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Gold ETFs: Wertstabil investieren über Online-Broker

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Frank Baecke
12.12.2025 – 13:36 Uhr aktualisiert
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Darstellung von Gold als Bestandteil eines breit gestreuten ETF-Investments: Münzen und Barren liegen auf Marktcharts, während im Hintergrund Kursbewegungen den globalen Finanzmarkt widerspiegeln.
Darstellung von Gold als Bestandteil eines breit gestreuten ETF-Investments: Münzen und Barren liegen auf Marktcharts, während im Hintergrund Kursbewegungen den globalen Finanzmarkt widerspiegeln.
Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Gold gilt als wertstabiles Investment und kann ein Depot stabilisieren, wenn Aktien- oder Kryptowährungen stark schwanken.
  • Der Zugang zu Goldinvestments ist über Online Broker sowohl unkompliziert als auch ab kleinen Beträgen möglich. 
  • Zu den kostengünstigen und für Privatanleger empfehlenswerten Zugangsanbietern zählen Trade Republic, eToro, Finanzen.net Zero, Scalable Capital und Flatex.

Gold gehört zu den beliebtesten Absicherungen gegen Inflation, Währungsrisiken und Marktcrashs. Doch Gold in Form von Barren oder Münzen zu kaufen, ist mit Aufwand für Transport, Lagerung und Versicherung verbunden.

Vielen Anlegern erscheint daher der Griff zu börsengehandelten Varianten von Gold – insbesondere Gold ETFs und Gold ETCs – attraktiver. Aber Achtung: Wie kosteneffizient das Investment ist, hängt entscheidend von der Wahl des richtigen Anbieters ab.

Gold ETF versus Gold ETC: Was ist der Unterschied?

Wer sich für börsengehandelte Varianten von Gold interessiert, stößt schnell auf die Kürzel ETF und ETC. Ein ETF (Exchange Traded Fund) ist ein passiv verwalteter Fonds, der einen Index abbildet, zum Beispiel einen Aktienindex. Ein Gold ETF würde analog die Entwicklung des Goldpreises nachbilden, indem der Fonds physisches Gold hält und seine Anteile an Anleger ausgibt. In vielen Ländern existieren solche Produkte, etwa die US-amerikanischen Fonds SPDR Gold Shares und iShares Gold Trust. 

In Deutschland besteht jedoch eine regulatorische Hürde: Nach dem Kapitalanlagegesetz darf ein ETF nicht ausschließlich in einen einzelnen Rohstoff investiert sein. Darum sind Gold ETFs in Deutschland faktisch nicht handelbar. Für deutsche Privatanleger führt der Weg darum über Gold ETCs (Exchange Traded Commodities), die den Goldpreis abbilden und wie Aktien an der Börse gekauft und verkauft werden. 

Gold ETCs sind physisch besicherte Inhaberschuldverschreibungen. Der Emittent hinterlegt als Sicherheit physisches Gold, das bei Verwahrstellen wie Clearstream in Frankfurt oder auch in der Schweiz gelagert wird. Manche Produkte erlauben sogar die physische Auslieferung des Goldes – gegen eine Gebühr. 

Der Unterschied im Alltag? Bei einem ETF ist man Miteigentümer des Fondsvermögens, bei  einem ETC ist man Gläubiger gegenüber dem Emittenten. Wer in Deutschland von Gold ETF spricht, meint in der Regel einen Goldminen-ETF oder einen Gold ETC. 

So funktioniert der Kauf von Gold ETCs

Der Kauf eines Gold ETCs unterscheidet sich nicht grundlegend vom Kauf einer Aktie oder eines ETFs: Über ein Depotkonto wird eine Kauf- oder Verkaufsorder erteilt. Wer Anteile eines ETCs erwirbt, erwirbt eine Schuldverschreibung, deren Wert sich an der Entwicklung des Goldpreises orientiert. 

Da klassische Gold ETFs in Deutschland nicht handelbar sind, konzentriert sich der Markt auf ETCs. Diese werden an Börsen wie Xetra, Gettex oder anderen Plätzen gehandelt. Anleger benötigen ein Wertpapierdepot bei einem Broker, der solche ETCs führt, und können dann ganz normal ordern.

