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Dax aktuell 28 von 30 Werten legen zu: Dax schließt im Plus – aber scheitert an Marke von 15.600 Punkten

Der überraschend starke Ifo-Geschäftsklima stützt den Dax. Der zurückgekehrte Optimismus unter den Anlegern könnte den deutschen Leitindex allerdings in den nächsten Tagen belasten.
24.06.2021 Update: 24.06.2021 - 18:11 Uhr Kommentieren
Dax aktuell: Mögliche Einigung im Handelsstreit stützt den Dax Quelle: dpa
Dax-Kurve im Handelssaal in Frankfurt

Die Frankfurter Benchmark hat in diesem Jahr bereits mehrfach eine neue Bestmarke erreicht.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Der Dax hat am Donnerstag 0,9 Prozent höher bei 15.589 Punkten geschlossen und damit die Marke von 15.600 Punkten knapp verpasst. Am Vortag hatte der deutsche Leitindex 1,2 Prozent verloren und war bei 15.456 Zählern aus dem Handel gegangen.

Der heutige Handelstag zeigte einmal mehr ein Phänomen der laufenden Dax-Rally: Bei Schwäche wird gekauft. Anleger nutzen also Rücksetzer stets zu neuen Käufen. Mit Ausnahme von Siemens und Deutsche Wohnen lagen bei Börsenschluss alle 30 Dax-Einzelwerte im Plus.

Damit hat der deutsche Leitindex zugleich die Marke von 15.500 und 15.550 Punkten zurückerobert. Letztere ist wichtig, weil sich der Dax daran im Mai lange abgearbeitet hatte, ehe der Index Anfang Juni nach oben ausbrach und dann bis auf den aktuellen Höchststand von 15.803 Punkten stieg.

Allerdings war die heutige Handelsspanne gering. Zwischen Tageshoch und Tagestief lagen nur knapp 90 Punkte. Es gab also kaum Anschlusskäufe. Die Marke von 15.600 Stellen konnte nicht nachhaltig überwunden werden.

„Am deutschen Aktienmarkt wiederholt sich das Bild der vergangenen Wochen. Sobald sich der Dax in Richtung seines Hochs bewegt, werden die Umsätze niedriger, neue Käufer bleiben aus“, erklärt Thomas Altmann von QC Partners. Solange die Zahl der Verkäufer allerdings noch niedriger ist als die Zahl der Käufer, kann sich der deutsche Leitindex auf seinem aktuellen hohen Niveau behaupten. Ein Angriff auf die 16.000 Punkte Marke wird ohne neue positive Impulse jedoch nicht möglich sein.“

Auf der Unterseite sollten Anleger die Marke von 15.400 Punkten im Blick behalten. Dort liegt aktuell die 50-Tage-Linie, die den mittel- und langfristigen Trend des Index anzeigt. „Ein Abgleiten unter diese Glättungslinie würde unseres Erachtens den Startschuss für eine nennenswerte Korrektur liefern“, erklären die Analysten der HSBC.

Ifo-Geschäftsklimaindex stützt den Dax

Am Donnerstag profitierte der Dax auch vom Ifo-Geschäftsklimaindex. Der wichtige Frühindikator fiel stärker aus als erwartet. Im Juni stieg er auf 101,8 Punkte von 99,2 Zählern im Mai, teilte das Münchener Wirtschaftsforschungsinstitut am Donnerstag mit. Ökonomen hatten mit 100,6 Punkten gerechnet.

„Zusammen mit den Einkaufsmanagerindizes von gestern verfestigt sich das Bild, dass der Boom endlich wieder da ist – nun auch ausweislich der Ifo-Konjunkturuhr“, kommentierte Martin Moryson, Chefvolkswirt Europa bei der DWS. „Wir gehen davon aus, dass diesem Boom durch Lieferengpässe ein wenig die Spitze genommen wird. Dafür kann er dann umso länger anhalten. Die Aussichten sind also weiterhin sehr gut.“

Profi-Investoren waren auf Einkaufstour

Profi-Investoren haben die vergangenen Handelstage mit niedrigeren Kursen für eine Einkaufstour genutzt. Das geht aus einer Anlegerumfrage der Börse Frankfurt hervor. Im Wochenvergleich ist die Stimmung von institutionellen Investoren mit mittelfristigem Handelshorizont auf den höchsten Stand in diesem Quartal gestiegen.

Zwei Drittel dieser neuen Optimisten waren in der Vorwoche noch pessimistisch eingestellt. Auch die Stimmung der Privatanleger hat sich verbessert, allerdings deutlich weniger stark.

Dieser neue Optimismus könnte den Dax jedoch belasten. Denn optimistische Anleger sind bereits investiert, sie fallen als neue Käufer aus.

Zudem ist der Dax jetzt etwas schlechter abgesichert als zuvor: Sentiment-Experte Joachim Goldberg, der die Umfrage für die Deutsche Börse auswertet, erwartet im Falle eines Rücksetzers erst bei 15.100 Punkten verstärkte Nachfrage.

Der Verhaltensökonom lag mit seinen Prognosen in den vergangenen Wochen häufig richtig: So hatte er beim Rücksetzer in der vergangenen Woche Kaufinteresse bei 15.300 Punkten prognostiziert. Letztendlich fiel der Dax bis auf 15.309 Zähler und stieg dann wieder an.

Auf der Oberseite erwartet Goldberg, dass Profi-Investoren ihre „bearishen Engagements aus den Vorwochen auf höherem Niveau, vermutlich zwischen 15.850 und 15.900 Dax-Zählern, also auf künftigen Rekordhochs, erneut eröffnen“.

