BU-Versicherung: Für welche Berufe sie unverzichtbar ist

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Frank Baecke
02.12.2025 – 11:01 Uhr aktualisiert
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Person mit Krücken im Business-Outfit – Symbolbild für berufliche Einschränkungen und die Frage: Berufsunfähigkeitsversicherung für welchen Beruf geeignet AB
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Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Berufsunfähigkeitsversicherung schützt vor dem Risiko, infolge von Krankheit oder Unfall nicht mehr arbeiten zu können.
  • Besonders wichtig ist die Absicherung für Berufe mit hoher körperlicher oder psychischer Belastung sowie für Selbstständige ohne gesetzlichen Schutz.
  • Die private Berufsunfähigkeitsversicherung sichert das Einkommen, wenn der Beruf zu mindestens 50 Prozent nicht mehr ausgeübt werden kann.

Der Bandscheibenvorfall beim Dachdecker, die Depression beim Lehrer, der Burnout beim Projektmanager – die Liste potenzieller Auslöser für eine Berufsunfähigkeit (BU) ist lang. Gemeinsam ist allen Einzelfällen eines: Von einem Tag auf den anderen kann das gewohnte Berufsleben enden. 

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Wohl dem, der für diesen Fall eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hat. Sie zahlt eine monatliche Rente, sobald jemand aus gesundheitlichen Gründen seinen zuletzt ausgeübten Beruf längere Zeit oder dauerhaft nicht mehr ausüben kann.

Wenn die eigene Arbeitskraft plötzlich verloren geht

Anders als häufig vermutet, sind nicht allen voran körperlich arbeitende Menschen von Berufsunfähigkeit betroffen. Vielmehr führen psychische Erkrankungen die Statistik der Ursachen für eine BU an, gefolgt von Erkrankungen des Bewegungsapparates und Krebs. Diese sogenannten Zivilisationserkrankungen können jeden treffen. Dennoch gibt es deutliche Unterschiede im Risiko und in der Dringlichkeit der Absicherung, je nachdem, welchen Beruf jemand ausübt.

Wer die BU-Versicherung unbedingt braucht

1. Erwerbstätige ohne ausreichende staatliche Absicherung

Die staatliche Erwerbsminderungsrente reicht nicht aus, um bei Berufsunfähigkeit den Einkommensverlust auszugleichen. Das gilt für nahezu alle Erwerbstätigen. Wer nach dem 1. Januar 1961 geboren wurde, erhält vom Staat keine klassische Berufsunfähigkeitsrente mehr, sondern lediglich eine Erwerbsminderungsrente – und diese auch nur unter strengen Voraussetzungen. Die volle Erwerbsminderungsrente wird nur gezahlt, wenn jemand weniger als drei Stunden täglich irgendeiner Tätigkeit nachgehen kann. Zudem liegt die durchschnittliche Erwerbsminderungsrente unterhalb des Grundsicherungsniveaus.

2. Selbstständige und Freiberufler

Besonders prekär ist die Situation für Selbstständige und Freiberufler. Die meisten von ihnen sind nicht in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert und haben daher keinen Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente. Wird ein Selbstständiger berufsunfähig, fallen von heute auf morgen sämtliche Einnahmen weg. Neben dem eigenen Einkommen steht oft auch die Existenz des Geschäfts auf dem Spiel. Die Fixkosten laufen weiter: Miete, Krankenversicherung, Altersvorsorge, Lebenshaltung. Ohne BU-Versicherung droht der finanzielle Ruin.

Selbstständige sollten bei der Wahl ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung besonders auf die sogenannte Umorganisationsklausel achten (mehr dazu hier). Diese Klausel erlaubt es dem Versicherer im Leistungsfall zu prüfen, ob der Betrieb so umstrukturiert werden kann, dass die versicherte Person weiterhin im Unternehmen eine zumutbare Tätigkeit ausüben kann. Ist das möglich, zahlt die Versicherung möglicherweise nicht. Gute Tarife verzichten auf diese Klausel oder schränken sie deutlich ein.

3. Beamte

Auch verbeamtete Personen sollten das Thema Berufsunfähigkeit nicht vernachlässigen (mehr dazu hier). Sie erhalten zwar im Fall der Dienstunfähigkeit ein Ruhegehalt, doch die Nachteile sind erheblich: In den ersten fünf Jahren der Dienstzeit besteht kein Anspruch auf Versorgung. Danach liegt die Mindestversorgung anfänglich bei nur etwa 35 Prozent des letzten Gehalts. Das volle Ruhegehalt wird erst nach 40 Dienstjahren erreicht. Wer früher dienstunfähig wird, steht trotz Beamtenstatus vor massiven finanziellen Einbußen. Für Beamte ist daher eine BU-Versicherung mit Dienstunfähigkeitsklausel (DU-Klausel) sinnvoll, da sie die Anerkennung der Dienstunfähigkeit durch die Versicherung erleichtert. 

