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KommentarGefangenenaustausch But gegen Griner: Menschlich verständlich, aber strategisch problematisch

Der Waffenhändler Viktor But ist für Putin außerordentlich wertvoll. Brittney Griner hingegen hat keine sicherheitspolitische Bedeutung für die USA.Mareike Müller 09.12.2022 - 20:52 Uhr Artikel anhören

Russlands Rechte feiert die Rückkehr des Händlers des Todes.

Foto: dpa

Die Freude über die Heimkehr der Basketballspielerin Brittney Griner ist in den USA groß – und das absolut zu Recht. Seit Anfang des Jahres war Griner wegen einer bei ihr gefundenen kleinen Menge Cannabisöl in den Händen der russischen Justiz. Zuletzt in einer Strafkolonie in der Republik Mordowien – die Region ist bekannt für ihre Straflager. Griners Aussicht bis zuletzt: neun Jahre Haft.

Vielleicht noch größer ist die Freude aber in Russland. Dort feiern Nationalisten die Rückkehr von Viktor But, der den Spitznamen „Händler des Todes“ trägt. Auch im Kreml, wo man sich für den Deal eingesetzt hatte, dürfte die Genugtuung entsprechend ausfallen.

Denn But ist für Russlands Präsidenten Wladimir Putin äußerst wertvoll: Noch 2019 hatten russische Behörden gleich 15 Amerikaner auf einmal angeboten, um But aus der Haft in den USA zurück nach Russland holen zu können. Jetzt reicht eine einzige Person ohne besondere sicherheitspolitische Kenntnisse.

Putin dürfte sich auf weitere Deals freuen

But hingegen werden Verbindungen zu Geheimdiensten nachgesagt, mindestens aber zur russischen High Society. Bei dieser beliebt zu sein ist für Putin infolge der heiklen Situation im Ukrainekrieg politisch besonders wichtig, innenpolitisch ist die Lage in Russland angespannt. Für beides spräche, dass sich der Kremlchef zuletzt höchstselbst für Buts Freilassung eingesetzt haben soll.

>> Lesen Sie hier: Kreml-Kritiker Ilja Jaschin zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt

Natürlich ist der Gefangenenaustausch per se gut. Dass er funktioniert hat, zeigt, dass Moskau und Washington trotz der enorm angespannten Situation rund um Russlands Krieg gegen die Ukraine in der Lage sind, zu kommunizieren, zu verhandeln, Lösungen zu finden.

Die in Russland zu neun Jahren Haft verurteilte US-Basketballerin ist im Austausch gegen den in den USA inhaftierten russischen Waffenhändler Viktor But freigelassen worden. „Sie ist in Sicherheit“, sagte US-Präsident Joe Biden.Verwandte Themen Russland USA Außenpolitik Rüstungsexport

Weniger gut hingegen ist, dass die USA ganz offensichtlich den sicherheitspolitisch kleineren Gewinn davongetragen haben. Denn eine Sportlerin eins zu eins für einen Waffenhändler auszutauschen, ist menschlich sicherlich richtig. Strategisch betrachtet hat Washington den Preis für zukünftige Deals damit vergleichsweise niedrig angesetzt.

Das könnte für andere westliche Staaten, deren Staatsbürger sich in russischer Gefangenschaft befinden, noch zum Problem werden. Putin hingegen dürfte sich auf weitere Deals freuen. Schon am Freitag sagte er, er halte auch einen weiteren Gefangenenaustausch dieser Art für denkbar.

Mehr: „Händler des Todes“ kommt frei – USA tauschen Russen But gegen Basketballstar Griner aus

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