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Prüfers KolumneZwischen GenZ und Wahnsinn

Eine Umfrage zeigt, dass junge Leute ganz konservativ lieber Haus und Familie hätten als Sozialismus. Was sie auch wollen: mehr Geld für weniger Arbeit. Da gibt es eine Lösung.Tillmann Prüfer 17.02.2024 - 11:21 Uhr
Der Autor ist Mitglied der Chefredaktion des „Zeit-Magazins“. Foto: Handelsblatt

Alle beschweren sich über die angeblich so faule wie woke Generation Z. Dabei habe ich gelesen, dass diese Generation wesentlich konservativer ist, als man denkt.

Bei Wahlumfragen unter den 18- bis 29-Jährigen verorten sich immerhin 40 Prozent im konservativen bis rechten Spektrum. Laut der Soziologin Gudrun Quenzel von der Uni Vorarlberg, die regelmäßig Jugendliche befragt, seien deren Zukunftsträume „heiraten, ein Haus haben und einen spannenden Beruf“, wie sie der „Süddeutschen Zeitung“ verriet.

Und eine Umfrage der Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD) ergab, dass 81 Prozent der Befragten zwischen 15 und 25 Jahren im Job vor allem gute Verdienstmöglichkeiten suchen. Sinn und Zweck des Jobs seien eher zweitrangig.

Weniger Arbeitszeit, mehr Gewerkschaft

Man muss sich dann schon fragen, warum die junge Generation so sehr an der Work-Life-Balance hängt, wenn sie mit der Freizeit gar nichts Spannendes vorhat. Immerhin möchten die Gen-Z-Vertreter eher weniger arbeiten, um dabei eher mehr Geld zu bekommen.

Konsequenterweise finden es 72 Prozent der 18- bis 29-Jährigen in Deutschland gut, wenn Gewerkschaften an Macht und Einfluss gewinnen. Das fand eine Forsa-Umfrage heraus. Die „Süddeutsche Zeitung“ sagt, vor dem Berufseintritt würden zwei Drittel der 16- bis 23-Jährigen auch eine Führungsposition anstreben, allerdings würden nach zwei Berufsjahren überproportional viele junge Menschen ihre Zukunftspläne ändern und dann doch nicht mehr so gern Verantwortung übernehmen wollen.

Mir klingt das alles nach einer sehr vernünftigen Lebenseinstellung. Führungsjobs sind anstrengend, man muss andere zum Arbeiten animieren und bekommt Ärger, wenn sie es nicht tun. Und vielleicht ist es besonders anstrengend zu führen, wenn man lauter junge Leute im Team hat, die gern weniger Zeit im Job verbringen möchten, aber mehr verdienen.

Letztlich muss man ja vor allem auf der mittleren Führungsebene häufig viel mit anpacken und die liegen gebliebene Arbeit ausgleichen. Wer will das schon?

Michael Douglas ist an allem schuld

Vor diesem Hintergrund scheint die Z eine äußerst kluge Generation zu sein, und man muss sich schon fragen, was mit all den Vorgänger-Generationen nicht stimmt.

Haben die alle sich zu sehr von Filmen wie „Wall Street“ verführen lassen? Ist Michael Douglas daran schuld, dass sich 50-Jährige heute im mittleren Management quälen und von einer weiteren Karrierestufe träumen?

Mir scheint nur eine Lösung möglich: Man sollte die Vertreter der Generation Z sofort ins Topmanagement befördern. Dort muss man nicht viel arbeiten und bekommt trotzdem viel Geld, und wenn man schlecht entscheidet, müssen andere es richten.

Vielleicht die Leute aus den Vorgängergenerationen, die gern länger arbeiten – und es dazu auch motivierend und modern fänden, einen jungen Chef zu haben.

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