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Kommentar Europas Cloudanbietern fehlt gegenüber den US-Rivalen der Mut

Die Firmen überlassen Amazon, Microsoft und Google das boomende Geschäft. Die Deutsche Telekom als größter europäischer Anbieter hilft sogar der Konkurrenz.
02.03.2021 - 09:22 Uhr Kommentieren
Das Cloudgeschäft der Telekom wurde von Anfang in Partnerschaft mit dem chinesischen Netzausrüster Huawei vorangetrieben. Den Start markierte eine Pressekonferenz von Huawei-Chairman Erics Xu (li.) und Timotheus Höttges auf der Cebit 2016. Quelle: Telekom/Fotostudio Heupel Bonn
Open Telekom Cloud

Das Cloudgeschäft der Telekom wurde von Anfang in Partnerschaft mit dem chinesischen Netzausrüster Huawei vorangetrieben. Den Start markierte eine Pressekonferenz von Huawei-Chairman Erics Xu (li.) und Timotheus Höttges auf der Cebit 2016.

(Foto: Telekom/Fotostudio Heupel Bonn)

Kein Trend dominiert die IT-Welt seit Jahren so stark wie der Umstieg auf Clouddienste. Europäische Konzerne spielen dabei kaum eine Rolle. Das liegt an der Übermacht der US-Riesen wie Amazon, Microsoft und Google, die Milliardensummen in ihre Angebote investiert haben.

Das liegt aber auch daran, dass es kein europäischer Anbieter ernsthaft mit den Rivalen aufnimmt. Daran ändern auch politische Initiativen wie Gaia-X nichts. Es fehlt an unternehmerischem Mut.

Die Deutsche Telekom ist laut einer aktuellen Analyse der größte europäische Cloudanbieter. Mit einem Marktanteil von zwei Prozent spielt der Dax-Konzern faktisch aber kaum eine Rolle. Das liegt auch daran, dass die Firma das Geschäft vernachlässigt.

Die Telekom hat zwar eine eigene Cloud und den Zugang zu vielen Großkunden in Europa. In einer kürzlich vorgestellten Cloudoffensive aber degradiert sich der Konzern zum Gehilfen der Rivalen Amazon und Microsoft.

Als Zwischenhändler hilft die Telekom ihren Kunden, ihre Daten in die Clouddienste von Amazon oder Microsoft zu überführen. Die eigene Open Telekom Cloud gerät zur Randnotiz. Der Konzern begründet den Schritt damit, jedem Kunden eine passende Lösung anzubieten. Und wolle der Kunde einen US-Dienst, dann bekomme er ihn auch.

Das ist viel zu kurzfristig gedacht. Es wäre illusorisch zu glauben, ein Netzbetreiber wie die Deutsche Telekom könne einfach den Vorsprung von Amazon einholen. Es ist jedoch fatal, die eigenen Cloudlösungen „made in Germany“ nicht massiv zu unterstützen.

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Das verlangt eine teure Vorleistung. Doch die war die Telekom von Anfang an nicht wirklich bereit zu zahlen. Die Open Telekom Cloud ließ der Konzern vor allem vom umstrittenen chinesischen Netzausrüster Huawei errichten. Das war schnell und verhältnismäßig günstig. Es unterstreicht aber auch, dass das Management um Konzernchef Timotheus Höttges dem Projekt keinen so großen Stellenwert einräumte, als dass es dafür eine eigene schlagfertige Truppe zusammengestellt hätte.

Trotz dieser halbherzigen Taktik hat es die Telekom zum größten europäischen Anbieter geschafft. Das zeigt, wie viel Potenzial in dem Bereich noch steckt. Es gibt zwar spezialisierte Firmen wie OVHcloud aus Frankreich oder Ionos aus Deutschland, die stärker in den Bereich gehen wollen. Ihnen fehlt aber die Größe, um wirklich Einfluss auszuüben.

Es ist einfach, dann nach Hilfe der Politik zu rufen. Faktisch fehlt es in Europa an guten Clouddiensten, weil keine Firma bereit war, ausreichend vorzusorgen. Diesen Rückstand kann eine Initiative wie Gaia-X niemals aufholen.

Mehr: Europäische Cloudfirmen stemmen sich gegen die Übermacht der US-Rivalen.

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