Bitcoin stabilisiert sich über 30.000 Dollar

Der Bitcoin hat sich nach seinem kurzzeitigen Rutsch unter 30.000 Dollar vom Dienstag wieder über dieser Marke stabilisiert. Aktuell notiert die älteste und wichtigste Kryptowährung laut Daten des Analysehauses Coinmarketcap bei knapp 34.000 Dollar.

Beteiligt an dieser Gegenbewegung war Star-Investorin Cathie Wood wie sich jetzt herausstellte. Sie kaufte eine Million Anteile am Grayscale Bitcoin Trust im Wert von knapp 30 Millionen Dollar. Darüber können Anlegern in Bitcoin investieren, ohne die Digitalwährung direkt zu besitzen.

Seit dem Ausverkauf im Mai, in dessen Zuge sich der Wert der Digitalwährung fast halbiert hat, befindet sich der Bitcoin in einer volatilen Seitwärtsbewegung zwischen 28.894 Dollar auf der Unterseite und 41.295 Dollar auf der Oberseite. Die runden Marken von 30.000 und 40.000 Dollar durchbrach der Kurs dabei aber nur kurzzeitig, sie sind damit weiterhin entscheidende Punkte für die weitere Entwicklung.

Einzelwerte im Fokus

Siemens: Zu den wenigen Verlierern im Dax gehört die Siemens-Aktie. Trotz angehobener Wachstumsziele fielen die Titel 1,2 Prozent zurück. „Die Latte lag bei Siemens sehr hoch, zudem wollten Analysten in Sparten wie insbesondere bei der Industrieautomatisierung noch mehr sehen“, sagte ein Händler. Einige Börsianer hätten die höheren Ziele zudem bereits vorweggenommen und machten nun Kasse.

BASF: Die Aktien des Chemiekonzerns gewannen 0,47 Prozent. BASF übernimmt von Vattenfall für 300 Millionen Euro knapp die Hälfte des Mega-Windparks „Hollandse Kust Zuid“ in den Niederlanden, der 2023 ans Netz gehen soll. Mit dem Windstrom aus Holland soll vor allem der belgische BASF-Standort in Antwerpen versorgt werden.

Wacker Chemie: Die Titel des Zulieferers für die Solarindustrie legten 3,95 Prozent zu. Die US-Regierung könnte einige in China hergestellte Solargrundstoffe mit Importverboten belegen, um gegen die mutmaßliche Unterdrückung des Volkes der Uiguren vorzugehen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Davon könnte Wacker Chemie profitieren.

Adler Group: Die Aktien des Immobilienkonzerns brachen um bis zu 14 Prozent ein und lagen bei Börsenschluss noch fünf Prozent im Minus. Die Papiere der Tochtergesellschaft Adler Real Estate gaben 4,24 Prozent nach. Die Handelsvolumina auf Xetra waren dabei extrem hoch.

Händler vermuten dahinter Shortseller, die mit Leerverkäufen auf fallende Kurse wetten. Dafür leihen sie sich Aktien gegen eine Gebühr und verkaufen diese sofort, in der Hoffnung, sie später zu einem günstigeren Preis zurückkaufen zu können. Die Immobilienfirma selbst wollte dazu keine Stellungnahme abgeben.

Curevac: Die Aktien des Biotechunternehmens setzten nach der digitalen Hauptversammlung ihre Erholung fort und stiegen um 8,1 Prozent auf 49,94 Euro. Curevac hofft weiter auf die Zulassung seines Impfstoffs und will die Kapazitäten hochfahren. Vergangene Woche hatte der Covid-Impfstoffkandidat des Tübinger Pharmaunternehmens in einer Zwischenauswertung eine vorläufige Wirksamkeit von lediglich 47 Prozent gegenüber Covid-Erkrankungen jeglicher Art erzielt. Damit wurden die bisherigen Erwartungen an das Produkt klar verfehlt.

Ströer: Der Werbedienstleister will im Juni im Geschäft mit der Außenwerbung wieder das Niveau von vor der Coronakrise erreichen. Ströer-Aktien gewannen 1,24 Prozent.

Pfund gibt nach Notenbank-Entscheid nach

Die Bank von England hält den Zins trotz kräftig anziehender Inflation niedrig. Die Währungshüter um Notenbankchef Andrew Bailey beließen den Leitzins am Donnerstag bei 0,1 Prozent. Zudem bleibt das Volumen des laufenden Wertpapierkaufprogramms bei 895 Milliarden Pfund.

Die Verbraucherpreise waren im Mai auf der Insel um durchschnittlich 2,1 Prozent zum Vorjahr gestiegen, womit erstmals seit fast zwei Jahren der Zielwert der Notenbank von zwei Prozent überschritten wurde. Die Notenbank geht davon aus, dass der Preisauftrieb vorübergehend erhöht bleibt und in der Spitze Werte jenseits der Drei-Prozent-Marke erreicht werden. Nächstes Jahr soll sich die Inflation aber wieder legen.

Das britische Pfund gab im Anschluss an die Entscheid von knapp 1,40 Dollar auf rund 1,39 Dollar nach.

Was die Dax-Charttechnik sagt

Der Kursrutsch am Freitag und die anschließende Erholung hat zwei neue Erkenntnisse gebracht: Das neue Verlaufstief seit dem Rekordhoch am Montag vergangener Woche liegt nun bei 15.309 Punkten.

Als Unterstützung hat sich die 50-Tage-Linie erwiesen, die den mittelfristigen Trend vorgibt. Diese Linie verläuft aktuell bei 15.403 Punkten. Für die technischen Analysten der Bank HSBC bietet sich diese Glättungslinie als Stop-Loss-Marke an, ein Abgleiten unter den 50-Tages-Durchschnitt könnte tatsächlich den Grundstein für eine nennenswerte Atempause legen.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax.

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