EU-Kommissionsvizepräsident Dombrovskis: EU hat genug Feuerkraft für Kampf gegen Krise

Dombrovskis mahnt die EU-Staaten ihre Schulden im Blick zu haben.
Berlin Die Europäische Union hat EU-Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis zufolge eine ausreichende Finanzstärke zur Bewältigung der Folgen Coronavirus-Pandemie. „Auf jeden Fall haben wir genug Feuerkraft, um die gegenwärtige Krise zu bestehen“, sagte Dombrovskis dem Magazin „Focus“ laut Vorabbericht vom Samstag.
Die EU und ihre Mitgliedstaaten hätten bereits rund 3,4 Billionen Euro zum Kampf gegen die Krise mobilisiert. Das seien ungefähr 25 Prozent der EU-Wirtschaftsleistung. „Das ist eine riesige, nie dagewesene Reaktion.“ Kein Land müsse fürchten, wegen der Krise abgehängt zu werden.
Dombrovskis forderte die EU-Staaten aber auf, die Schulden und Haushaltsdefizite im Blick zu behalten. Zwar sei der Stabilitätspakt ausgesetzt, wodurch die strikten Defizitgrenzen nicht mehr eingehalten werden müssen. Sobald die europäische Wirtschaft zur Normalität zurückkehre und die Ausweichklausel deaktiviert werde, müssten sich die Mitgliedsstaaten aber wieder voll an die Bedingungen halten.
Auf einen harten Sparkurs nach der Krise wollte sich Dombrovskis nicht festlegen. „Wir werden abwägen müssen – zwischen der Tragfähigkeit der Schulden und der Notwendigkeit, in den Aufschwung zu investieren.“ Das werde ein Balanceakt, sagte der Lette.
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