Mehr als 90 Prozent der weltweiten Kreditkartenumsätze werden über die Finanznetzwerke von VISA oder MasterCard abgerechnet. Es ist zweitrangig für welchen der beiden Anbieter man sich entscheidet, denn die für Verbraucher relevanten Konditionen werden von den ausstellenden Banken festgelegt.
VISA oder MasterCard – was sind die Unterschiede?
Als Privatkunde macht es keinen Unterschied, ob man eine Kreditkarte von MasterCard oder VISA verwendet. Wichtige Kriterien wie Gebühren oder Anschaffungskosten variieren von Bank zu Bank und sind stark von den Leistungen des gewählten Finanzprodukts abhängig. Worauf, wenn nicht auf VISA oder MasterCard, können Karteninhaber bei der Wahl ihrer Kreditkarte achten?
Kosten im Vergleich
Ein Großteil der Banken erhebt für das Ausstellen einer Kreditkarte Jahresgebühren. Hausbanken lassen sich die Verfügbarkeit einer Kreditkarte oft teuer bezahlen. Eine Karte mit günstigen Konditionen muss nicht zwangsweise teuer sein: Bei Anbietern wie der DKB entstehen für die Bereitstellung einer VISA Karte nur geringe Kosten.
Zusätzlich können Verbraucher darauf achten, inwiefern die von ihnen gewählte Karte individuelle Finanztransaktionen mit zusätzlichen Gebühren belastet.
Sei es das Abheben von Bargeld am Automaten der Konkurrenz Filiale oder das Zahlen in ausländischer Währung: Prozentuale Gebühren auf den Gesamtumsatz, hohe Jahreszinssätze sowie Mindestgebühren pro Transaktion blähen Kosten oft noch weiter auf.
Girokontobindung
Verschiedene Anbieter bieten Zahlungskarten nur in Verbindung mit der Eröffnung eines Girokontos an. Um böse Überraschungen durch versteckte Kosten ausschließen zu können, sollte man sich die Konditionen des angeschlossenen Girokontos vorher genau anschauen.
Vermeintlich kostenlose Kreditkarten sind plötzlich teuer, wenn sie nur in Verbindung mit hohen Kontoführungsgebühren verfügbar sind. Ein Beispiel für eine Kreditkarte mit guten Konditionen ohne Girokontobindung ist die Barclays Visa. Die Karte verzichtet auf die Erhebung einer Jahresgebühr und bietet, ähnlich wie die DKB, gebührenfreies Bezahlen sowie Geld abheben im In- und Ausland.
Aber: Für Umsätze aus Bargeldabhebungen, Überweisungen und Karteneinsätzen im Casino werden neuerdings ab dem Buchungsdatum Zinsen fällig.
Abrechnungssystem
Zahlungskarten variieren in der Art und Weise, wie der Gesamtsaldo zurückgezahlt werden soll. Charge Cards belasten das angebundene Konto im Monatsrhythmus mit 100 Prozent des Gesamtsaldos. Debit-Cards, ähnlich wie EC-Karten, buchen getätigte Transaktionen innerhalb weniger Tage vom Konto ab.
Vorsicht ist bei sogenannten Revolving-Cards geboten. Hier kann die Rückzahlungsrate individuell festgelegt werden. Was zunächst verlockend erscheint, erweist sich in der Praxis in der Regel als Zinsfalle. Ein hoher effektiver Jahreszins lässt die monatlichen Raten anwachsen. Im Extremfall zahlen Kunden bei einer niedrigen Rückzahlungsrate monatlich nur die Zinsen ab, ohne den Gesamtsaldo zu tilgen.
Ein Negativbeispiel ist die MasterCard von Advanzia: Bei einem effektiven Jahreszins von 24,69 Prozent, einer Mindesttilgung von 3,00 Prozent des Gesamtsaldos und keiner automatischen Abbuchung entstehen schnell enorme Kosten und Sollzinsen.
Die Frage, ob man eine Kreditkarte von VISA oder MasterCard wählen sollte, ist damit hinfällig. Wichtiger ist es, eine Kreditkarte zu finden, deren Konditionen dem persönlichen Transaktionsverhalten entsprechen und die bestenfalls gebührenfrei ist.
Tipp: Wenn Kunden die Karte hauptsächlich im Ausland nutzen wollen, lohnt sich eine VISA Karte. Mit 46 Millionen weltweiten Annahmestellen kann VISA auf eine höhere Kartenakzeptanz verweisen als MasterCard mit 44,4 Millionen Annahmestellen.
 
            
 
                 
           
          