Gefährlicher Stress: Der Weg aus der Stressfalle – privat und im Job

Etwa ein Viertel der deutschen Bevölkerung leidet häufig unter Stress, so steht es im Report der Techniker Krankenkasse von 2021. Frauen sind im Durchschnitt stärker betroffen als Männer, auch Kinder und Jugendliche berichten zunehmend über Stress.
Stress ist ein Urinstinkt des Menschen und hat eine wichtige Aufgabe: Die psychische Belastung versetzt den ganzen Körper in Alarmbereitschaft, entsprechend wird die Produktion des Hormons Kortisol angeregt.
Die Folge: Herzfrequenz und Blutdruck steigen, dadurch werden Muskeln besser mit Nährstoffen versorgt. Neben Kortisol steigt auch der Adrenalinspiegel, um uns auf das Wesentliche konzentrieren und die Leistungsfähigkeit steigern zu können. Ist die Situation beendet, lassen Anspannung und Aufregung nach. Der Körper kann überschüssiges Kortisol und Adrenalin wieder abbauen und sich erholen.
Wann Stress problematisch wird
Problematisch wird es, wenn sich der Körper im Dauerstress befindet, in diesem Fall spricht man von Distress. Es handelt sich dabei um lang anhaltenden, negativen Stress oder chronischen Stress. Er entsteht, wenn die Stressreize als überfordernd oder bedrohlich wahrgenommen werden. Das Niveau der Stresshormone im Blut bleibt überdurchschnittlich hoch, der Blutdruck ebenfalls. Der Körper kann sich nicht mehr erholen. Mögliche Folgen: Probleme mit der Verdauung, Anfälligkeit für Entzündungen, das Immunsystem gerät aus dem Gleichgewicht.
Zu den häufigsten negativen Stressoren, die zu Distress im Alltag und Beruf führen, gehören Zeitmangel, ständige Erreichbarkeit durch Digitalisierung, Doppelbelastungen in Beruf und Familie, unsichere Arbeitsverhältnisse oder Geldsorgen.
Studien deuten darauf hin, dass Stress ab dem 50. Lebensjahr weniger belastend ist bzw. die Menschen gelassener werden. Das hat mit der mittlerweile erreichten Position zu tun oder der Erfahrung, mit Stresssituationen umgehen zu können. Allerdings ist auch dies individuell, sozialer Status, Bildungsgrad und ein stabiles Einkommen spielen dabei eine große Rolle.
Eine Studie aus Schweden zeigt, dass ein stressiges Arbeitsumfeld das Risiko von körperlichen und kognitiven Problemen im späteren Leben erhöht. Stressabbau sollte demzufolge ein wichtiger Bestandteil unseres Arbeitsalltags werden. Schließlich ist der Umgang mit Stress auch relevant für die Burnout-Prävention.
Und so bauen Sie Stress ab:


Dietrich Grönemeyer ist Medizinunternehmer und Autor. Bis 2012 war er Lehrstuhlinhaber für Radiologie und Mikrotherapie an der Universität Witten/Herdecke.
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