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Risikogruppen: So stufen Versicherer die Berufe ein

Versicherungsgesellschaften ordnen Berufe in Berufsgruppen oder Risikoklassen ein. Diese Einteilung erfolgt nach dem statistischen Risiko, berufsunfähig zu werden. Je höher das Risiko, desto höher fallen die Versicherungsbeiträge aus. Die Klassifizierung erfolgt je nach Versicherer entweder nach Zahlen (Gruppe 1 bis 5 oder 1 bis 6) oder nach Buchstaben (Gruppe A bis F).

Die Einstufung berücksichtigt mehrere Faktoren:

  • Anteil der körperlichen Arbeit
  • statistische Wahrscheinlichkeit für bestimmte Erkrankungen
  • Unfallgefahr am Arbeitsplatz
  • psychische Belastung im Beruf

Wichtig zu wissen: Jeder Versicherer nimmt seine eigene Risikobewertung vor. Ein und derselbe Beruf kann bei verschiedenen Versicherern unterschiedlichen Risikogruppen zugeordnet werden. Daraus ergibt sich die Chance, durch Beitragsvergleiche erhebliche Einsparungen zu erzielen.

Einteilung typischer Berufe nach Risikogruppen

RisikogruppeRisikoTypische BerufeMerkmale
Gruppe 1 / Asehr niedrigÄrzte, Rechtsanwälte, Apotheker, Architekten, Notareakademische Berufe mit überwiegend geistiger Tätigkeit, keine körperliche Belastung
Gruppe 2 / BniedrigBankkaufleute, Bürokaufleute, Verwaltungsangestellte, Technikerkaufmännische Berufe mit geringem Anteil körperlicher Arbeit
Gruppe 3 / CmittelLehrer, Erzieher, Krankenpfleger, Schreinerkörperliche oder psychisch belastende Tätigkeiten
Gruppe 4 / DhochMaurer, Bäcker, Lagerarbeiter, Berufskraftfahrerschwere körperliche Arbeit, erhöhte Unfallgefahr
Gruppe 5 / Esehr hochDachdecker, Gerüstbauer, Bergarbeiterbesonders gefährliche Tätigkeiten, teilweise nicht versicherbar
Quelle: Eigene Recherche
Stand: November 2025

Weitere Berufe, in denen der BU-Schutz wichtig ist

1. Handwerkliche und körperlich belastende Berufe

Das Handwerk trägt mit über 32 Prozent die größte Unfalllast aller Berufsgruppen. Maurer, Dachdecker, Gerüstbauer, Zimmerer und Gebäudereiniger sind bei der Arbeit besonders gefährdet. In diesen Berufsgruppen ereignen sich die meisten meldepflichtigen Arbeitsunfälle. Abstürze, Stolper- und Rutschunfälle sowie schwere Verletzungen durch Maschinen und Werkzeuge gehören zum beruflichen Alltag.

Besonders kritisch: In manchen Handwerksberufen können weniger als die Hälfte der Beschäftigten regulär bis zur Rente arbeiten. Bei Dachdeckern und Gerüstbauern ist das Risiko, vorzeitig berufsunfähig zu werden, extrem hoch. Entsprechend teurer wird die BU-Versicherung. Dennoch ist sie für diese Berufsgruppen unverzichtbar. Wer frühzeitig abschließt, etwa noch während der Ausbildung, profitiert später von deutlich niedrigeren Beiträgen, die auch bei einem Berufswechsel erhalten bleiben (mehr dazu hier).

2. Pflege- und Gesundheitsberufe

Pflegekräfte, Altenpfleger und Krankenschwestern arbeiten unter enormer körperlicher und psychischer Belastung. Das ständige Heben von Patienten, der Schichtdienst und die emotionale Beanspruchung führen zu überdurchschnittlich hohen Ausfallraten. Hinzu kommt die Gefahr von Infektionskrankheiten. Trotz der gesellschaftlichen Bedeutung dieser Berufe fallen die gesetzlichen Absicherungen oft mager aus.

3. Lehrer und Erzieher

Lehrer gehören statistisch zu den Berufsgruppen mit einem erhöhten Risiko für psychische Erkrankungen. Burnout, Depressionen und Angststörungen sind in Lehrberufen überdurchschnittlich verbreitet. Obwohl die Tätigkeit überwiegend nicht-körperlich ist, stufen viele Versicherer die Lehrer nicht in die günstigste Risikogruppe ein, sondern in die mittlere Risikogruppe 3 (körperliche oder psychisch belastende Tätigkeiten). Auch Erzieher und Sozialarbeiter tragen ein erhöhtes Risiko, nicht zuletzt durch die hohe emotionale Belastung

4. Transport- und Logistikberufe

Berufskraftfahrer, Lagerarbeiter und Logistiker arbeiten unter körperlich fordernden Bedingungen. Langes Sitzen, einseitige Belastungen und Zeitdruck führen zu Erkrankungen des Bewegungsapparates. Bei Berufskraftfahrern kommt die psychische Belastung hinzu, etwa wenn sie Zeugen schwerer Unfälle werden. Die Unfallquote in diesen Berufen liegt deutlich über dem Durchschnitt.

