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Zurich unter Druck Übernahme der RSA geplatzt

Ein Satz mit X, das war wohl nix: Nach wochenlanger Spekulation bläst der größte Schweizer Versicherer Zurich die Übernahme des britischen Konkurrenten RSA ab. Ein Grund: Die schwache Performance im Sachversicherungsgeschäft.
21.09.2015 - 10:55 Uhr
Das Sachversicherungsgeschäft muss mit Verlusten kämpfen. Quelle: Reuters
Baustelle: Zurich

Das Sachversicherungsgeschäft muss mit Verlusten kämpfen.

(Foto: Reuters)

Zürich Die Zurich Insurance Group, der größte Schweizer Versicherungskonzern, bläst überraschend die Übernahme der britischen Royal Sun Alliance (RSA) ab. Grund sind massive Probleme in der Kernsparte der Zurich, der Sachversicherung. Für sie gab die Zurich sogar eine Gewinnwarnung ab. „Wir müssen jetzt zuerst unsere Hausaufgaben machen“, erklärte ein Sprecher.

Laut der Zurich werde die Sparte im dritten Quartal einen operativen Verlust von „rund 200 Millionen Dollar“ erwirtschaften. Ursache sind zum einen die Schäden aus dem Hafenunglück im chinesischen Tianjin. Die Explosion eines illegalen Chemielagers kostet die Zurich nach bisheriger Schätzung 275 Millionen Dollar. Doch das ist noch längst nicht alles. Wie schon im ersten Halbjahr würde die Zurich auch im dritten Quartal unter unverändert hohen Großschäden leiden, hieß es – selbst, wenn man das Tianjin-Unglück ausblendet.

Zudem hat sich die Zurich schon wieder verrechnet: Für Autohaftpflicht-Policen in den USA und andere Geschäftsbereiche müsse der Versicherer die Schadenreserven aufstocken. Dies würde das Ergebnis des dritten Quartals mit „rund 300 Millionen Dollar negativ“ belasten, so die Zurich. In Branchenkreisen verwundert diese Ankündigung. Denn Autohaftpflichtversicherung in den USA ist ein etabliertes Geschäft. Eine derart hohe Aufstockung der Reserven ist daher sehr ungewöhnlich.

Bei der Zurich kommt es hingegen zum wiederholten Male zu teuren Aufstockung der Reserven. 2012 musste der größte Schweizer Versicherer mehrere Quartale in Folge mehr Geld zur Seite legen, um Schäden aus Berufshaftpflichtpolicen für Ärzte und Ingenieure in Deutschland bezahlen zu können. Als Konsequenz stieg die Zurich aus dem Geschäft aus.

Schon im ersten Halbjahr 2015 wies die Zurich in der Sachversicherung entgegen dem allgemeinem Branchentrend eine steigende Schadenlast auf. Damals wurden hohe Schäden im Industrieversicherungsbereich sowie bei Policen für britische Kommunen als Begründung genannt. Im letztgenannten Bereich zählt die Zurich zu den führenden Adressen.

Jüngst wechselte auch der Chef der Kernsparte. Der bisherige Sach-Chef, Mike Kerner, will sich zum ersten Oktober zurückziehen. Als Grund wurde genannt, dass der US-Amerikaner mehr Zeit mit der Familie verbringen wolle. Als Nachfolger wurde der bisherige Leiter des Lebensversicherungsgeschäfts ernannt, Kristof Terryn.

Zürich hat „größere Probleme als erwartet“
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