Pharmakonzern Novartis will immer noch Curevac Impfstoff herstellen

Der Kern-Nettogewinn stieg im zweiten Quartal um ein Fünftel auf 3,72 Milliarden Dollar.
Frankfurt Der Schweizer Pharmakonzern Novartis geht weiter davon aus, den Covid-19-Impfstoff des deutschen Biotechunternehmens Curevac herzustellen. „Wir haben die Produktion wie geplant gestartet. Wir planen, dieses Jahr 50 Millionen Dosen auszuliefern“, sagte Novartis-Finanzchef Harry Kirsch am Mittwoch in einer Telefonkonferenz.
Zur Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs oder der Wahrscheinlichkeit einer Zulassung könne sich Novartis nicht äußern. Wenn es Bedarf für zusätzliche Produktionskapazitäten gebe, etwa von Biontech/Pfizer oder anderen, könne Novartis diese weiter ausbauen. „Wir sind nicht auf den einen oder anderen beschränkt.“
Novartis unterstützt bereits Biontech/Pfizer bei der Produktion ihres Impfstoffs. Das Vakzin von Curevac soll im österreichischen Werk Kundl von Novartis hergestellt werden. Der Impfstoff erzielte in der entscheidenden klinischen Studie nur eine Wirksamkeit von 48 Prozent. Curevac hofft trotz der enttäuschenden Studienergebnisse aber weiter auf eine Verwendung durch die Europäische Union.
Bei dem Schweizer Pharmakonzern hat das Geschäft nach einem verhaltenen Jahresstart im zweiten Quartal angezogen. Der Umsatz wuchs um 14 Prozent auf 12,96 Milliarden Dollar, wie der Arzneimittelhersteller am Mittwoch mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen stand ein Plus von neun Prozent zu Buche.
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Nachdem die Patienten zu Jahresbeginn wegen der Corona-Pandemie mit Arztbesuchen und Eingriffen noch zurückhaltend waren und Krankenhäuser weniger bestellten, normalisiert sich die Nachfrage wieder. Der Kern-Nettogewinn stieg im zweiten Quartal um ein Fünftel auf 3,72 Milliarden Dollar, mehr als Analysten erwartet hatten. Das Management bekräftigte die Jahresprognose.
Für 2021 erwartet Novartis mit Sitz in Basel unter Ausschluss von Wechselkursschwankungen unverändert einen Anstieg des Umsatzes um einen niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbetrag. Der um Sonderfaktoren bereinigte Betriebsgewinn soll um einen mittleren einstelligen Prozentbetrag und damit stärker als der Umsatz wachsen. Im vergangenen Quartal legte er zu konstanten Wechselkursen um 13 Prozent zu.
„Novartis hat ein starkes zweites Quartal verzeichnet, das von der Dynamik unserer wichtigsten Wachstumsmarken geprägt war“, sagte Vorstandschef Vas Narasimhan. Dazu zählten vor allem das Herzmittel Entresto, die Gentherapie Zolgensma zur Behandlung von Muskelschwund sowie das Mittel Cosentyx gegen Schuppenflechte.
Deutliche Zuwächse verzeichnete der Konzern aber auch im Geschäft mit Krebsarzneien und das Geschäft bei der Generika-Tochter Sandoz, bei dem die Pandemie zuletzt besonders die Nachfrage dämpfte, beginnt sich zu stabilisieren.
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