Kommentar: Sinkende Vorstandsgehälter zeigen, dass die Vergütungssysteme funktionieren


Zweistellige Millionengehälter wie in den USA sind in Deutschland gesellschaftlich nicht durchsetzbar.
Dass die Zeiten der besten aller möglichen Welten für die deutsche Wirtschaft vorbei sind, zeigt nun auch die Entwicklung der Vergütung des Topmanagements. Im schwierigen Geschäftsjahr 2022 sind die Gehälter in den Dax-Vorständen im Schnitt um mehr als acht Prozent gesunken. Und damit nicht genug: Bei zehn Millionen Euro Jahressalär scheint Schluss zu sein. So ist Christian Sewing mit 9,2 Millionen Euro der Spitzenverdiener des Jahres 2022.
2021 führten Linde-CEO Steve Angel und VW-Boss Herbert Diess die Liste der Topverdiener im Dax noch mit 19 beziehungsweise knapp zwölf Millionen Euro klar an. Solche Gehälter lösen in regelmäßigen Abständen große Debatten aus. So warnten Experten wie Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, im vergangenen Jahr vor der „gesellschaftlichen Brisanz“ zweistelliger Millionengehälter.
Diese Debatte bleibt uns in diesem Jahr erspart. Nicht nur, weil die CEO-Gehälter gesunken sind, sondern auch, weil sie im internationalen Vergleich sehr gering sind. So verdiente kein einziger CEO eines Dow-Jones-Konzern weniger als zehn Millionen Euro.





