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Internetkonzern Abstrakter denken: Die Google-Suche lernt gleichzeitig lesen, hören und sehen

Ein neues KI-Modell hilft Googles Suchmaschine, komplexe Fragen zu beantworten – und etwa Socken mit viktorianischen Blumenmustern zu finden.
29.09.2021 - 21:24 Uhr Kommentieren
Der Konzern steckt enorme Ressourcen in Künstliche Intelligenz. Quelle: AP
Google-Zentrale in Mountain View, Kalifornien

Der Konzern steckt enorme Ressourcen in Künstliche Intelligenz.

(Foto: AP)

San Francisco Google will seine Suchmaschine mit einer neuen KI-Technik revolutionieren und Fragen mit so viel Kontext beantworten, wie es bislang nur Menschen können. In einem Event aus der Unternehmenszentrale in Mountain View hat Google am Mittwoch konkrete Anwendungen für das Multitask Unified Model (MUM) vorgestellt.

MUM soll Informationen aus verschiedenen Datenformaten wie Text, Bildern oder Tönen zusammen verstehen und interpretieren können – daher der Name Multitask. Als Beispiel zeigte Googles Senior-Vizepräsident Prabhakar Raghavan einen Kollegen in einem geblümten Shirt. Bislang könne er mit der Lens-Funktion in der Google-App das Shirt fotografieren und sich ähnliche Shirts anzeigen lassen; weil die Ähnlichkeit rein optisch ist, bleibt sie auf das Medium Bild beschränkt. Multitasking ist nicht notwendig.

Wenn er Socken im selben Stil kaufen will, muss die Suche aber abstrakter denken können. Bald werde es möglich sein, Text- und Bildsuche so zu kombinieren, dass Socken im gleichen „viktorianischen Blumenmuster“ mit einer Anfrage gesucht werden könnten. Die gleiche Technik werde es auch ermöglichen, eine kaputtes Teil am Fahrrad zu fotografieren und direkt den Link zur Stelle in einem Reparaturvideo zu erhalten, an der genau dieses Teil repariert wird.

Künstliche Intelligenz wandelt sich auch außerhalb von Google von reiner Mustererkennung in Datenbergen zu einer Disziplin mit vielen Sinnen: OpenAI, das von Elon Musk und Microsoft unterstützte KI-Start-up aus San Francisco, verblüffte die Welt vor einigen Monaten mit GPT-3.

Das Sprachgenerierungsmodell war mit den gewaltigen Textmengen des Internets so gut trainiert worden, dass es verständliche und oft sinnvolle Antworten auf allerlei Fragen geben konnte. Kurz darauf veröffentlichte OpenAI Codex – quasi die Schwester von GPT-3 –, das statt Text Computer-Codes produzieren kann.

Fotos, Google Maps und Youtube wirken zusammen

Google will sich bei KI-Anwendungen aber nicht von Start-ups übertrumpfen lassen. Der Konzern ist stärker auf die Weiterentwicklung von KI fokussiert als vermutlich jedes andere Großunternehmen der Welt.

In der Verbindung seiner erfolgreichen, ständig datensammelnden Dienste liegt Googles Vorteil: Das Unternehmen hat neun Dienste mit mehr als einer Milliarde Nutzer weltweit. Viele wie Google Fotos, die Google-Suche, Youtube oder Maps wirken bei MUM zusammen.

Google verdient einen Großteil seines Umsatzes mit Onlinewerbung, die etwa um Suchergebnisse geschaltet wird. Auch Amazon drängt stärker in dieses Geschäft vor und wirbt um Händler, die auf der Seite seiner Handelsplattform gezielter willige Käufer umwerben können als bei Google, wo viele Nutzer eher der „Nur mal gucken“-Laufkundschaft eines physischen Ladens entsprechen.

Im April hat Google die Gebühren in seiner Shopping-Funktion abgeschafft, um Amazon zu unterbieten, und bietet Händlern in Partnerschaft mit Shopify einen Lieferdienst an.

Mit MUM sollen Google-Nutzer nun nicht nur wie bisher Kleidungsstücke fotografieren und im Internet shoppen können. Sie sollen auch Läden in Google Maps angezeigt bekommen, wo sie das Produkt persönlich anprobieren und kaufen können.

Mehr: Australische Kartellbehörde nimmt Googles Werbegeschäft ins Visier

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