer zurück.
08.12.2016 Update: 08.12.2016 - 15:23 Uhr Kommentieren
Die Übernahme des deutschen Spezialmaschinenbauers durch chinesische Investoren ist geplatzt. Quelle: dpa
Aixtron

Die Übernahme des deutschen Spezialmaschinenbauers durch chinesische Investoren ist geplatzt.

(Foto: dpa)

Herzogenrath Die Übernahme des deutschen Spezialmaschinenbauers Aixtron durch chinesische Investoren ist geplatzt. Da US-Präsident Barack Obama den Erwerb des US-Geschäfts von Aixtron untersagt habe, sei eine Bedingung für die Offerte entfallen und das Übernahmeangebot insgesamt erloschen, teilte die chinesische Grand Chip Investment am Donnerstag mit. Die bisher angedienten Aixtron-Aktien sollen voraussichtlich am 13. Dezember an ihre Eigentümer zurückgebucht werden.

Ein Aixtron-Sprecher wollte die Absage der Chinesen zunächst nicht kommentieren, verwies aber auf eine Stellungnahme, die das Unternehmen im Laufe des Tages veröffentlichen werde. Die Aktien von Aixtron notierten am Donnerstag zeitweise 4,5 Prozent im Minus bei 3,72 Euro. Angesichts wachsender Zweifel am Erfolg der Übernahme hatte das Papier bereits in den vergangenen Wochen rapide an Wert verloren.

Die Aktionärsvereinigung DSW kritisierte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD). Er habe in dem Geschäft eine „sehr unglückliche und viel zu passive Rolle gespielt“, sagte DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler. Damit habe sich Gabriel zum Erfüllungsgehilfen von US-Wirtschaftsinteressen gemacht. Den Schaden hätten jetzt die Aktionäre.

Das chinesische Konsortium Grand Chip Investment (GCI), hinter dem staatlich kontrollierte Fonds stecken, hatte im Mai eine Übernahmeofferte über 670 Millionen Euro vorgelegt. Die chinesische Seite hatte wiederholt für die Übernahme geworben. Diese sei ein normaler Zusammenschluss von Firmen und habe rein wirtschaftliche Motive, hieß es. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte die Genehmigung für den Verkauf von Aixtron an den chinesischen Investor zurückgenommen und eine neue Überprüfung des Verkaufs eingeleitet.

Obama hatte den Erwerb des US-Geschäfts von Aixtron untersagt, da „Risiken für die nationale Sicherheit“ der USA bestünden. Der Entscheidung des US-Präsidenten war eine Empfehlung der US-Behörde für Auslandsinvestitionen (CFIUS) vorausgegangen. Hintergrund für das US-Veto sind Befürchtungen, dass Aixtron-Produkte auch militärisch genutzt werden könnten. Es ist erst das dritte Mal seit 1990, dass ein US-Präsident eine Firmenübernahme durch einen ausländischen Investor wegen Sicherheitsbedenken verhindert.

Die US-Regierung hat ein Mitspracherecht, weil das Unternehmen aus Herzogenrath bei Aachen auch eine Zweigstelle in Kalifornien mit rund 100 Mitarbeitern hat. Die Behörde CFIUS hatte sich Mitte November klar gegen die Übernahme durch die Chinesen ausgesprochen, den Fall aber an das Weiße Haus weiter verwiesen.

Aixtron stellt mit seinen gut 700 Beschäftigten Maschinen für die Chipindustrie her und steckt seit langem wegen einer schwachen Auftragslage in der Krise. Chinesische Investoren griffen zuletzt verstärkt nach deutschen Mittelständlern und Technologieunternehmen.

Für die Bundesregierung hat sich die Prüfung der bislang geplanten Übernahme des Chipanlagenbauers Aixtron durch einen chinesischen Investor erledigt. „Wir haben zur Kenntnis genommen, dass der Bieter sein Angebot zur Übernahme von Aixtron zurückgezogen hat”, sagte ein Sprecher des zuständigen Wirtschaftsministeriums am Donnerstag. Damit sei die Prüfung zur Erteilung einer Unbedenklichkeitsbescheinigung für die Bundesregierung nicht mehr nötig.

Angesichts gehäufter Übernahmen deutscher Firmen durch chinesische Investoren hatte Bundeswirtschaftsminister Gabriel angekündigt, heimische Schlüsseltechnologien besser schützen zu wollen.

  • dpa
  • rtr
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