Bei einem Online Broker dauert die Depoteröffnung wenige Minuten. Sie erfolgt vollständig digital und per Video-Ident-Verfahren. Nach der Freischaltung steht das Handelskonto zur Verfügung. Über die Suchfunktion wird dann das gewünschte Goldprodukt anhand der ISIN-Nummer ausgewählt. Nach Eingabe der Stückzahl oder des Anlagebetrags wird die Order platziert. Wenige Sekunden später erfolgt die Ausführung.

Für langfristig orientierte Sparer bieten viele Broker auch Sparpläne an. Dabei wird monatlich automatisch ein festgelegter Betrag investiert. Der Vorteil: Durch den Cost-Average-Effekt kauft die Sparrate bei niedrigen Kursen mehr Anteile, bei hohen Kursen entsprechend weniger. 

Gold ETFs aus dem Ausland: Eine legale Option?

Während in Deutschland keine Gold ETFs zugelassen sind, existieren sie in anderen Ländern durchaus. Der SPDR Gold Shares ETF aus den USA zum Beispiel verwaltet über 50 Milliarden US-Dollar. Schweizer Börsen listen ebenfalls entsprechende Produkte.

Können deutsche Anleger dort investieren? Rechtlich ja, praktisch gestaltet es sich schwierig. Die meisten deutschen Broker bieten keine Schweizer oder amerikanischen Gold ETFs an. Wer dennoch Zugang wünscht, benötigt ein Depot bei einem internationalen Broker wie Interactive Brokers. Doch die Komplexität steigt dann erheblich, durch Währungsumrechnungen, ausländische Quellensteuer und fehlende automatische Abführung der Abgeltungsteuer.

Für Privatanleger überwiegen die Nachteile. Deutsche Gold ETCs erfüllen denselben Zweck, sind steuerlich einfacher handhabbar und über Online Broker verfügbar.

Worauf es bei der Auswahl eines Brokers ankommt

Nicht jeder Anbieter eignet sich gleichermaßen für Goldinvestments. Bei der Wahl eines Brokers sollten folgende Kriterien im Fokus stehen:

  • Produktauswahl:
    Broker unterscheiden sich durch das Angebot an Gold ETCs. Manche bieten nur wenige Produkte an, andere das volle Spektrum. Besonders Xetra Gold fehlt oft bei Neobrokern, da es nicht über deren bevorzugte Handelsplätze läuft. Für mehr Sicherheit ist auf physisch gedeckte, liquide und große ETCs zu achten.
  • Gebührenstruktur:
    Kosten wie Depotgebühr, Ordergebühr, Fremdkostenpauschale, Verwahrungsgebühren oder Spreadaufschläge fallen bei kleinen Aufträgen, häufigem Handel und Sparplänen schnell ins Gewicht. Ein Broker mit einem Euro Pauschale je Trade ist daher besser als einer, der fünf Euro berechnet.
  • Sparplan-Optionen:
    Wer systematisch in Gold investieren möchte, profitiert von kostenlosen Sparplänen. Die Mindestsparrate variiert zwischen einem und 50 Euro monatlich. Aber Augen auf: Bei manchen Brokern fallen Gebühren an. 
  • Handelsplätze und Handelszeiten:
    Manche Broker beschränken sich auf einen Handelsplatz, andere bieten mehrere Optionen. Je mehr Handelsplätze ein Broker anbietet, desto leichter lassen sich passende Kurse finden. Auch längere Handelszeiten sind von Vorteil, weil Kauf und Verkauf von Gold ETCs besser in Marktbewegungen eingepasst werden können.
  • Liquidität und Sicherheit des ETCs:
    Physisch gedeckte, große und liquide ETCs gelten als zuverlässiger. Hier ist das Emittentenrisiko stark reduziert. Solche ETCs gewährleisten zudem, dass Anleger ihre Anteile jederzeit schnell und ohne große Kursabschläge verkaufen können (geringe Spreads), selbst wenn große Volumina gehandelt werden. Die Kombination aus physisch hinterlegtem Edelmetall und hoher Liquidität macht diese Produkte zur bevorzugten Wahl für langfristig orientierte Anleger.

