Kommentar: Wie Deutschland die Vereinten Nationen stärken könnte

Die fünf Siegermächte des Zweiten Weltkriegs geben noch immer den Ton an.
Der zweite Generalsekretär der Vereinten Nationen prägte einen der meistzitierten Sätze der Diplomatie. Die Vereinten Nationen seien nicht geschaffen worden, „um die Menschheit in den Himmel zu bringen, sondern sie vor der Hölle zu bewahren“.
Auch 75 Jahre nach der Gründung der Vereinten Nationen gilt der von Schwedens Dag Hammarskjöld formulierte Auftrag. Trotz ihrer Unzulänglichkeiten und Versäumnisse bleiben die UN der einzige globale Bund, in dem die 193 Staaten zu nahezu allen Herausforderungen ihre Beschlüsse fassen können: vom Klimawandel über Covid-19, Armut, Rüstung, bewaffnete Konflikte bis hin zu den Flüchtlingsbewegungen.
Um die Handlungsfähigkeit der UN in einem Zeitalter immer größerer globaler Krisen sicherzustellen, brauchen die UN dringend einen Umbau, insbesondere in ihrem Machtzentrum, dem Sicherheitsrat.
Noch spiegelt der Sicherheitsrat die internationale Machtverteilung aus dem Gründungsjahr der UN, 1945, wider: Die fünf Vetomächte, USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien geben den Ton am Hufeisentisch an. Absteigende Mächte wie Großbritannien und Frankreich geraten aber immer mehr in unangenehme Erklärungsnot, wieso sie noch im privilegierten New Yorker Fünfer-Klub sitzen.





