Degiro: Großhandelsbroker für Privatanleger

Oliver Meissner-Wollnitz
09.02.2021 – 19:46 Uhr aktualisiert
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Degiro Bewertung und Vergleich
Degiro Bewertung und Vergleich
Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Degiro-Kunden können mit Aktien, Anleihen, Investmentfonds, ETFs, Hebelzertifikaten, Optionsscheinen, Optionen und Futures handeln.
  • Sie erhalten Zugang zu den wichtigsten Handelsplätzen weltweit.
  • Durch Großhandelspreise bleiben die Gebühren überschaubar.
  • Alternativen sind kostengünstigere Broker wie Scalable Capital oder Trade Republic

Degiro – ein Onlinebroker mit Sitz in Amsterdam – ist sowohl für Anfänger als auch fortgeschrittene Anleger geeignet. Im Unterschied zu Brokern der neuen Generation ermöglicht er den Handel an vielen unterschiedlichen Börsen weltweit, zum Beispiel denen in Australien, Hongkong oder Japan. 

Die Niederländer bieten Privatanlegern Großhandelspreise an, dadurch ist das Handeln hier günstiger als bei Flatex (Investitionen in Wertpapiere bergen Verlustrisiken) oder S Broker. Neo-Broker wie Trade Republic oder Scalable Capital sind noch günstiger, dafür ist das Angebot von Degiro deutlich umfangreicher.

KonditionenDegiro Broker
Depotführung0,00 €
DepoteröffnungVideoIdent
OrdergebührenAbhängig von Börse und Finanzprodukt

Deutschland – Xetra (Aktien):
2,00 € + 0,018 % (Max: 30,00 €)

Deutschland – Frankfurt (Aktien):
7,50 € + 0,09 %
BörsenplätzeÜber 50 Börsen in 30 Ländern,
darunter Xetra und Börse Frankfurt
Anzahl ETFsCa. 200 kostenlose „Free ETFs”
ETF Ordergebühren2,00 € + 0,03 %
Free ETFs: 0,00 €
(Kostenlose) ETF-Sparpläne
Einlagensicherung100.000 Euro über die Flatex Bank für das Guthaben auf Geldkonten, ansonsten ist Degiro keine Bank und daher auch nicht Mitglied einer Einlagensicherung
Zusätzliche freiwillige Einlagensicherung
Reguliert durchFinanzaufsicht der Niederländischen Behörde für Finanzmärkte und Niederländische Zentralbank
Depotwechsel zu Degiro10,00 € pro Position
Negativzinsen-0,50 % ab einem Guthaben von über 2.500 Euro auf den Geldkonten

Bisherige Lösung über Geldmarktfonds läuft aus
Webseitedegiro.de

Fünf Depotvarianten

Neukunden können zwischen verschiedenen Depotvarianten wählen: dem Basic, Custody, Active, Trader oder Day Trader Depot. Alle ermöglichen den Handel mit Aktien, Anleihen, Investmentfonds und ETFs – einzig das Custody Depot schließt Hebelprodukte und Optionsscheine aus. 

Schnelle Depoteröffnung

Die Depoteröffnung ist einfach: Neukunden müssen nur ein Onlineformular ausfüllen. Anschließend legitimieren sie sich gegenüber einem Mitarbeiter von Degiro per Videotelefonie und zahlen mindestens einen Cent auf das gewünschte Verrechnungskonto ein. Der Name des Bankkontoinhabers muss dabei identisch mit dem des registrierten Depotinhabers sein.

Einzahlung nur durch Überweisung

Per Sofortüberweisung ist das Depot innerhalb weniger Minuten zugänglich, allerdings verlangt Degiro für diese Form der Transaktion jeweils eine Gebühr von einem Euro. Ansonsten sind Einzahlungen mit kostenfreien SEPA-Überweisungen möglich, über Drittanbieter wie PayPal nicht.

Tipp: Auf Wunsch können Kunden ihre Wertpapiere von anderen Depots zu Degiro übertragen lassen. Das kostet allerdings 10 Euro je Position – auch für den umgekehrten Weg.

