Kommentar: Die Gefahr einer neuen Euro-Krise ist virulent – Die EZB muss Lösungen liefern

Die EZB steckt wieder einmal in einem Dilemma – und muss sich zu einer klareren Kommunikation durchringen.
Seit Monaten diskutieren Experten über ein „Instrument“, mit dem die Europäische Zentralbank (EZB) hochverschuldete Länder wie Italien oder Spanien vor einem starken Anstieg der Anleiherenditen schützen könnte.
Die Spekulationen darüber hat die EZB selbst angeheizt. So sickerte vor ihrer Ratssitzung in der vergangenen Woche durch, dass es dazu Beschlüsse geben könnte.
Doch auf ihrer Pressekonferenz lieferte Notenbankchefin Christine Lagarde dann keine neuen Erkenntnisse.
Es folgten widersprüchliche Signale. Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel versprach immerhin in einer Rede in Paris den „grenzenlosen“ Einsatz gegen eine „Fragmentierung“ der Währungsunion, also eine durch Spekulation getriebene Ausweitung der Renditeunterschiede zwischen den einzelnen Mitgliedsländern. Sie nannte aber wieder keine Details.
Einen Tag später kam der EZB-Rat zu einer Sondersitzung zusammen, fasste aber auch keine Beschlüsse, sondern verschob das Thema in Fachgremien.
Nur die EZB kann den Kollaps der Euro-Zone verhindern
Das Hin und Her zeigt zweierlei: Die EZB bleibt im Zweifel die einzige Instanz, die ein Zerbrechen der Euro-Zone verhindern kann, wenn die Spannungen zu groß werden – und die Finanzpolitiker nichts dagegen unternehmen. Die Gefahr einer Rückkehr der Euro-Krise ist virulent.





