Gastkommentar – „Global Challenges“: Wird die Inflation zur Gefahr?

Der Autor ist Vorsitzender von United Europe e.V. Er war Ministerpräsident von Baden-Württemberg und EU-Kommissar für Energie, digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Haushalt und Personal.
In vielen Ländern nimmt seit einigen Wochen die öffentliche Debatte über Fragen der Geldwertstabilität kräftig Fahrt auf. Wissenschaftler, Notenbanker, Politiker und Medien streiten über die Frage, ob Inflation in absehbarer Zeit wieder zu einem ernsthaften Problem werden könnte. Sitzungen der großen Notenbanken werden deshalb mit Spannung verfolgt und ziehen jeweils unterschiedliche Kommentare und Prognosen nach sich. Doch worum geht es eigentlich im Kern?
Vor der Beantwortung dieser Frage empfiehlt sich ein kurzer Rückblick: Die 2007 ausgebrochene weltweite Finanz- und Bankenkrise, gefolgt von einer Staatsschuldenkrise, hat viele Zentralbanken zu einem ebenso entschiedenen wie unkonventionellen Handeln veranlasst. Im Zentrum stehen dabei – neben einer Niedrigzinspolitik – massive Anleihekäufe durch die wichtigen Notenbanken.
Die Aussage des damaligen Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hat bis heute enorme Bedeutung: „Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the Euro and believe me, it will be enough“, stellte Draghi im Juli 2012 fest.





