Kommentar: Indien ist ein Zweckpartner und kein Verbündeter


Der Kanzler sieht in Indien „Deutschlands zentralen Partner in Asien“.
US-Präsident Joe Biden nennt das Verhältnis seines Landes zu Indien „eine der wichtigsten Beziehungen des 21. Jahrhundert“ und gibt der indischen Rüstungsindustrie Zugang zu US-Kampfjettechnik. Kanzler Olaf Scholz sieht in Indien „Deutschlands zentralen Partner in Asien“ und lässt Verteidigungsminister Boris Pistorius weitreichende Versprechen zur militärischen Zusammenarbeit machen: So soll Indien nicht nur deutsche U-Boot-Technik erhalten.
Pistorius will insgesamt den Waffenerwerb durch Indien vereinfachen – und das Land künftig mit den Nato-Partnern Japan und Australien gleichstellen.
Der Wunsch der westlichen Regierungen, Indien an sich zu binden, ist verständlich: Das 1,4-Milliarden-Einwohner-Land ist wohl der einzige Staat auf dem asiatischen Festland, der genug politisches und wirtschaftliches Gewicht mit sich bringt, um der wachsenden Macht Chinas in der Region etwas entgegenzusetzen.
Und obwohl Meinungs- und Pressefreiheit in Indien unter Druck geraten sind, ist das Land immer noch eine der wenigen Demokratien des Kontinents, was man in Europa und Amerika zu Recht als verbindendes Element betrachtet.





