Gastkommentar: Deutschland braucht treuhänderisches Eigentum
Thomas Bruch ist Verantwortungseigentümer der Globus-Märkte.
Foto: Arthen Kommunikation GmbH, MontageDeutschland braucht eine neue Rechtsform – eine „Gesellschaft mit gebundenem Vermögen“ (GmgV) – diese Forderung habe ich vor einem Jahr zusammen mit Hunderten Unternehmerinnen und Unternehmern von Michael Otto bis Verena Pausder und mit Unterstützung von Experten wie Lars Feld oder Michael Hüther öffentlich erhoben.
Die GmgV hat normale Eigentümer wie jede Firma, sie können das Unternehmen gestalten, aber nicht das Vermögen unbegrenzt persönlich entnehmen. Wertsteigerungen und Gewinne bleiben im Unternehmen, Leistung kann trotzdem gut entlohnt werden. Anteile können zum Nennwert und damit deutlich einfacher an „Werte- und Fähigkeitenverwandte“ weitergegeben werden.
Es ist eine Rechtsform, die es Familienunternehmen und Start-ups ermöglicht, langfristig die Selbstständigkeit des Unternehmens in den Fokus zu stellen, selbst wenn keine Nachfolger in der Familie vorhanden sind. Unserer Forderung wurde viel Unterstützung zugesprochen. Während in einer repräsentativen Studie des Allensbach-Instituts 72 Prozent der befragten Familienunternehmer die neue Rechtsform-Option begrüßen, haben sich aber auch einige Unternehmerverbände der Idee entgegengestellt. Das Argument: Die Idee des Eigentums würde ausgehöhlt und unternehmerische Motivation untergraben.