Fünf Top-Anbieter im Vergleich

Wer auf der Suche nach günstigen und benutzerfreundlichen Brokern ist, findet mit Trade Republic, eToro, finanzen.net zero, Scalable Capital und flatex fünf etablierte Anbieter, die besonders häufig empfohlen werden. Alle eignen sich für den Einstieg in Gold ETCs, haben aber jeweils unterschiedliche Stärken:

  • Trade Republic punktet mit der niedrigsten Gebühr pro Trade, was auch für den Handel mit Gold ETCs gilt, und verfügt über die größte Auswahl an ETF-Sparplänen. 
  • eToro bietet internationale Handelsplätze und verzichtet auf Ordergebühren, auch bei vielen ETCs. 
  • Finanzen.net Zero lockt mit einem umfangreichen Angebot an Gold ETCs, die ohne Ordergebühr gehandelt werden können (abgesehen von einem Euro Mindermengenzuschlag bei Orders unter 500 Euro).
  • Scalable Capital überzeugt durch flexible Tarifmodelle (Flatrate und Free Broker). Zur Wahl steht eine sehr breite Palette an ETCs, darunter auch populäre, physisch besicherte Gold ETCs.
  • Flatex bietet physisch besicherte Gold ETCs ohne Verwahrgebühren an und listet auch Xetra Gold, das bei anderen hier im Beitrag genannten Neobrokern fehlt. Für Xetra Gold fällt jedoch eine monatliche Verwahrgebühr von 0,025 Prozent an.

Gebühren auf einen Blick

KriteriumTrade RepubliceToro
Depotführung0 €0 €
Ordergebühr0 €0 € (spreadbasiert,
0,15 – 0,75 % bei ETCs; 0,09 % bei Aktien/ETFs)
Fremdkosten / Handelsplatz1 € Fremdkosten
pauschale
Spread + ggf. Spesen
Gold ETCs / goldnahe Produkte (Auswahl)iShares Physical Gold, WisdomTree Physical Swiss Gold, WisdomTree Gold 3x Lev – kein Xetra-GoldGold ETCs: iShares Physical Gold, Invesco Physical Gold, WisdomTree Core Physical Gold. 
(Verfügbar sind zudem Goldminen-ETFs wie VanEck Gold Miners und gehebelte Produkte wie Direxion Daily Gold Miners)
Webseitetraderepublic.cometoro.com/de
Quelle: Webseiten der Anbieter, eigene Recherche
Stand: Dezember 2025
KriteriumFinanzen.net ZeroScalable CapitalFlatex
Depotführung0 €0 € (Free, Prime+)0 €*
Ordergebührab 500 €: 0 €
(darunter 1 €)
0,99 € im Free Broker   

0 € im Prime+ Broker (ab 250 €, darunter 0,99 €)
5,90 € je Order
Fremdkosten / Handelsplatzkeine Fremdkosten
pauschale; Spread abhängig
Gettex / EIX: 0 €

Xetra: 3,99 € + Handelsplatz
entgelt (mind.
1,50 €) 
Fremdkosten + ggf. Verwahrentgelt für einzelne Produkte
Gold ETCs / goldnahe Produkte (Auswahl)Über 31 Gold ETCs inkl. iShares, EUWAX, VanEck, WisdomTree, AmundiiShares, WisdomTree und weitere Rohstoff-ETCsXetra-Gold, Invesco Physical Gold, Amundi Physical Gold, WisdomTree Physical Gold, iShares Physical Gold
Webseitefinanzen.net/zerode.scalable.capitalflatex.de
*Flatex: exklusive Verwahrgebühr für Xetra-Gold, ADRs und GDRs
Quelle: Webseiten der Anbieter, eigene Recherche
Stand: Dezember 2025

Trade Republic: Der Berliner Kostenkiller

Trade Republic setzt auf radikale Vereinfachung: Eine App, ein Handelsplatz, keine Ordergebühren. Das Konzept überzeugt: Mittlerweile verwaltet die Berliner Neobank über zehn Millionen Depots.

