Corona-Stresstest US-Banken bestehen Stresstest und kündigen Aktienrückkäufe an

Die Kapitalausstattung der US-Großbanken ist nach Ansicht der Federal Reserve ausreichend.
New York Trotz der schwächelnden Wirtschaft in der Coronakrise sind die Großbanken in den USA gut durch den Corona-Stresstest der US-Notenbank Federal Reserve gekommen. Ihre Kapitalausstattung ist nach Ansicht der Bankenaufsicht ausreichend. Das gilt auch für die Deutsche Bank.
Nun dürfen die Banken sogar wieder eigene Aktien zurückkaufen. Das hatte die Fed im Sommer verboten. Das größte US-Geldhaus JPMorgan Chase kündigte wenige Minuten nach Bekanntgabe der Stresstest-Ergebnisse Aktienrückkäufe im Wert von 30 Milliarden Dollar an.
Bei Aktienrückkäufen kaufen Unternehmen ihre eigenen Aktien am Markt zurück. Damit verknappen sie das Angebot künstlich am Markt und die Dividende pro Aktie. Investoren lieben diese Rückkäufe. Die Aktienkurse von Citigroup, JP Morgan, Bank of America und Wells Fargo stiegen am Freitag im nachbörslichen Handel um bis zu sechs Prozent.
Für Dividenden gelten indes weiterhin strenge Bedingungen – Erhöhungen über das Niveau vom zweiten Quartal dieses Jahres hinaus bleiben für Großbanken tabu. Die Fed hatte den Finanzkonzernen im Juni weitreichende Restriktionen auferlegt, damit diese ihre Geldreserven in der Coronakrise zusammenhalten. Dank dieser Vorschriften sei es den Banken gelungen, rund 100 Milliarden Dollar an Kapitalpuffern zur Seite zu legen, teilte die Fed nun mit.
„Das Bankensystem war eine Quelle der Stärke während des vergangenen Jahres und die heutigen Testergebnisse bestätigen, dass Großbanken haushalten und Unternehmen weiterhin Kredite geben könnten, auch im Falle eines zukünftigen scharf negativen Wandel der Wirtschaft“, sagte der für Bankenaufsicht zuständige Fed-Vize Randal Quarles
Karen Finerman von Metropolitan Capital Advisors zeigte sich im Fernsehsender CNBC überrascht, dass die Fed diese Maßnahmen jetzt schon wieder erlauben, obwohl die Konjunktur sich noch nicht erholt hat.
Tim Seymour von Seymour Asset Management nannte die Entscheidung „bizarr, da die Fed erst diese Woche einen extrem vorsichtigen Ausblick auf die US-Wirtschaft gegeben hat“.
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Mit Agenturmaterial
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