Kommentar: Die BayernLB hat mehr Wandel nötig
Weitere Maßnahmen dürften folgen.
Foto: ReutersDie Deutsche Bank und die Commerzbank haben vorgelegt, nun ist es auch bei der BayernLB so weit: Die Gremien der zweitgrößten deutschen Landesbank wollen am Mittwoch die neue Strategie des Münchner Geldhauses verabschieden.
Die wesentlichen Entscheidungen sind bereits vorab bekannt geworden. Sie sind nachvollziehbar. Aber sie werden auf lange Sicht nicht ausreichen.
Die BayernLB will ihre florierende Direktbanktochter DKB stärken und in den Mittelpunkt des Konzerns rücken. In der klassischen Landesbank gibt es dagegen Einschnitte – vor allem im Kapitalmarktgeschäft, in dem die Bank alleine aufgrund ihrer Größe schon lange keine Chance mehr gegen potentere Wettbewerber hat. Diese Anpassungen sind überfällig und hätten eigentlich schon viel früher stattfinden müssen.
Auf lange Sicht sind allerdings grundlegendere Veränderungen nötig. Für das Land Bayern gibt es ordnungspolitisch keinen Grund, Mehrheitseigner einer Onlinebank zu sein, die in ganz Deutschland um Privat- und Firmenkunden wirbt.
Deshalb wäre es sinnvoll, die DKB zu verkaufen und damit einen großen Teil des Steuerzahlergeldes wieder hereinzuholen, das der Freistaat in der Finanzkrise für die Rettung der BayernLB ausgegeben hat.
Das restliche BayernLB-Geschäft könnte das Land perspektivisch bei einem Sparkassen-Zentralinstitut andocken, das DSGV-Präsident Helmut Schleweis vorantreibt.
Zur Wirtschafts- und Wohnungsbauförderung blieben dem Freistaat dann immer noch zwei Förderbanken. Eine davon, die BayernLabo, könnte das Land vorher aus der BayernLB herauslösen und dann gegebenenfalls mit der LfA Förderbank Bayern verschmelzen.
Eine solche Aufspaltung der BayernLB wäre komplex und mit unpopulären Entscheidungen wie dem Abbau weiterer Stellen verbunden. Aber sie hätte für Ministerpräsident Markus Söder auch einen großen Vorteil: Das Land wäre das Risiko los, die BayernLB im Fall einer Schieflage erneut retten zu müssen.