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Sotheby's NachlassauktionHinterlassenschaften von Karl Lagerfeld ziehen scharenweise Neukunden an

Bei Nachlassversteigerungen von Prominenten schnellen die Preise stets hoch. So auch für Kleidung, Skizzen und Accessoires der legendären Stilikone Karl Lagerfeld.Susanne Schreiber 05.05.2022 - 13:53 Uhr Artikel anhören

Der Mann trug einen gepuderten Zopf wie ein Rokokofürst und war selbst eine Stilikone. Seine Markenzeichen: der hohe Vatermörderkragen, die dunkle Sonnenbrille und Autofahrerhandschuhe ohne Fingerspitzen.

Foto: Sotheby's Köln

Düsseldorf. Karl Lagerfeld (1933—2019) war nicht nur ein deutscher Modeschöpfer, der der französischen Luxusmarke Chanel zu neuem Glanz verholfen hat. Der Mann trug einen gepuderten Zopf wie ein Rokokofürst und war selbst eine Stilikone. Seine Markenzeichen ließen ihn alterslos erscheinen, weil sie geschickt Falten verdeckten: der hohe Vatermörderkragen, die dunkle Sonnenbrille und Autofahrerhandschuhe ohne Fingerspitzen.

Solcherlei und viele andere Erinnerungsstücke konnten Fans am Mittwoch und Donnerstag in Köln ersteigern. Sotheby’s hatte vom Nachlassverwalter den Auftrag bekommen, die Hinterlassenschaft des so belesenen wie stilbewussten Designers zu vermarkten.

Fünf Paar von den aus zartem Leder gefertigten Handschuhen ließen sich in Köln zum Fünffachen der oberen Taxe bei 2520 Euro absetzen. Teuer? Eher nicht. In Paris waren zuvor zehn Paar Handschuhe für 20.160 Euro versteigert worden.

Wer sich im Glanz eines prominenten Designers sonnen möchte, griff bei Sotheby‘s erster Live-Auktion am neuen Stammsitz in Köln zu: zwölf auf Lagerfelds Sehstärke eingeschliffene Sonnenbrillen erzielten 5670 Euro.

In fein choreografierten Online- und Live-Auktionen in Monaco und Paris waren seit Dezember 2021 bereits Möbel, Einrichtungsgegenstände, Gemälde, Kuriositäten, Memorabilia, Heimtextilien und Modezeichnungen von „Kaiser Karl“ unter den Hammer gekommen.

Drei Skizzenbücher aus den 1980er-Jahren waren auf maximal 5.000 Euro geschätzt worden. Sie verkauften sich für stattliche 151.200 Euro. Ein schlichtes lackiertes Louis XVI-Bett sollte 800 bis 1200 Euro bringen. Wegen der Herkunft aus einem der Wohnsitze des weltweit bekannten Modezars kostete es am Ende mit 8820 Euro das Zehnfache der unteren Taxe.

Die aus zartem Leder gefertigten Handschuhe Karl Lagerfelds ließen sich in Köln zum Fünffachen der oberen Taxe bei 2520 Euro absetzen.

Foto: Sotheby's Köln

In Köln vervielfachten vor allem Lagerfelds eigenhändige Modeskizzen ihren Preis. Auf 500 bis 800 Euro taxierte, musste die Auktionatorin Caroline Lang, Chairwoman Sotheby’s Switzerland, wegen der hohen Vorgebote bei 15.000 Euro einsteigen. Die teuerste Skizze für ein ärmelloses Kleid kam auf 32.760 Euro, bewilligt von einem Onlinebieter.

Ein Koffer mit vielen kleinen Fächern schnellte auf 17.640 Euro hoch. Sogar die mit goldenen Initialen bestickten Samthausschuhe waren einem Bieter 6930 Euro wert. Ausgetreten waren sie nicht. Lagerfeld war ordentlich und pflegte seine Luxusgegenstände. Selbst in den Puschen stecken Holzspanner.

Mehr als 1500 Bieter aus 60 Ländern

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Stark nachgefragt waren auch 20 Werbeplakate von Ludwig Hohlwein aus dem Jugendstil. Die teuersten vervierfachten ihren Schätzpreis auf Werte über 20.000 Euro. Am Mittwoch nahm Sotheby‘s live 632.000 Euro ein. Bei Redaktionsschluss lag der Gesamtumsatz der Auktionsserie noch nicht vor.

Es werden am Ende mehr als 1500 Bieter sämtlicher Altersklassen aus rund 60 Ländern gewesen sein. Im Schnitt ist immer ein Drittel der Kunden neu für Sotheby’s. Solch arbeits- und kostenintensive Versteigerungen von Objekten im unteren Preisbereich sind eben immer auch ein Marketinginstrument, bei dem der prominente Name Lagerfeld für die Kundenakquise sorgt.

Mehr: Yves Saint Laurent und Pierre Bergé: Die Retter des Kunstmarktjahres 2009

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