Flugzeughersteller Boeing-Flugzeuge bleiben wegen neuer Probleme mit Unglücksflieger 737 Max am Boden

Die US-Fluggesellschaft zählt zu den wichtigsten Abnehmern des Typs.
New York Die US-Fluggesellschaft Southwest Airlines lässt seit Freitag vorübergehend 30 ihrer 58 Flugzeuge des Modells Boeing 737 Max 8 am Boden. Grund dafür sind neue Produktionsschwierigkeiten bei dem Mittelstreckenflieger. Der Flugzeugbauer Boeing hatte zuvor nach eigenen Angaben 16 Kunden über die möglichen Probleme informiert.
Die Aktie des Airbus-Konkurrenten war daraufhin am Freitagmorgen mit einem deutlichen Minus in den US-Handel gestartet.
Diesmal geht es um Mängel bei der Stromversorgung bei einigen Flugzeugen, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Boeing empfahl seinen Kunden, den Betrieb der Maschinen auszusetzen, bis mögliche Probleme ausgeschlossen werden können. Die Kunden müssten überprüfen, ob ein bestimmtes Bauteil ausreichend geerdet sei.
Wie viele Maschinen betroffen sein könnten, ließ der Flugzeugbauer offen. Boeing arbeite eng mit der zuständigen Luftfahrtaufsicht FAA zusammen.
Die 737 Max ist Boeings meistverkauftes Modell und ein wichtiger Gewinnbringer. Das Modell war im März 2019 nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten in Indonesien und Äthiopien aus dem Verkehr gezogen worden. Als Unglücksursache galten Probleme mit der Steuerung.
Die US-Luftfahrtbehörde hatte erst im vergangenen November nach Software-Updates und mit Auflagen etwa zum Pilotentraining den Flugbetrieb wieder zugelassen. Das aktuelle Problem stehe nicht im Zusammenhang damit, sagte eine Boeing-Sprecherin. Das Unternehmen hatte zuletzt nicht nur mit Schwierigkeiten bei der 737 Max zu kämpfen, sondern auch mit dem massiven Einbruch durch die Corona-Pandemie und den Produktionsproblemen bei dem 787 Dreamliner.
Bei dem 737 Max hatte es zuletzt wieder Hoffnung gegeben, nachdem Southwest vor zwei Wochen 100 Exemplare des Modells geordert hatte. Die Fluglinie zählt zu den größten Abnehmern.
Southwest habe zwar bisher keine Betriebsprobleme im Zusammenhang mit dem Problem festgestellt, sortiere die 30 Maschinen aber nun für eine weitere Überprüfung aus, erklärte ein Sprecher. Potenziell beeinträchtigte Jets, die bereits für Flüge eingeplant seien, würden nun durch andere ersetzt. Man rechne mit allenfalls minimalen Störungen im Betriebsablauf.
Mit Agenturmaterial
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Es ist mir unbegreiflich, wieso Fluglinien noch Boeing kaufen, auch wenn die Rabatte angeblich 30 bis 50 % sind. Wer steigt denn noch in eine Boeing? Oder sind das alles Frachtflieger?