Beim Goldhandel punktet Trade Republic mit der Ein-Euro-Flat. Egal ob 100 oder 10.000 Euro Ordervolumen – es fällt lediglich die Fremdkostenpauschale von einem Euro an. Keine Depotgebühr, keine versteckten Kosten. Das Angebot umfasst drei Gold ETCs: den iShares Physical Gold ETC, den WisdomTree Physical Swiss Gold ETC und einen gehebelten Gold ETC von WisdomTree.

Die Bedienung erfolgt primär über die Smartphone-App, inzwischen existiert aber auch eine Desktop-Version. Sparpläne lassen sich ab einem Euro monatlich einrichten – kostenlos. Der Handel läuft über die Börse LS Exchange.

Einschränkungen gibt es bei der Produktauswahl. Xetra Gold fehlt im Angebot, da es nicht über LS Exchange handelbar ist. Wer dieses Produkt wünscht, muss auf andere Broker ausweichen. Für die meisten Anleger dürfte die Auswahl dennoch ausreichen. Die niedrigen Kosten und die intuitive Bedienung machen Trade Republic zu einer guten Wahl für preisbewusste Einsteiger und erfahrene Anleger gleichermaßen.

eToro: Social Trading trifft Edelmetall

Der israelisch-zypriotische Broker eToro etablierte das Social Trading in Europa. Die Funktion ermöglicht das automatische Kopieren der Strategien erfolgreicher Trader. Bereits über 30 Millionen Menschen weltweit nutzen die Dienste. Die Plattform ist browserbasiert und per App nutzbar.

Bei Gold ETCs verzichtet eToro auf Ordergebühren, auch die Depotführung ist kostenlos. Das Goldproduktangebot ist umfangreicher als bei vielen Konkurrenten: Sechs verschiedene ETCs und ETFs stehen zur Wahl, darunter der beliebte iShares Physical Gold ETC sowie Goldminen-ETFs wie der VanEck Gold Miners ETF.

Was eToro von den meisten deutschen Neobrokern abhebt, ist der Zugang zu über 20 internationalen Börsen weltweit. Das ist ein Vorteil für Anleger, die neben Gold ETCs auch in amerikanische oder asiatische Werte investieren wollen. Allerdings fallen für Auszahlungen pauschal 5 US-Dollar Gebühr an. Zudem entstehen Währungsumrechnungskosten, da eToro intern in US-Dollar abrechnet, auch wenn das Konto in Euro geführt wird. Für Buy-and-Hold-Anleger mit wenigen Transaktionen spielt dies jedoch kaum eine Rolle.

Ein Kritikpunkt sind die Spread-Kosten, die bei ETFs und Aktien 0,09 Prozent betragen. Beim Kauf reiner Gold ETCs ist eToro jedoch sehr günstig. Die einzigen direkten Handelskosten sind der Marktspread und die Währungsumrechnung bei Einzahlung in Euro.

Finanzen.net Zero: Das Informations-Kraftpaket

Finanzen.net Zero gehört zur Börsenmedien AG, dem Verlag hinter dem Finanzportal finanzen.net. Das Besondere ist die Verzahnung von Informationsangebot und Tradingmöglichkeit: Nutzer recherchieren auf finanzen.net, klicken auf „Jetzt handeln“ und landen direkt in ihrem Depot.

Beim Thema Gold ETCs setzt Finanzen.net Zero auf Vielfalt. Über 31 Goldprodukte stehen zur Wahl, darunter alle großen Emittenten wie iShares, Amundi, WisdomTree und VanEck. Die Ordergebühren entfallen ab 500 Euro Ordervolumen. Unterhalb dieser Grenze fällt lediglich ein Euro Mindermengenzuschlag an.

Die Depotführung ist kostenlos, Sparpläne lassen sich ab 25 Euro monatlich einrichten – ohne Ausführungsgebühren. Gehandelt wird über die Börse Gettex. Ein Nachteil: Xetra Gold ist nicht handelbar, da Gettex das Produkt nicht notiert. Für alle anderen Gold ETCs bietet die Plattform jedoch erstklassige Bedingungen.

