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Asia Week New YorkDer Enthusiasmus ist zurück

Händler und Auktionshäuser blicken auf eine erfolgreiche Asia Week in New York zurück. Die Umsätze erreichen fast das Niveau der Zeit vor der Pandemie.Barbara Kutscher 05.04.2023 - 09:40 Uhr Artikel anhören

Der sehr seltene Emailglasierte Krug aus dem Inventar des Galeristen James Lally ist mit fünf Drachen dekoriert. Ein aus Singapur zugeschalteter Online-Bieter ersteigerte das Stück aus der Zeit der Ming-Dynastie für 1,5 Millionen Dollar.

Foto: Christie's Images Ltd. 2023

New York. Endlich, nach aufgehobenen Covid-Reisebeschränkungen, brodelte die „Asia Week New York“ von 16. bis 24. März wieder mit gewohntem Enthusiasmus. „Es war sehr erfolgreich, sowohl hinsichtlich Verkäufen als auch Besucherzahlen“, resümierte Eric Zetterquist.

Zetterquist ist einer der letzten verbliebenen Händler von Altchinesischem in der Stadt. Im Auftrag der Großsammler Mary und Cheney Cowles – Cheney Cowles war selbst 44 Jahre lang Asiatika-Händler in Seattle – hatte er bereits zwei Drittel ihrer über fünf Jahrzehnte angelegten 56-teiligen Sammlung mit früher chinesischer Keramik auf den Markt gebracht.

Fast jeder der teilnehmenden Händler, die Kunst aus Japan, Korea und Indien bis hinauf in die Gegenwart feilboten, war zufrieden. Nach neun Tagen summierten sich die bekannt gemachten Umsätze von fünf Auktionshäusern und 22 von 26 Händlern auf über 131 Millionen Dollar, das beste Ergebnis seit 2019. Damals hatte die „Asia Week“ 150 Millionen Dollar verbucht. Die bisher erfolgreichste Asia Week mit Einnahmen von 424 Millionen Dollar fand 2017 statt. Damals nahmen aber noch 51 internationale Händler teil. 

Zuverlässig fanden wieder marktfrische chinesische Antiquitäten aus amerikanischen Sammlungen bei Christie’s, Sotheby’s und Bonhams eifrige Abnehmer. Diese Versteigerungssaison besiegelte aber auch das Ende einer Ära: Nach 55 Jahren hatte James Lally im März 2021 seine Galerie J.J. Lally & Co., beste Adresse für chinesische Antiquitäten im Land, aufgegeben. Nun ließ er erfolgreich 206 Werke aus dem Inventar und auch die große Referenzbibliothek versteigern.

Christie’s wurde von Lally vor allem mit der Versteigerung von frühem Porzellan betraut. Hier verdreifachten am 24. März die für 138 Zuschläge eingenommenen 18,7 Millionen Dollar die untere Erwartung. Fast 200 Bieter hatten sich laut Christie’s beteiligt. Sie stammen zu 80 Prozent aus der asiatischen Pazifik-Region.

Das 1961 datierte Ölgemälde „Bulls“ gehört zu den Werken indischer Moderne, um die insbesondere asiatische Sammler hart konkurrierten (Ausschnitt).

Foto: Sotheby's

An die Spitze setzte sich eine sehr seltene, für den kaiserlichen Haushalt bestimmte, 13 Zentimeter hohe Guan-Langhalsflasche der südlichen Song-Dynastie (1127 bis 1279) mit zart krakelierter bläulich-grüner Glasur. Für sie musste der siegreiche Bieter mit 2,6 Millionen Dollar tief in die Tasche greifen.

An einen aus Singapur zugeschalteten Online-Teilnehmer, der während der fünf Stunden dauernden Verteilung sehr häufig zugriff, fiel der sehr seltene Krug mit Email-Glasur vom Typ Fahua aus der Zeit der Ming-Dynastie. Das mit fünf Drachen dekorierte Stück sprang vom Ausruf bei 150.000 Dollar auf 1,5 Millionen Dollar.

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Bonhams kümmerte sich dagegen am 20. März um 68 sehr attraktiv taxierte Objekte aus Silber und Jade aus dem Inventar von J.J. Lally & Co., die 4,2 Millionen Dollar einfuhren. Toplos wurde die mit stilisierten Masken verzierte, 37 Zentimeter lange Röhre aus grau gefleckter Jade, ein immer noch rätselhaftes Ritualobjekt der neolithischen Liangzhu-Kultur aus vorchristlicher Zeit. Sie war auf höchstens auf 50.000 Dollar geschätzt, erzielte jedoch 1,5 Millionen Dollar mit Aufgeld.

Und auch bei Sotheby’s war James Lally präsent: In den 1980er-Jahren hatte seine damals noch junge Galerie den Finanzier Don D. Cadle aus New Jersey beraten. Er wollte seltene kaiserzeitliche, monochrome Porzellane mit beeindruckenden Provenienzen kaufen. Nun konnte Sotheby’s 22 Lose aus dem Nachlass – bei nur einem Rückgang – zum Doppelten der unteren Erwartung für 7,1 Millionen Dollar weitergeben. 

„Kaiserzeitliches Porzellan der Ming- und Qing-Dynastien wurde besonders hoch bewertet. Die Topwerke in diesen Kategorien verkauften sich für ein Mehrfaches der Taxen“, bilanziert Angela McAteer, Sotheby’s Abteilungsleiterin für Chinese Works of Art. 

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Neben chinesischen Antiquitäten, die den drei Häusern insgesamt 77,3 Millionen Dollar einspielten, wurde auch wieder heftig um indische Moderne und Zeitgenossen gerungen. „Der Markt ist wirklich stark“, bestätigte Christie’s Experte Nishad Avari. Er konnte 70 Lose restlos zu zwölf Millionen Dollar weitergeben. Sammler trennen sich sonst nur ungern von den Großformaten Manjit Bawas (1941 bis 2008), die von den kräftig leuchtenden Farben indischer Miniaturen inspiriert sind.

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Das Gemälde „Untitled (Durga)“ aus dem Jahr 2004 auf pechschwarzem Grund bewies bei seinem dritten Auktionsauftritt innerhalb der letzten dreizehn Jahre, wie sehr dieser Markt dank neuer Sammler in Indien angezogen hat. Der Einlieferer hatte das Bild 2014 noch zu 425.000 Dollar ersteigert; nun setzte es den neuen Rekord von 1,98 Millionen Dollar.

Sotheby’s Expertin Manjari Sihare bestätigte: „Wir sahen fast 200 Bieter aus der ganzen Welt, unter anderem aus Asien, Europa und den USA. Der Markt für diese Kategorie bleibt sehr lebhaft.“

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