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Ärzte- und Apothekerbank Apobank eröffnet neue Filialen

Während viele Geldhäuser Standorte schließen, will die Deutsche Ärzte- und Apothekerbank ihr Filialnetz ausbauen. Auch 2016 kamen Geschäftsstellen dazu. Von Gebühren fürs Geldabheben hält der Vorstand nichts.
04.04.2017 - 11:57 Uhr Kommentieren
Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank hat sich auf die lukrative Gesundheitsbranche als Kunden spezialisiert. In der Krise hatte sie sich verspekuliert und brauchte Unterstützung von den anderen Genossenschaftsbanken. Quelle: PR
Apobank-Zentrale in Düsseldorf

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank hat sich auf die lukrative Gesundheitsbranche als Kunden spezialisiert. In der Krise hatte sie sich verspekuliert und brauchte Unterstützung von den anderen Genossenschaftsbanken.

(Foto: PR)

Düsseldorf Die Apobank hat eine spezielle Kundschaft: Sie bedient vor allem Ärzte, Apotheker, kassenärztliche Vereinigungen, Krankenhäuser und Kapitalanleger aus der Gesundheitsbranche. Das Geschäft läuft so gut, dass das Düsseldorfer Geldhaus mehr Filialen eröffnen will.

Zurzeit hat die Ärzte- und Apothekerbank 76 Geschäftsstellen. „Fünf bis zehn fehlen noch“, sagte Vorstandschef Herbert Pfennig am Dienstag. „Wir tendieren dazu, noch einige weiße Flecken zu schließen.“ Im vergangenen Jahr kamen drei Standorte an Universitäten dazu, weil die Apobank mehr Studenten als Kunden gewinnen will. Damit geht die Apobank anders vor als zahlreiche deutsche Sparkassen, Volksbanken und private Banken, die in großem Stil Standorte schließen. „Die Kunden besuchen die Filialen“, so Pfennig. Auch wenn nicht mehr so häufig wie in der Vergangenheit.

Auch von höheren Gebühren nimmt das nach der DZ Bank zweitgrößte genossenschaftliche Kreditinstitut Abstand. So will es ein Gratis-Konto, das mehr als 30 Prozent der privaten Kunden haben, nicht abschaffen. Der Wettbewerb sei stark, auch andere Banken würden Ärzten und Apothekern kostenlose Konten anbieten, sage Pfennig. Und: „Die Not ist nicht so groß, dass wir hier experimentieren müssen.“ Man sei nicht in der Situation, dass man Kunden mit radikalen Preismodellen verschrecken werde.

Gebühren für das Geldabheben am Automaten lehnt Pfennig ebenso ab. „Wir wissen, dass das beim Kunden einen erheblichen Ärger auslöst“, sagte er. In den vergangenen Tagen war bekannt geworden, dass mehr als 40 Sparkassen sowie mindestens 150 Volks- und Raiffeisenbanken bei zumindest einem ihrer Kontomodelle solche Extra-Preise für Barabhebungen verlangen. Meist gibt es dabei drei bis fünf Gratistransaktionen, danach kostet jeder Gang zum Geldautomaten häufig 20 bis 50 Cent.

Dabei spürt die Düsseldorfer Apobank – wie auch andere Geldhäuser – zunehmend die niedrigen Zinsen. Vor Risikovorsorge verdiente das Geldhaus im vergangenen Jahr knapp 250 Millionen Euro und damit fast 20 Prozent weniger als 2015. Nach Steuern und Risikovorsorge stieg der Gewinn leicht auf 61 Millionen Euro. Dennoch will die Bank in den nächsten fünf Jahren zehn Prozent der Kosten einsparen. Dabei gehe es besonders um die Personalkosten, sagte Pfennig, der Ende August in den Ruhestand geht. Auf ihn folgt Ulrich Sommer, der derzeitige Vize-Chef der Bank. Zugleich vergab die Apobank etwas mehr Kredite.

Von Großkunden mit hohen kurzfristigen Einlagen verlangt die Apobank einen Strafzins – wie es mittlerweile in der Finanzbranche üblich ist. Das trifft weniger als 400 Kunden. Insgesamt hat sie rund 3000 gewerbliche Kunden und mehr als 400.000 private Kunden. Man sei eine der letzten Adressen gewesen, die Verwahrgebühren für Großkunden eingeführt habe, so Pfennig. Diese lägen zwischen 0,2 und 0,4 Prozent.

Einen Strafzins von 0,4 Prozent verlangt auch die Europäische Zentralbank, wenn Geschäftsbanken bei ihr über Nacht Geld parken. Diese reichen den Minuszins an Unternehmen, professionelle Anleger und Kommunen mit hohen Einlagen weiter. Trotzdem kostete der EZB-Strafzins die deutschen Banken im vergangenen Jahr rund eine Milliarden Euro, wie die Beratungsfirma Barkow Consulting berechnete. Im Fall der Apobank waren es allerdings nur vier Millionen Euro.

Inzwischen sind einige wenige Kreditinstitute dazu übergegangen, auch sehr vermögenden Kunden Negativzinsen in Rechnung zu stellen. Bei der Sparkasse Köln-Bonn ist das für rund zehn reiche Privatkunden der Fall, auch die Hamburger Privatbanken Berenberg und M.M. Warburg berechnen unter Umständen einen Minuszins.

Die Apobank schließt ebenfalls nicht aus, dass sie irgendwann auch privaten Kunden mit hohen Einlagen Minuszinsen berechnen wird. „Wenn der Druck größer wird, müssten wir auch dazu übergehen“, sagte Herbert Pfennig. Dabei gehe aber mehr um „Abwehrkonditionen“ für den Fall, dass vermögende Kunden Mittel von anderen Banken – die womöglich schon Negativzinsen verlangen – zur Apobank verschöben.

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