Die Integration mit dem Finanzportal und das große Angebot machen Finanzen.net Zero zu einem überzeugenden Gesamtpaket. Im Vergleich mit Trade Republic ist Finanzen.net Zero bei Orders über 500 Euro günstiger und bietet zudem eine deutlich größere Auswahl an Gold ETCs.

Scalable Capital: Flexibilität durch Tarifwahl

Der Münchner Neobroker Scalable Capital startete 2020 mit seinem Brokerage-Angebot und zählt mittlerweile über eine Million Kunden. Das Besondere sind die zwei Preismodelle: Das „Free“-Modell ist grundgebührenfrei, kostet aber 0,99 Euro pro Order. Das „Prime+“-Modell kostet 4,99 Euro monatlich, bietet dafür aber kostenfreie Orders ab 250 Euro. Dieses Flatrate-Traden lohnt sich besonders für aktive Anleger.

Bei Gold ETCs bietet Scalable Capital eine kleine Auswahl von physisch besicherten Produkten an. Dazu gehören Gold ETCs von Emittenten wie iShares, WisdomTree und Amundi. Sparpläne lassen sich ab einem Euro monatlich einrichten – kostenlos in beiden Tarifmodellen.

Der Handel ist über die Börsen Gettex und Xetra möglich. Xetra ist allerdings mit 3,99 € Grundgebühr plus 0,01 % Handelsplatzgebühr (mindestens 1,50 €) deutlich teurer, weshalb Gettex die Wahl für Standardgeschäfte bleibt. Xetra Gold fehlt auch hier, da beide Handelsplätze das Produkt nicht führen. 

Das Angebot an Gold ETCs fällt schmaler aus als bei Trade Republic oder Finanzen.net Zero. Dafür punktet Scalable Capital mit der größten ETF-Auswahl im Markt. Wer ein umfassendes Depot aufbauen und Gold beimischen will, findet hier beste Rahmenbedingungen, zumal die Flexibilität zwischen Free und Prime+  eine bedarfsgerechte Tarifwahl erlaubt.

Flatex: Der Klassiker mit Xetra Gold

Der Kulmbacher Broker Flatex zählt zu den Pionieren im Online Brokerage (seit 2006) und hat einen anderen Ansatz als die Neobroker: breite Produktpalette, viele Handelsplätze, klassisches Gebührenmodell (hier mehr dazu). Die Orderkosten betragen pauschal 5,90 Euro und damit deutlich mehr als bei der Konkurrenz. Dafür bietet Flatex Zugang zu allen deutschen und elf internationalen Börsen. Neben den Orderkosten fallen Börsengebühren an, die je nach Handelsplatz variieren. Bei Xetra sind es mindestens 2,37 Euro.

/Flate

Der große Vorteil für Goldanleger ist bei Flatex der Handel von Xetra Gold. Das Produkt genießt hohe Beliebtheit, weil es einen physischen Auslieferungsanspruch verbrieft. Wer möchte, kann sich gegen Gebühr das Gold auch ausliefern lassen.

Neben Xetra Gold sind vier weitere Gold ETCs handelbar (iShares, Invesco, Amundi, WisdomTree). Bei Sparplänen auf ETFs und ETCs entfällt ab 25 Euro monatlich die Ausführungsgebühr. Auch die Depotführung ist kostenlos, abgesehen von der Verwahrgebühr für Xetra Gold.

Im Kostenvergleich liegt Flatex deutlich hinter den Neobrokern. Für einen einzelnen Kauf über 1.000 Euro fallen mindestens 8,27 Euro an (5,90 Euro Ordergebühr plus 2,37 Euro Börsengebühr Xetra). Bei Trade Republic wäre es ein Euro, bei Finanzen.net Zero null Euro. Hinzu kommt bei Flatex eine Verwahrgebühr für Xetra-Gold von 0,025 Prozent pro Monat. Im Gegenzug für die hohen Gebühren bietet Flatex aber eine große Wahlfreiheit bei den Handelsplätzen und den Zugang zu Xetra Gold, was bei den Neobrokern fehlt.

