Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Schufa-Umfrage Pandemie geht bei Soloselbstständigen an die wirtschaftliche Substanz

Viele Kleinstunternehmen trifft die Coronakrise laut einer Schufa-Umfrage hart. Sie müssen auf ihre Rücklagen zugreifen und private Einbußen hinnehmen.
09.03.2021 - 12:03 Uhr Kommentieren
Unterm Strich stieg bei Soloselbstständigen die Unzufriedenheit mit der finanziellen Situation von 50 auf 60 Prozent. Quelle: dpa
Soloselbstständige

Unterm Strich stieg bei Soloselbstständigen die Unzufriedenheit mit der finanziellen Situation von 50 auf 60 Prozent.

(Foto: dpa)

Berlin Soloselbstständige und Kleinstunternehmen sind in der Coronakrise sehr viel stärker von Einbußen beim Haushaltseinkommen betroffen als die Gesamtbevölkerung. Nach einer Umfrage der Auskunftei Schufa, die dem Handelsblatt vorliegt, verzeichnen 70 Prozent der Soloselbstständigen und 64 Prozent der Kleinstunternehmen geringere Haushaltseinkommen. Dagegen müssen nur 38 Prozent der Bevölkerung Einbußen beim Einkommen hinnehmen.

Nach der Umfrage haben viele auf staatliche Hilfsmaßnahmen zurückgegriffen. Mehr als 50 Prozent der Kleinstunternehmen und rund 40 Prozent der Soloselbstständigen haben finanzielle Hilfen in Anspruch genommen. Dabei dominierten die verschiedenen Soforthilfen und Überbrückungshilfen, die Bund und Länder anbieten.

Allerdings fällt die Bewertung dieser Hilfen schlecht aus. Lediglich 29 bzw. 39 Prozent sind eher oder sehr zufrieden mit diesen Hilfsmaßnahmen.

Um mit der verschlechterten wirtschaftlichen Lage klarzukommen, wurden größere Investitionen zurückgestellt und es wurde verstärkt auf Rücklagen zurückgegriffen. „Die Auswirkungen der Corona-Pandemie gehen bei den Soloselbstständigen und Kleinstunternehmen an die Substanz. Sehr viele Unternehmerinnen und Unternehmer haben auf ihre Rücklagen zugreifen müssen und auch privat Einbußen hingenommen“, sagt Ole Schröder, Vorstandsmitglied der Schufa Holding AG.

Die Befragten sind der Auffassung, dass sie bei der Auszahlung benachteiligt werden oder die Auszahlung zu lange dauert. In der Vergangenheit häuften sich Berichte, dass Berechtigte die Hilfen nicht in Anspruch nahmen, da die Voraussetzungen nicht klar waren und sie im Nachgang Probleme bei einer möglichen Überprüfung der Anspruchsgrundlage befürchteten.

Für Verdruss sorgte zudem die Entscheidung der Bundesregierung, dass Corona-Soforthilfen für Soloselbstständige und Kleinstunternehmen nicht als Unternehmerlohn eingesetzt werden dürfen – anders als KfW-Schnellkredite für größere Betriebe.

Coronakrise: Mitarbeiter-Gehälter in Gefahr

Die Umfrage zeigt, dass sich die rund zwei Millionen dieser Unternehmer nicht über einen Kamm scheren lassen. Trotz der Herausforderungen schätzt die Mehrheit die Zukunft des eigenen Unternehmens als sicher oder sehr sicher ein. Diese Aussage wird gestützt durch Daten der Schufa, die bislang noch keinen Anstieg von Zahlungsstörungen verzeichnet.

Allerdings hat sich die Auftragslage weiter leicht verschlechtert. So sagen jeweils 60 Prozent der Soloselbständigen und Kleinstbetriebe, dass sie eher weniger oder deutlich weniger zu tun haben. Und rund die Hälfte geht im laufenden Jahr von einem geringeren Umsatz im Vergleich zu 2019 aus. Mehr als ein Viertel der Befragten rechnet allerdings auch mit Umsatzsteigerungen.

Unterm Strich stieg bei Soloselbstständigen die Unzufriedenheit mit der finanziellen Situation von 50 auf 60 Prozent. Nach wie vor die Hälfte der Kleinstunternehmen gibt an, dass es schwerfallen wird, die Gehälter der Mitarbeiter zu bezahlen.

Angesichts der bestehenden Probleme verwundert es fast, dass lediglich 58 Prozent der Soloselbstständigen und 56 Prozent der Kleinstunternehmen sich für Lockerungen bei Corona-Maßnahmen einsetzen.

Mehr: Die meisten Bürger kommen finanziell gut durch die Pandemie – Verschuldung bei Geringverdienern steigt.

Startseite
Mehr zu: Schufa-Umfrage - Pandemie geht bei Soloselbstständigen an die wirtschaftliche Substanz
0 Kommentare zu "Schufa-Umfrage : Pandemie geht bei Soloselbstständigen an die wirtschaftliche Substanz"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%