5. Akademische Berufe mit Bürotätigkeit

Auch wenn Akademiker durch die überwiegende Bürotätigkeit das statistisch niedrigste Risiko haben, sind auch sie nicht vor Berufsunfähigkeit gefeit. Psychische Erkrankungen, Krebserkrankungen und Herz-Kreislauf-Probleme machen auch vor Schreibtischen nicht halt. Das Positive: Für diese Berufsgruppen sind die Beiträge deutlich günstiger. Ein 30-jähriger Ingenieur zahlt für 1.000 Euro monatliche BU-Rente etwa 30 Euro im Monat, während ein Dachdecker mit 100 Euro und mehr rechnen muss.

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Nicht versicherbare Berufe: Wer es besonders schwer hat

Einige Berufe gelten als so risikoreich, dass viele Versicherer sie gar nicht oder nur mit massiven Einschränkungen versichern. Dazu gehören:

  • Sprengmeister
  • Berufstaucher
  • Rennfahrer
  • Stuntman
  • Piloten (je nach Flugzeugtyp)
  • Berufssoldaten mit Auslandseinsätzen

Den Angehörigen dieser Berufsgruppen bleibt oft nur die gesetzliche Unfallversicherung oder eine alternative Absicherung wie die Grundfähigkeitsversicherung oder die Dread-Disease-Versicherung. 

Eine Grundfähigkeitsversicherung zahlt eine monatliche Rente, wenn wichtige körperliche oder geistige Fähigkeiten verloren gehen, beispielsweise Sehen, Hören, Gehen oder das Greifen mit den Händen (mehr dazu hier). 

Eine Dread-Disease-Versicherung, auch Schwere-Krankheiten-Versicherung genannt, zahlt eine einmalige Geldsumme aus, wenn eine der im Vertrag definierten schweren Krankheiten wie Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall diagnostiziert wird (mehr dazu hier). Das Geld kann frei verwendet werden, beispielsweise für Therapien, zur Umgestaltung der Wohnung oder als Einkommensersatz, und ist unabhängig von der beruflichen Leistungsfähigkeit.

Beide Varianten bieten allerdings deutlich weniger Schutz als eine klassische Berufsunfähigkeitsversicherung.

So finden Berufstätige die passende BU-Versicherung

  • Berufsbezeichnung präzise angeben: Die exakte Berufsbezeichnung ist entscheidend für die Risikoeinstufung. Ein „Kaufmann“ wird anders bewertet als ein „Technischer Kaufmann“. Wer seine Berufsbezeichnung zu allgemein angibt, riskiert eine ungünstigere Einstufung.
  • Mehrere Anbieter vergleichen: Da die Versicherer unterschiedliche Risikoeinstufungen vornehmen, lohnt sich ein Vergleich. Spezialisierte Makler können dabei helfen, den Versicherer mit der günstigsten Einstufung für den eigenen Beruf zu finden.
  • Auf Bedingungen achten, nicht nur auf den Preis: Verzicht auf abstrakte Verweisung, ausreichende Rentenhöhe (mindestens 70 bis 80 Prozent des Nettoeinkommens), Nachversicherungsgarantie und Laufzeit bis mindestens 67 Jahre – diese Konditionen im Vertrag sind wichtiger als einige Euro Ersparnis im Monat.
  • Anonyme Risikovoranfrage nutzen: Wer Vorerkrankungen hat oder in einem Risikoberuf arbeitet, sollte vor der offiziellen Antragstellung eine anonyme Risikovoranfrage stellen. So lässt sich prüfen, welcher Versicherer die besten Konditionen bietet, ohne dass eine Ablehnung im Hinweis- und Informationssystem der Versicherer vermerkt wird.

Die Höhe der BU-Rente richtig kalkulieren

Einer der häufigsten Fehler beim Abschluss einer BU-Versicherung ist eine zu niedrig gewählte Rentenhöhe. Fachleute empfehlen eine BU-Rente in Höhe von mindestens 70 bis 80 Prozent des Nettogehalts. Selbstständige sollten noch höher kalkulieren, da sie auch ihre Krankenversicherungsbeiträge und die private Altersvorsorge aus der BU-Rente bestreiten müssen. Hier sind monatliche BU-Renten von 2.000 Euro und mehr nötig.

