Großaktionär Hedgefonds Petrus Advisers bringt neue Aufsichtsräte für Aareal Bank ins Spiel

Die Hauptversammlung des Immobilienfinanzierers am 18. Mai wird spannend. Der zweitgrößte Aktionär fordert einen Umbau im Aufsichtsrat.
Frankfurt Der Finanzinvestor Petrus Advisers will die Aktionäre über einen Umbau im Aufsichtsrat der Aareal Bank abstimmen lassen. Der Hedgefonds, der mittlerweile 9,4 Prozent der Aktien des Wiesbadener Immobilienfinanzierers besitzt, lässt die Abwahl von drei aktuellen Aufsichtsräten sowie die Neuwahl von drei eigenen Kandidaten auf die Tagesordnung des Aktionärstreffens setzen. Das geht aus einem Antrag hervor, mit dem die Tagesordnung ergänzt werden soll.
Aufgrund seines großen Aktienpakets kann Petrus Advisers die Tagesordnung um eigene Punkte ergänzen. Die Aareal Bank bestätigte den Erhalt des Antrags und prüft ihn derzeit rechtlich. Ist der Antrag rechtlich einwandfrei, wird er zusammen mit den übrigen Tagesordnungspunkten veröffentlicht.
Für die Aufsichtsratsvorsitzende Marija Korsch schickt Petrus Advisers den früheren Hypo-Vereinsbank-Vorstand Theodor Heinz Laber ins Rennen. Anstelle von Christoph von Dryander soll nach dem Willen von Petrus Advisors die selbstständige Beraterin und frühere Hypo-Vereinsbank-Managerin Marion Khüny in das Kontrollgremium einziehen. Dietrich Voigtländer soll durch den früheren Versicherungsmanager Thomas Christian Hürlimann ersetzt werden.
Der Londoner Hedgefonds hatte bereits Ende März einen Rücktritt von Aufsichtsratschefin Korsch sowie zwei weiteren Mitgliedern gefordert, hatte aber noch keine eigenen Kandidaten benannt. Die Aareal Bank hatte diese Forderung abgelehnt: „Die Aufsichtsratsmitglieder haben ein Mandat zur Beratung, Überwachung und mitunternehmerischen Kontrolle des Unternehmens durch die Hauptversammlung als Souverän ,für eine bestimmte Amtszeit‘ und eben nicht ,auf Widerruf‘ erhalten“, sagte Aufsichtsratschefin Korsch vergangene Woche zu dem Ansinnen.
Der Hedgefonds kritisiert die Aareal Bank seit Längerem und wirft Management und Aufsichtsrat unter anderem zu üppige Gehälter, ein zu großes Vorstandsgremium und Schwächen in der strategischen Ausrichtung vor. Seinen Wunsch nach einem Umbau im Aufsichtsrat begründet Petrus Advisers damit, dass der amtierende Aufsichtsrat aus seiner Sicht „nicht willens oder in der Lage sei“, für eine nachhaltig erfolgreiche Strategie der Bank zu sorgen.
Petrus braucht auf der Hauptversammlung Verbündete
Ob sich Petrus Advisers mit seinem Anliegen durchsetzen kann, wird sich am 18. Mai auf der virtuellen Hauptversammlung der Aareal Bank zeigen. Mit einem Stimmenanteil von 9,4 Prozent ist der Londoner Hedgefonds zweitgrößter Aktionär, dicht hinter der Deka, der Fondsgesellschaft der Sparkassen, mit 9,6 Prozent.
Damit hat der Großaktionär aber noch keine Mehrheit. Die Präsenz auf der vergangenen Hauptversammlung des Immobilienfinanzierers lag bei etwa 50 Prozent, im Jahr zuvor bei 55 Prozent. Das bedeutet, dass Petrus Advisers für eine Mehrheit auf der Hauptversammlung Verbündete benötigt.
In der Vergangenheit hatte der Finanzinvestor Teleios sich ebenfalls kritisch mit der Immobilienbank auseinandergesetzt. Teleios hält laut einer Stimmrechtsmitteilung aus dem vergangenen April rund fünf Prozent der Stimmen und ist einer Aktionärsübersicht der Aareal Bank zufolge der drittgrößte Einzelaktionär. Weitere große Aktionäre sind Janus Henderson und die Allianz, die jeweils etwa fünf Prozent der Aktien halten.
Mehr: Aareal Bank forciert Nachfolgesuche für kranken Vorstandschef.
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