Welcher Anbieter eignet sich für welchen Anleger?

Die Wah des Brokersl hängt von individuellen Prioritäten ab: 

Trade Republic: Für Einsteiger mit kleinem Budget eignet sich Trade Republic optimal. Die Ein-Euro-Gebühr ermöglicht auch häufigere Käufe oder Sparplanraten ohne nennenswerte Kostenbelastung. Die App ist intuitiv, das Angebot konzentriert sich aufs Wesentliche.

Finanzen.net Zero: Kostenbewusste Anleger mit gelegentlichen Käufen profitieren von Finanzen.net Zero. Die Null-Euro-Order ab 500 Euro Volumen schlägt selbst Trade Republic. Zudem bietet die Plattform mit Abstand die größte Auswahl an Gold ETCs.

eToro: Internationale Diversifikation finden Anleger bei eToro. Wer neben Gold auch amerikanische oder asiatische Werte handeln möchte, erhält hier den breitesten Zugang. Die Social-Trading-Funktionen eignen sich für alle, die von erfahrenen Tradern lernen wollen.

Scalable Capital: Vieltrader handeln hier am günstigsten. Ab fünf bis sechs Orders im Monat amortisiert sich bereits die Prime+ Grundgebühr von 4,99 Euro. Im Gegenzug sind alle Orders ab 250 Euro kostenfrei (bei Beträgen darunter: 0,99 Euro). 

Flatex: Xetra-Gold-Puristen kommen an Flatex nicht vorbei. Als einer der wenigen Broker mit diesem Produkt bedient Flatex eine Nische. Die höheren Kosten sind hinzunehmen, denn Alternativen existieren kaum. Das große Plus ist der Auslieferungsanspruch.

Hinweis: Es ist auch möglich, mehrere Broker zu nutzen. Zum Beispiel Trade Republic für Gold-Sparpläne, Flatex für Xetra Gold und eToro für internationale Werte – jeder Broker hat seine Stärken.


Häufig gestellte Fragen zum Thema Gold ETF/ETC kaufen

Kann ich Gold ETCs auch physisch ausliefern lassen?

Manche Gold ETCs wie Xetra Gold oder EUWAX Gold II bieten einen Auslieferungsanspruch. Nach Erreichen einer Mindestmenge – bei Xetra Gold ein Gramm – kann physisches Gold angefordert werden. Wegen der hohen Kosten für Transport und Versicherung lohnt sich die Auslieferung aber erst bei größeren Mengen. Sie erfolgt in standardisierten Barrengrößen, zum Beispiel 10 mal 100 Gramm oder 1 Kilogramm.  

Welche Rolle spielt die Währungsabsicherung bei Gold ETCs?

Der Goldpreis notiert international in US-Dollar. Kauft ein deutscher Anleger über Broker wie Trade Republic, eToro oder finanzen.net zero einen ungesicherten Gold ETC, trägt er das Währungsrisiko. Steigt der Dollar gegenüber dem Euro, profitiert der Anleger durch den Wechselkursgewinn. Fällt der Dollar, schmälert das die Rendite. Währungsgesicherte ETCs eliminieren diesen Effekt durch tägliches Hedging. Die Absicherung kostet etwa 0,3 Prozent jährlich. Langfristig orientierte Anleger fahren oft besser ohne Absicherung, da sich Währungsschwankungen über Jahre ausgleichen.

Werden Gewinne aus Gold ETCs versteuert?

Physisch besicherte Gold ETCs mit Auslieferungsanspruch gelten als physisches Gold. Kursgewinne nach einem Jahr Haltedauer bleiben steuerfrei, analog zu Goldmünzen und Barren. Bei Verkauf vor Ablauf eines Jahres greift die Einkommensteuer auf Spekulationsgewinne. Dagegen unterliegen ETCs ohne Auslieferungsanspruch der Abgeltungsteuer von 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag und eventuell Kirchensteuer – unabhängig von der Haltedauer.


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