US-Wahl 2024: Hass und Hetze sind im US-Wahlkampf nicht mehr zu stoppen


Das TV-Duell zwischen Kamala Harris und Donald Trump vor einer Woche war noch das Kontrollierteste, was dieser Wahlkampf zu bieten hat. Doch dann folgte die Debatte um Immigranten, die Haustiere essen, Bombendrohungen gegen Schulen und Rathäuser, ein verhindertes Attentat auf Trump und ein Post von Elon Musk auf seiner Plattform X: „Warum wollen sie Trump töten?“ fragt er da und kommentiert seinen eigenen Eintrag: „Und niemand versucht Kamala zu ermorden?“ mit seinem nachdenklichen Gesichts-Emoji.
Musk hat den Tweet zwar nach Empörung von beiden Seiten wieder gelöscht. Aber für die Demokaten sind die Äußerungen der Beweis, wie gewaltbereit die andere Seite ist. Das Trump-Lager dagegen sieht die zwei Attentatsversuche als Beweis für die Gewaltbereitschaft aufseiten der Demokraten. Trump wirft den Demokraten vor, die Gewalt anzuheizen, wenn sie ständig vor ihm als Gefahr für die Demokratie warnen.
Bisher sieht es so aus, als hätten die beiden Attentäter in Pennsylvania und in Florida weniger politische als vielmehr psychische Probleme gehabt. Eins steht aber fest: Der amerikanische Wahlkampf ist außer Kontrolle geraten und es gibt wenig Hoffnung, dass sich daran etwas ändert in den kommenden Wochen. Es wird wahrscheinlich eher noch schlimmer.
Trump und Vance heizen die Stimmung an
In den letzten beiden Wahlkämpfen war Trump zwar schon Trump und seine Tweets oft unkontrollierbar und aggressiv. Aber damals hatte er im Wahlkampf mit Mike Pence einen zumindest rhetorisch eher zurückhaltenden Konservativen an der Seite.
Bei J.D. Vance ist das anders: Der heizt die Stimmung mit seinen Kommentaren zu Haustier-essenden Haitianern, zur Normalität von Amokläufen an Schulen und kinderlosen Katzen-Frauen eher noch weiter an.
Und dann ist da noch der Dritte im Bunde: der Tesla-, SpaceX- und Twitter-Chef Elon Musk, der Trump nicht nur finanziell, sondern auch verbal unterstützt. Auch der ist bekanntermaßen außer Kontrolle.





Ob dieses explosive Trio Trump im Wahlkampf nun nützt oder nicht, darüber gehen die Meinungen auseinander. Die MAGA-Basis können die drei sicher mobilisieren. Aber moderate Konservative dürften sich kaum noch vertreten fühlen.
Für die verbliebenen sieben Wochen bis zur Wahl bleibt nun zu hoffen, dass der Geheimdienst seinen Job macht und Trump und Harris schützt. Denn mit moderateren Tönen in den letzten sieben Wochen vor der Wahl ist nicht zu rechnen.
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