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Autozulieferer Continental baut um – Zwei Vorstände müssen gehen

Der Autozulieferer stellt sich neu auf. Conti-Chef Setzer will zentrale Bereiche künftig selbst führen. Zwei Vorstandsposten werden gestrichen.
30.09.2021 Update: 30.09.2021 - 15:58 Uhr Kommentieren
Neue Stellen entstehen vor allem bei Software, Sensorik und Elektronik. Quelle: dpa
Continental-Firmenzentrale

Neue Stellen entstehen vor allem bei Software, Sensorik und Elektronik.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Continental passt seine Konzernstruktur an und leitet einen Umbau des Managements ein. Der Dax-Konzern teilte am Donnerstag nach einer Sitzung des Aufsichtsrats in Hannover mit, dass der ursprünglich siebenköpfige Vorstand auf fünf Posten verkleinert wird.

Ab dem 1. Januar 2022 scheiden die beiden langjährigen Conti-Manager Helmut Matschi und Frank Jourdan vorzeitig aus dem Vorstand aus. Die Verträge wären erst im März 2024 ausgelaufen.

Ausschlaggebend für die Demission der beiden Vorstände ist ein interner Umbau. So werden das Geschäftsfeld für das automatisierte Fahren, das bislang Jourdan mitverantwortet hatte, und Matschis Sparte für Vernetzungstechnologien in der Einheit „Automotive“ unter Führung von Conti-Chef Nikolai Setzer zusammengefasst. Damit übernimmt Setzer höchstpersönlich die Verantwortung für das Kerngeschäft von Continental, das er als eines der wichtigsten zukünftigen Wachstumsfelder für das Gesamtunternehmen ausgemacht hat.

„Wir reduzieren Komplexität und erhöhen unsere Geschwindigkeit und Transparenz“, teilt Setzer in einer Mitteilung des Konzerns mit. Besonderes Augenmerk legt Setzer dabei auf die Software, die in der Automotive-Sparte als separate Untereinheit „Software and Systems Excellence“ geführt wird. Dadurch will der 50-Jährige die Softwarekompetenzen von Continental noch stärker bündeln. „Davon profitieren unsere Kunden“, sagt der Conti-Chef.

Ob Setzer die neue zusammengefasste Automotive-Einheit neben seiner Funktion als Konzernvorstand auch langfristig kontrollieren wird, lässt der Konzern offen. Ein Unternehmenssprecher machte über die Dauer der Doppelfunktion des Conti-Chefs keine Angaben.

Arbeitnehmervertreter fordern berechenbaren Kurs

Neben der Automotive-Sparte dividiert Continental die bislang zusammengefassten Geschäftsfelder Reifen und Industrie in zwei eigenständige Unternehmensbereiche auseinander. „Continental wird künftig von drei starken, gleichberechtigten und unabhängigen Unternehmensbereichen getragen“, teilt der Conti-Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Reitzle mit.

Aus Sicht der Arbeitnehmer ist vor allem die Verschlankung des Vorstands ein längst überfälliger Schritt gewesen. Konzernbetriebsrat Hassan Allak begrüßte den Beschluss des Aufsichtsrats. „Wir haben diesen Schritt schon vor mehr als einem Jahr gefordert. Es ist richtig und konsequent, Fürstentümer aufzulösen und damit grundsätzlich die Struktur der Strategie folgen zu lassen“, sagt Allak, bemängelt aber gleichzeitig, dass die Entscheidung zu spät komme.

Laut Allak hat Conti wegen der verzögerten Entscheidung zu personellen Konsequenzen auf Managementebene sehr gute Fach- und Führungskräfte verloren. Unter anderem hatte der ehemalige Technikchef Dirk Abendroth, eine vielversprechende Personalie im Konzern, Continental Ende Juni dieses Jahres verlassen.

Die Arbeitnehmervertreter hatten kritisiert, dass bislang vor allem die Mitarbeiter vom Konzernumbau betroffen waren. Der ehemalige Conti-Chef Elmar Degenhart hatte das Sparprogramm 2018 eingeleitet, um die hohen internen Kosten von Continental zu senken. Diese offenbarten sich im Zuge des Strukturwandels in der Autoindustrie und traten während der Coronakrise noch deutlicher zutage.

Vor allem das eigentliche Kerngeschäft mit Autokomponenten und Autosoftware, das nun in der Automotive-Einheit unter Setzer gebündelt ist und bislang von Matschi und Jourdan geführt wurde, schwächelt operativ seit Jahren. Aus Konzernkreisen hieß es seit Längerem, dass auch interne Querelen zwischen Jourdan und Matschi einer schnellen Restrukturierung der Automotive-Einheit im Weg stünden.

Mehr: VWs Software-Einheit Cariad will Bosch, Conti und ZF entmachten

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