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Antiquariatsmesse StuttgartZwölfmal Tiroler Flora, Kalbsleder gebunden bitte

Die Stuttgarter Antiquariatsmesse findet in diesem Jahr wieder live statt, jedoch in Ludwigsburg und mit verkleinerter Ausstellerzahl.Stefan Kobel 08.06.2023 - 09:39 Uhr aktualisiert Artikel anhören

Getrocknet und liebevoll ins hochrechteckige Blatt komponiert präsentiert sich eines der zwölf Blätter, die in Kalbsleder eingebunden für 11.500 Euro vom Antiquariat Banzhaf angeboten werden.

Foto: Antiquariat Banzhaf

Ludwigsburg. Ihre 60. Ausgabe feiert die „Antiquariatsmesse Stuttgart“ vom 16. bis 18. Juni im Exil in Ludwigsburg. Ursache sind anhaltende Renovierungsarbeiten im Württembergischen Kunstverein, dem bisherigen Veranstaltungsort.

Immerhin findet die Messe aufgrund coronabedingter Terminverschiebungen nach über drei Jahren erstmals wieder als Live-Event statt, lässt der veranstaltende Verband Deutscher Antiquare verlauten. Schauplatz ist das Forum am Schlosspark, nur wenige Gehminuten von der parallel laufenden 37. „Antiquaria“ entfernt.

Mit dem Umzug geht eine Verkleinerung auf 59 Aussteller einher. Mit 17 Teilnehmern aus dem Ausland ist nicht nur deren Anzahl, sondern auch deren Anteil leicht gesunken. Aus Großbritannien ist mit dem Londoner Bernard Quaritch nur noch ein Teilnehmer dabei.

Aus der Schweiz reist zuverlässig Heribert Tenschert mit seinem „Antiquariat Bibermühle“ in Ramsen an. Im Gepäck hat er das einzige im Handel befindliche von nur vier bekannten Exemplaren einer auf Pergament gedruckten Lutherbibel. Kurfürst August von Sachsen hatte sie seinem Rentschreiber Johann Pyrner, einem hohen Finanzbeamten, gewidmet. Sie soll jetzt 1,25 Millionen Euro kosten.

Bezüge zu heutigen gesellschaftlichen Themen lassen sich beim Antiquarischem allenthalben herstellen. Die originale Patentschrift Nr. 532 des Ottomotors von 1877, der nur ein Bruchteil des Kraftstoffs des zuvor von dem Franzosen Lenoir entwickelten Gasmotors verbrauchte, ist beim Kunsthandel Mitmannsgruber aus Österreich für 68.000 Euro zu haben.

Diese kolorierte Ansicht einer vulkanisch aktiven Region in den südamerikanischen Kordillèren findet sich im 1810 erschienenen Atlas pittoresque. Das Buch mit 68 Kupfertafeln bietet das Antiquariat Engel & Co. GmbH für 26.000 Euro an.

Foto: Engel & Co. GmbH

In einem Herbarium Vivum dokumentierte der Innsbrucker Georg Philipp Saurwein in rund 100 getrockneten und aufgezogenen Exemplaren die Tiroler Flora. Das Antiquariat Banzhaf aus Tübingen bietet die zwölf Blätter im Kalbsledereinband für 11.500 Euro an. Wer eine Geheimapotheke mit Glasfläschchen in einem Bucheinband sucht, findet sie bei Wolfgang Braecklein aus Berlin.

Mehr: Antiquaria: Fundgrube für bibliophile Comicfans

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