Kommentar: Ob Bitcoin, Ethereum oder Tether: Kein Mensch braucht Kryptowährungen

Wozu braucht man sie?
Der konservative US-Ökonom Thomas Sowell verglich vor gut zehn Jahren in einem Interview die US-Notenbank (Fed) mit einem Geschwür. Auf die Frage, ob er sie abschaffen würde, wenn er die Macht dazu hätte, antwortete er mit Ja. Auf die Frage, womit er sie dann ersetzen würde, sagte er: „Wenn man Krebs entfernt, überlegt man ja auch nicht, womit man ihn ersetzt.“
Der schrille Vergleich ist für eine Notenbank, ohne die eine moderne Wirtschaft gar nicht funktionieren kann, sicher unangemessen. Passender wäre er schon für die Kryptowelt.
Denn Bitcoin und Co. einschließlich Stablecoins und der bisher nur vagen Notenbankprojekte für elektronische Formen von Bargeld – für sie alle gilt: Niemand braucht sie. Sie wuchern und bringen eher Schaden als Nutzen. Das Problem: Wenn es sie einmal gibt, kann man sie kaum wieder loswerden.
Wer heute nicht oder nicht mehr an die Mission der Kryptowährungen glaubt, eine schöne neue Welt, ein „Internet der Werte“, zu schaffen, findet sich schnell konfrontiert mit früheren skeptischen Äußerungen gegenüber dem Internet, das heute zu einer weltumspannenden Macht geworden ist. Aber solche Vergleiche belegen gar nichts.