Wer zunächst eine niedrigere Rente vereinbart, sollte unbedingt einen Vertrag mit Nachversicherungsgarantie wählen. Dann lässt sich  die BU-Rente bei bestimmten Lebensereignissen wie Heirat, Geburt eines Kindes oder Gehaltssteigerungen ohne erneute Gesundheitsprüfung erhöhen.

Wenn die Gesundheit bereits angeschlagen ist

Viele Menschen zögern aus Kostengründen mit dem Abschluss einer BU-Versicherung so lange, bis erste gesundheitliche Probleme auftreten (mehr dazu hier). Dann aber wird es schwierig. Allergien, Rückenbeschwerden, eine Schilddrüsenunterfunktion oder erhöhter Blutdruck führen zu Risikozuschlägen zwischen 25 und 100 Prozent. Bei schwerwiegenden Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder rheumatischen Beschwerden kann der Antrag ganz abgelehnt werden.

Trotzdem ist auch mit Vorerkrankungen der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung möglich. Der Schlüssel dazu ist eine anonyme Risikovoranfrage, die von spezialisierten Maklern durchgeführt wird. Dabei werden persönliche Daten geschwärzt, und mehrere Versicherer prüfen unverbindlich, ob und unter welchen Bedingungen sie eine BU-Versicherung anbieten würden. So bleibt eine mögliche Ablehnung anonym und wird nicht im System erfasst.

Tipp: Arbeitskraft absichern, bevor es zu spät ist

Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist nicht nur wichtig für körperlich arbeitende Menschen, auch Akademiker, Büroangestellte und Selbstständige sind auf den Schutz angewiesen. Das Risiko, berufsunfähig zu werden, wird oft unterschätzt. Laut Statistiken der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) und des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wird ein Viertel aller Erwerbstätigen mindestens einmal im Leben berufsunfähig.

Der richtige Zeitpunkt für den Abschluss einer BU-Versicherung ist so früh wie möglich, im Idealfall bereits während der Ausbildung oder des Studiums (mehr dazu hier). Dann ist der Gesundheitszustand meist noch sehr gut, die Beiträge sind niedrig und die Chancen auf eine Annahme ohne Einschränkungen sind hoch. Wer jahrelang abwartet, zahlt später mehr Beitrag oder erhält möglicherweise gar keinen Schutz mehr.

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Häufig gestellte Fragen zu Berufsunfähigkeitsversicherungen

Lohnt sich eine BU-Versicherung auch für Hausfrauen und Hausmänner?

Ja, auch für Menschen ohne Erwerbstätigkeit kann eine BU-Versicherung sinnvoll sein. Viele Versicherer bieten spezielle Tarife für Hausfrauen und Hausmänner an. Die versicherte Tätigkeit ist dann die Haushaltsführung. Tritt eine Berufsunfähigkeit ein, sodass der Haushalt nicht mehr geführt werden kann, zahlt die Versicherung die vereinbarte Rente. Diese Absicherung ist dann wichtig, wenn die Haushaltsführung eine wesentliche Entlastung für die Familie darstellt und andernfalls externe Hilfe bezahlt werden müsste. Die Höhe der versicherbaren BU-Rente ist bei Hausfrauen und Hausmännern allerdings oft begrenzt, da kein eigenes Erwerbseinkommen nachgewiesen werden kann.

Welche Zeiträume werden bei den Gesundheitsfragen abgefragt?

Die abgefragten Zeiträume in der Gesundheitsprüfung variieren je nach Versicherungsgesellschaft und Art der Erkrankung. Typisch sind Abfragen zu ambulanten Behandlungen der letzten drei bis fünf Jahre sowie zu stationären Aufenthalten und Operationen der letzten fünf bis zehn Jahre. Bei speziellen Krankheitsbildern, etwa psychischen Erkrankungen oder Krebs, können die Abfragezeiträume ebenfalls bei fünf oder zehn Jahren liegen. 

Welche Folgen hat eine unwahre Angabe im BU-Antrag?

Wer die Gesundheitsfragen im Antrag unvollständig oder unwahr beantwortet, verletzt die sogenannte vorvertragliche Anzeigepflicht (mehr dazu hier). Im Leistungsfall kann die Versicherungsgesellschaft dann vom Vertrag zurücktreten oder diesen anfechten, was zum Wegfall des gesamten Versicherungsschutzes führt. Dies gilt auch dann, wenn die falsche Angabe versehentlich gemacht wurde und die verschwiegene Erkrankung nichts mit der späteren Berufsunfähigkeit zu tun hat. Es ist daher ratsam, eher zu viele als zu wenige Informationen anzugeben und hierfür im Zweifelsfall ärztliche Unterlagen anzufordern.


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