Morning Briefing: Leitstern: Die USA dominieren den G7-Gipfel
Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,
Drei Schlagzeilen vom ersten Tag des G7-Gipfels im bayrischen Wellness-Resort Schloss Elmau. Dort agiert der Älteste in der Regierendenrunde (Biden ist 79) als nimmermüder Pacemaker für jene zusammengewürfelte Trainingsgruppe, die sich „Der Westen“ nennt und seit Jahren allerlei ökonomische Konditionsschwächen mit sich herumschleppt.
Gerade in Deutschland hadern wir gerne mit dem US-amerikanischen Machtanspruch, bis hin zur irregeleiteten Fehlwahrnehmung, die USA würden ebenso rücksichtslos ihre Interessen durchsetzen wie Russland die seinen. Doch wenn es um Joe Bidens Führungsrolle in der Ukrainekrise geht, muss man konstatieren: Er hat sich nichts genommen, was nicht herumlag und endlich aufgehoben werden wollte.
„Außenpolitisch sind die USA so dominant wie zuletzt in den 50er- und 60er-Jahren“, urteilt Handelsblatt-Meinungsschef Jens Münchrath und sagt: „Biden betreibt Geopolitik – wie immer – vorwiegend im amerikanischen Interesse, aber durchaus auch im Sinne Europas.“
Heute wird es auf Schloss Elmau vor allem darum gehen, die als Gäste eingeladenen Schwellenländer zu überzeugen, schärfere Russland-Sanktionen mitzutragen. Vor allem Indien ist mittlerweile ein großer Käufer von russischem Öl, das wegen der westlichen Sanktionen deutlich unter Weltmarktpreis zu haben ist.





