Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Kommentar Flut nachhaltiger Anlageprodukte: Eigener Check ist die beste Lösung

Vermögensverwalter buhlen mit einer Fülle von grünen Produkten um Kunden. Doch grün ist nicht grün. Anleger sollten die zahlreichen Angebote kritisch betrachten.
22.04.2021 - 08:39 Uhr Kommentieren
Die verschiedenen Konzepte der Fonds sind nicht immer auf den ersten Blick ökologisch. Quelle: dpa
Windräder an der Nordseeküste

Die verschiedenen Konzepte der Fonds sind nicht immer auf den ersten Blick ökologisch.

(Foto: dpa)

Am Donnerstag ist der „Tag der Erde“, US-Präsident Joe Biden lädt parallel zu einer Klimakonferenz. Nur zwei Termine, die zeigen, dass die Themen Klima und Nachhaltigkeit seit Jahren omnipräsent sind. In der Finanzbranche ist der Trend auch längst angekommen. Fast im Minutentakt beglücken Banken und Vermögensverwalter ihre Kunden mit neuen Anlageprodukten, die in irgendeiner Form als „grün“ angepriesen werden – nach dem Motto: „Wir haben verstanden, wir gehören zu den Guten, und wir machen das eigentlich schon immer und ohnehin am besten.“

Anleger sollten die Angebote deshalb besonders gut prüfen. Denn momentan kann es sich kein Anbieter leisten, sich dem vielleicht stärksten Trend an den Kapitalmärkten seit Jahrzehnten zu entziehen.

Es zählt also nicht wirklich, ob ein Vermögensverwalter wirklich von der nachhaltigen Sache überzeugt ist. Die Gesellschaft drängt, die Europäische Union macht Druck, Finanzaufsichten haben bereits Vorgaben gemacht. So müssen beispielsweise seit dem 10. März Fondsanbieter ihre Produkte mit einem von drei Labels etikettieren: ohne besonderen Nachhaltigkeitsanspruch, ein bisschen grün, vollgrün.

Natürlich will kein Anbieter bei diesem Thema den Ignoranten-Status aufgedrückt bekommen. Niemand möchte sich die Geschäftschance durch die Lappen gehen lassen. Deshalb trommeln alle Banken und Vermögensverwalter für ihre grünen Produkte und treten eine gewaltige Lawine los. Allein im deutschsprachigen Raum werden die nachhaltig investierten Gelder binnen fünf Jahren von knapp einer auf fast vier Billionen Euro explodieren, vermuten die Strategieberater von Pricewaterhouse Coopers (PwC).

Welcher Anbieter wirklich glaubwürdig ist, wird dadurch immer schwieriger zu erkennen. Anlegern bleibt nichts anderes übrig, als die zahlreichen Angebote selbst zu prüfen und zwei Ratschläge zu beherzigen: Anbietern mit jahrzehntelanger Aktivität auf dem Feld darf man mit einer Kompetenzvermutung begegnen. Und auch Produktbewertungen durch unabhängige Quellen sollten einen Platz ganz oben auf der privaten Checkliste erhalten.

Trotzdem bleibt das Thema rund um Ökologie, Soziales und gute Unternehmensführung komplex und nicht widerspruchsfrei. Auch die verschiedenen Konzepte der Fonds sind nicht immer auf den ersten Blick ökologisch. So kann im Endeffekt sogar eine Strategie, die auch auf Klimakiller setzt, nützlich für die Umwelt sein.

Denn wenn ein Fondsmanager beispielsweise Aktien von Ölkonzernen kauft und dann auf den Umbau des Geschäftsmodells drängt, kann auch er viel zur Rettung der Erde beitragen. Mehr jedenfalls, als wenn im Fonds nur Vertreter erneuerbarer Energien berücksichtigt werden – denn dort ist das Ziel ja schon erreicht.

Mehr: Wo stehen die großen beim Kohleausstieg. Eine Studie gibt Antworten.

Startseite
Mehr zu: Kommentar - Flut nachhaltiger Anlageprodukte: Eigener Check ist die beste Lösung
0 Kommentare zu "Kommentar: Flut nachhaltiger Anlageprodukte: Eigener Check ist die beste Lösung"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%