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Quartalszahlen Deutsche Börse verzeichnet trotz Rekorden an den Märkten deutlich weniger Gewinn

Der Dax-Konzern hat wegen geringerer Börsenausschläge als im Vorjahreszeitraum weniger verdient. Um seine Ziele zu erreichen, muss er sich im Jahresverlauf steigern.
21.04.2021 - 20:38 Uhr Kommentieren
Der Gewinn des Unternehmens ist im ersten Quartal um 13 Prozent auf 330 Millionen Euro gefallen. Quelle: Deutsche Börse AG
Zentrale der Deutschen Börse

Der Gewinn des Unternehmens ist im ersten Quartal um 13 Prozent auf 330 Millionen Euro gefallen.

(Foto: Deutsche Börse AG)

Frankfurt Die Deutsche Börse muss sich nach dem Corona-Boom im Handel 2020 auf ein schwierigeres Jahr 2021 einstellen. Im ersten Quartal fiel der Betriebsgewinn (Ebitda) um zwölf Prozent auf 521 Millionen Euro, wie Deutschlands größter Börsenbetreiber am Mittwochabend mitteilte. Unter dem Strich sank der Überschuss um 13 Prozent auf 330 Millionen Euro.

Hauptgrund für den Rückgang waren die geringeren Ausschläge an den Märkten. Die Börsenkurse sind weltweit zwar auf Rekordkurs, aber die Volatilität und das Handelsvolumen sind im Vergleich zum außergewöhnlich starken Jahresstart 2020 deutlich gesunken. Damals ging es an den Märkten wegen des Ausbruchs von Corona deutlich turbulenter zu – speziell im März.

Unter der neuen Ruhe leidet aktuell besonders die Derivatebörse Eurex, das wichtigste Segment des Unternehmens. Hier brach der Betriebsgewinn im ersten Quartal um 31 Prozent auf 179 Millionen Euro ein.

Konzernweit sanken die Nettoerlöse um sieben Prozent auf 855 Millionen Euro. Die Deutsche Börse schnitt damit allerdings – genauso wie beim Gewinn – besser ab als von den meisten Analysten erwartet.

Um ihre Ziele für 2021 zu erreichen, müssen sich die Hessen im Jahresverlauf allerdings steigern. Das Management ist zuversichtlich, dass dies gelingt.

„Auch wenn das erste Quartal wegen des Covid-19-bedingten außerordentlich starken Vorjahresquartals schwächer ausfiel, befinden wir uns vollumfänglich auf dem Wachstumspfad unserer Compass-2023-Mittelfristprognose“, erklärte Finanzchef Gregor Pottmeyer. „Da wir diese Entwicklung bei der Prognose für das laufende Geschäftsjahr antizipiert haben, sind wir auch zuversichtlich, unsere Wachstumsziele 2021 zu erreichen.“

Für das laufende Jahr rechnet der Konzern mit einem Anstieg der Nettoerlöse um neun Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn soll um 6,5 Prozent auf zwei Milliarden Euro zulegen.

Weimer will weiter zukaufen

Bis 2023 peilt Vorstandschef Theodor Weimer ein durchschnittliches jährliches Gewinnwachstum von zehn Prozent an. Das bedeutet, dass der Konzern aus Eschborn bei Frankfurt in den Jahren 2022 und 2023 stärker wachsen muss als im laufenden Jahr.

Gelingen soll dies nach Vorstellungen von Weimer auch durch weitere große Zukäufe. Erst Ende Februar hat das Unternehmen die Übernahme von 81 Prozent am US-Stimmrechtsberater ISS abgeschlossen. Durch den rund 1,5 Milliarden Euro schweren Deal, den Weimer im vergangenen November verkündet hatte, will das Unternehmen vor allem im Wachstumsmarkt für nachhaltige Investments zulegen.

ISS ist in der Öffentlichkeit zwar vor allem als Stimmrechtsberater bekannt, an dessen Empfehlung sich viele Investoren bei Hauptversammlungen orientieren. Darüber hinaus beraten die Amerikaner Firmen und Investoren jedoch auch bei den Themen Umwelt (Environment), Soziales (Social) und gute Unternehmensführung (Governance) – und verfügen im ESG-Segment über eine Vielzahl an Daten.

Finanziert hat die Deutsche Börse die Übernahme durch Barmittel und die Ausgabe einer eine Milliarde Euro schweren Anleihe, die der Konzern Mitte Februar zu einer durchschnittlichen Rendite von null Prozent am Markt platziert hat. ISS erwirtschaftete im ersten Quartal bei Nettoerlösen von 21 Millionen Euro einen Betriebsgewinn von fünf Millionen Euro.

Durch den Kauf von ISS will die Deutsche Börse auch unabhängiger vom Auf und Ab an den Märkten werden. Analysten halten das für sinnvoll, denn nach dem Corona-Boom 2020 bekommt der Konzern aktuell die negativen Auswirkungen der Pandemie zu spüren.

Dazu zählt vor allem das weltweite Niedrigzinsumfeld, das den Handel mit Zinsderivaten auf Jahre hinweg belasten dürfte: Angesichts dauerhaft niedriger Zinsen haben Unternehmen und Investoren weniger Bedarf, Zinsrisiken abzusichern.

Noch schmerzhafter sind die Konsequenzen für die Wertpapierverwahrtochter Clearstream, die nun mit den Dollar-Bareinlagen ihrer Kunden deutlich weniger verdient. Im ersten Quartal brachen die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft bei Clearstream um 73 Prozent auf 13 Millionen Euro ein. Der Betriebsgewinn der zweitwichtigsten Konzernsparte sank um zwölf Prozent auf 137 Millionen Euro.

Mehr: Staatsanwaltschaft weitet Cum-Ex-Ermittlungen gegen Deutsche Börse aus

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