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Massenpanik in Saudi-ArabienDie größte Hadsch-Katastrophe aller Zeiten

Die Zahl der Toten bei der Hadsch-Massenpanik steigt auf 1453 Menschen – es ist das schlimmste Unglück das sich bei der Pilgerreise jemals ereignet hat. Saudi-Arabien wird für sein Krisenmanagement scharf kritisiert. 09.10.2015 - 15:45 Uhr Artikel anhören

Die Hadsch-Katastrophe im saudi-arabischen Mina ist nach den letzten Opferzahlen die schlimmste ihrer Art.

Foto: dpa

Dubai. Noch nie sind bei einer Massenpanik während einem Hadsch so viele Menschen ums Leben gekommen wie in diesem Jahr. Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AP vom Freitag starben bei dem Unglück am 24. September in Mina nahe der heiligen Stadt Mekka in Saudi-Arabien mindestens 1453 Menschen.

Die Zählung enthält die Daten aus 19 der mehr als 180 Länder, aus denen in diesem Jahr zwei Millionen Gläubige nach Mekka pilgerten. Der bislang schwerwiegendste Unfall hatte sich 1990 ereignet - damals starben 1426 Menschen.

Die offiziellen Zahlen sind bislang noch deutlich niedriger. Saudi-Arabien hat die Zahl der Opfer bislang mit 769 Toten und 934 Verletzten angegeben. Die Zahlen wurden seit dem Unglück nur zögerlich aktualisiert, obwohl noch Hunderte als vermisst gelten.

Die Massenpanik bei einem Ritual in Mina war bereits der zweite schwere Unfall im Zusammenhang mit dem Hadsch in diesem Jahr. Am 11. September kamen beim Einsturz eines Krans an der Großen Moschee in Mekka 111 Menschen ums Leben.

Die Unglücke in Mekka
2. Juli 1990
23. Mai 1994
15. April 1997
9. April 1998
5. März 2001
1. Februar 2004
5. Januar 2006
12. Januar 2006
11. Septemer 2015

Iran hat der AP-Zählung zufolge mit 465 die meisten Opfer zu beklagen. Aus Ägypten kamen 148, aus Indonesien 120. Pakistan meldete 93 Opfer, Indien 101, Nigeria 99, Bangladesch 63, Mali 70, Senegal 54, Benin 51, Kamerun 42, Äthiopien 31, Sudan 30, Marokko 27, Algerien 25, Ghana zwölf, der Tschad elf, Kenia acht, und die Türkei drei.

Der Iran kritisierte die Reaktion Saudi-Arabiens auf das Unglück und erklärte, seine Diplomaten hätten erst Tage nach der Massenpanik Zugang zu den Opfern bekommen.

ap
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