Viele Handelsmöglichkeiten

Die Auswahl an Finanzprodukten bei Degiro ist groß. Je nach Depotvariante können Nutzer mit Aktien, Anleihen, Investmentfonds, ETFs, Hebelzertifikaten, Optionsscheinen, Optionen und Futures handeln. 

Auf seiner Website stellt Degiro anschaulich dar, wo Kunden welche Finanzprodukte handeln können und welche Ordertypen es dafür gibt. Die tagesgültige Order und die Market-Order sind immer verfügbar, die Limit-Order ist für den Handel mit Investmentfonds eingeschränkt.

Besonders hervorzuheben sind die vielen Börsenplätze, auf denen Kunden handeln können. Hier hat Degiro klar die Nase vor Konkurrenten wie Trade Republic oder Scalable Capital. Sparpläne für ETFs oder Aktien hat der Broker momentan allerdings nicht im Angebot.

Gebühren orientieren sich an der Börse

Die Höhe der Gebühren hängt von der Börse ab, auf der Anleger handeln. Beim börslichen Handelsplatz Xetra sind es beispielsweise 2 Euro plus 0,018 Prozent je Wertpapier – maximal 30 Euro. Amerikanische Börsen verlangen eine Pauschale von 0,50 Euro plus 0,004 USD je Aktie. ETFs kosten generell 2 Euro plus 0,03 Prozent Gebühr, es gibt bei Degiro allerdings auch kostenfreie ETFs. Der erste Handelsvorgang je freiem ETF im Kalendermonat ist komplett kostenlos.

Um die Realtime-Kurse an der Xetra Börse zu sehen, verlangt Degiro pro Kalendermonat 7,50 Euro. Auch sonst gibt es eine Vielzahl an Gebühren, die bei verschiedenen Leistungen anfallen. 

Tipp: Neo Broker wie Justtrade oder Scalable Capital sind wesentlich günstiger. Hier können Privatinvestoren meist sogar kostenlos handeln – allerdings nur in beschränktem Umfang.

Plattform einsteigerfreundlich aufgebaut 

Degiro wirbt mit seiner intuitiven Handelsplattform, die simpel und einsteigerfreundlich aufgebaut ist. Kunden können sie entweder über einen Browser oder per App nutzen. Der Kundenservice ist telefonisch und via E-Mail von Montag bis Freitag zwischen 8 und 22 Uhr zu erreichen. Tauchen Fragen auf, lohnt es sich den umfangreichen FAQ-Bereich von Degiro zu konsultieren. Er kann viele Probleme schnell lösen.

Cash Fund schützt Privateinlagen

Degiro lagert die Anlagen seiner Kunden getrennt von den eigenen Vermögenswerten in einem Geldmarktfonds. Im Fall einer Insolvenz sind sie nicht Teil der Konkursmasse. Zusätzlich greift die Einlagensicherung bis 20.000 Euro pro Kunde. Das Geld aus dem Fonds unterliegt zwar Wertschwankungen, dafür sind die Anlagerichtlinien sehr streng und das Risiko eines Wertverlusts gering.

Für die Regulierung des Unternehmens ist die Finanzaufsicht der Niederländischen Behörde für Finanzmärkte und die Niederländische Zentralbank zuständig. 

Tipp: Kunden sollten die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren. Sie bietet neben der Abfrage des Passworts einen zusätzlichen Schutz.


Häufige Fragen zu Degiro

Plant Degiro Aktiensparpläne einzuführen?

Die Nachfrage nach Sparplanangeboten ist groß. Nach Auskunft des Unternehmens sollen Degiro-Kunden bald Aktien ab einem Euro besparen können. 

Verlangt Degiro Gebühren auf das Depot?

Nein, sowohl die Eröffnung als auch die Führung des Depots sind kostenfrei. Im Unterschied zu anderen Brokern verlangt Degiro auch keine Gebühren bei Inaktivität des Handelskontos.

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