Kommentar: Die Wehrpflicht zu reaktivieren ist eine gute Idee

Wir. Dienen. Deutschland. Mit diesem Dreiklang formuliert die Bundeswehr ihr Selbstverständnis und wirbt um Nachwuchs für die Truppe. Das Problem: Zu wenige junge Menschen sind bereit, sich mit der Waffe in der Hand in den Dienst ihres Landes zu stellen.
Die Armee hat schon Schwierigkeiten, ihre aktuelle Sollstärke zu erreichen – vom angestrebten Aufwuchs auf mehr als 200.000 Soldatinnen und Soldaten ganz zu schweigen. Das ist ein Sicherheitsrisiko in Zeiten, in denen ein unberechenbarer Autokrat den Krieg zurück nach Europa gebracht hat.
Deshalb ist es gut, dass die CDU die Wehrpflicht reaktivieren will, die ein CSU-Verteidigungsminister 2011 ausgesetzt hatte. Das Modell, das die Partei in ihrem Grundsatzprogramm vorschlägt, hat Charme.
Sie will ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr für alle – Männer wie Frauen. Die Bundeswehr würde davon ebenso profitieren wie unter Personalnot leidende Pflegeeinrichtungen oder Kitas. Die Einführung braucht Zeit, weil das Grundgesetz geändert und die nötige Infrastruktur aufgebaut werden muss.
Für den Übergang schlägt die CDU eine Kontingentwehrpflicht vor – ähnlich, wie sie Schweden praktiziert. Alle Jugendlichen eines Jahrgangs werden erfasst, gemustert und die Bundeswehr wählt entsprechend ihrem Bedarf aus, wie viele und welche Männer und Frauen dann tatsächlich eingezogen werden.





