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Afghanistan US-Präsident Biden: „Ich stehe felsenfest hinter meiner Entscheidung“

Joe Biden verteidigt den Abzug des US-Militärs aus Afghanistan. Im Fall eines Angriffs auf US-Kräfte drohte er den Taliban mit „einer raschen und starken“ militärischen Reaktion.
16.08.2021 Update: 16.08.2021 - 22:38 Uhr Kommentieren
US-Präsident Joe Biden hat sich in einer Ansprache im Weißen Haus zur Lage in Afghanistan geäußert. Quelle: AP
USA

US-Präsident Joe Biden hat sich in einer Ansprache im Weißen Haus zur Lage in Afghanistan geäußert.

(Foto: AP)

Washington US-Präsident Joe Biden hat die Taliban vor einer Einmischung in die Evakuierungen aus Afghanistan gewarnt. Er drohte mit „vernichtender Gewalt, falls nötig“. Zugleich betonte Biden am Montag im Weißen Haus, er stehe felsenfest hinter seiner Entscheidung zum Abzug der US-Truppen aus Afghanistan. Der Zusammenbruch der afghanischen Regierung sei „tatsächlich rascher erfolgt als wir das vorhergesehen haben“.

Er habe die Wahl gehabt zwischen einer Vereinbarung zum Abzug der Truppen oder einer Entsendung Tausender weiterer Soldaten und einem „dritten Jahrzehnt“ des Krieges. Er werde die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen, sagte er.

Er stehe felsenfest zu seiner Entscheidung, sagte Biden. Es hätte auch keinen Unterschied gemacht, wenn die US-Truppen noch etwas länger in Afghanistan geblieben wären, sagte er. Auch dies hätte den mangelnden Kampfwillen der afghanischen Sicherheitskräfte nicht ändern können. Er sei gegen „endlose Militäreinsätze“, betonte Biden.

Die USA können islamistische Terrorgruppen wie Al-Kaida nach Ansicht des US-Präsidenten auch ohne eine permanente Militärpräsenz in dem Zielland effektiv bekämpfen. Das US-Militär zeige dies in anderen Ländern wie zum Beispiel Somalia oder Jemen, sagte Biden. Falls nötig, könne dies künftig auch in Afghanistan so geschehen, sagte er mit Blick auf den bevorstehenden Abzug der US-Truppen.

Es war Bidens erste öffentliche Äußerung seit der faktischen Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban in Afghanistan und auch der Hauptstadt Kabul. Er betonte zudem, das ursprüngliche Ziel des US-Einsatzes in Afghanistan, das Ausmerzen der Terrorgruppe Al-Kaida nach den Anschlägen vom 11. September 2001, sei längst erreicht worden.

Trump: „Es geht um die grob inkompetente Weise, auf der wir Afghanistan verlassen haben“

Biden hatte im Frühjahr angekündigt, dass die damals noch rund 2500 verbliebenen Soldaten Afghanistan bis zum 20. Jahrestag der Anschläge verlassen sollten. Zuletzt wurde das Abzugsdatum auf Ende August vorgezogen. Angesichts des Vormarsches der Taliban verstärkt das US-Militär seine Präsenz allerdings seit letzter Woche wieder, um die Evakuierung des Botschaftspersonals, von amerikanischen Staatsbürgern und von früheren afghanischen Mitarbeitern des US-Militärs zu sichern. Die US-Streitkräfte wollen in Kürze bis zu 6000 Soldaten am Flughafen in Kabul stationiert haben.

Der US-Präsident wies auch darauf hin, dass er die schwierige Lage von seinem Vorgänger Donald Trump übernommen habe, der mit den Taliban einen Friedensvertrag geschlossen hatte. Trump, der keinen Zugang mehr zu Twitter hat, teilte über seinen Email-Verteiler mit: „Es geht nicht darum, dass wir Afghanistan verlassen haben. Es geht um die grob inkompetente Weise, auf der wir es verlassen haben“.

Dem stimmen zum Teil auch Demokraten zu. „Es war die Entscheidung des ehemaligen Präsidenten, rauszugehen, was man durchaus diskutieren kann“, sagte etwa der demokratische Abgeordnete Dean Phillips aus Minnessota. Aber es sei „die Ausführung der amtierenden Regierung dieser Exitstrategie, die eindeutig ein dramatisches Versagen war und ein Makel für die USA darstellt“. Viele Politiker hatten Biden seit Monaten gedrängt, mehr zu tun, um die Zehntausenden Afghanis aus dem Land zu bringen, die mit dem Amerikanern zusammengearbeitet haben und denen nun die Rache der Taliban droht. 

Mit Agenturmaterial

Mehr: Alle Entwicklungen in der Afghanistan-Krise können Sie in unserem Newsblog verfolgen.

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